Ern_Kugel wrote:Ich hab aus Interesse einfach mal atme gegoogelt und das lateinische Sprichwort: solange ich atme hoffe ich gefunden.
In der Tat denke ich, dass Atmen nicht für "beginne wieder zu existieren" steht, sondern eher dafür wieder die volle Kontrolle über seinen Körper zurückzuerlangen (Vorraussetzung zum atmen und das was man als Fleischloser eben nicht kann) oder so was in der Richtung, weil was man sowieso schon tut (erkennbar daran, dass man nicht unendlich lange unter Wasser bleiben kann), muss einem ja nicht befohlen werden.
Ern_Kugel wrote:Und nochaml als Ergänzung zu meinem vorherigen Post, warum denn nur 2 brennende Kreuze im Traum, wenn das die Familie sein soll, die vom Schöpfertempel verbrannt wird?
Ern_Kugel wrote:1.Vor der Höhle (da wo man strandet), kann amn einen fleischlosen verlorenen finden(tot).
Ern_Kugel wrote:2.Wenn man strandet zeigt einem die Karte an, dass man sich direkt östlich von ark befindet
-->Am Ende erfährt man ja auch, dass ark auf die alte Hauptstadt einfach draufgebaut wurde
Ich habe mir die vorigen Seiten nicht durchgelesen, aber ich muss jetzt einmal was loswerden und denke, dass es am besten hier hinein passt. Oft lese ich die Antriebsfeder des MC sei ein Schuldgefühl gegenüber seiner Familie. Das ist für mich an keinem Punkt nachvollziehbar. Ein Trauma vom Anblick der Verwüstung, das gestehe ich ihm/ihr zu und sehe es als Hintergrund der nächtlichen Alpträume, von denen Sirius berichtet.
Ich machs auch kurz.
a) Der Char ist ein Bastard,
Das ergibt sich für mich aus der 1. Traumsequenz, wenn der "Vater" offenbart, dass man besser hätte von vornherein in den Trog gesteckt werden sollen, wie er es vorhatte. Eine Behandlung als solcher innerhalb der Familie ergibt sich für mich aus der Weise, in der ihm/ihr der Vater in den diversen Sequenzen gegenübertritt.
b) der in einem Elternhaus mit einem psychisch labilen Vorstand aufwächst, der zudem auch noch zu häuslicher Gewalt neigt.
Spätestens als man zuhören darf, wie er die Mutter schlägt plus dieser "feinsinnigen" Art, um noch weitere Schläge austeilen zu können, war für mich das vorher schon nicht nachvollziehbare Schuldgefühl endgültig vom Tisch. Schon in den vorigen Sequenzen fühlte ich mich eigentlich nur gefangen in den Antworten, die mir das Spiel vorschrieb. Meine eigenen wären anders ausgefallen.
Ein Vorstand, der in jeder Hinsicht versagt hat. Er ist nicht Manns genug den Bastard tatsächlich nach der Geburt dem Tod zu verantworten, so hart sich das jetzt auch liest. Stattdessen läuft sein Trauma ihm tagtäglich unter der Nase herum. Seine Familie ist ihm ein Klotz am Bein, da sie ihn in seinen Augen daran gehindert hat das Leben zu führen, von dem er geträumt hat.
'Being the wretched failure he is', kanalisiert er seine Unzufriedenheit und Ohnmachtsgefühle in Herrschaftsakte gegenüber denjenigen, die noch schwächer sind als er, sowie in eine blinde Hörigkeit gegenüber diesem ominösen Schöpfertempel.
Zum "guten" Schluss geht er anscheinend sogar soweit die vermeintlichen Übeltäter zu beseitigen, indem er sie samt sich selbst der Säuberungsaktion überantwortet. Nicht ohne in seiner Verblendung auf einem Zettelchen um Vergebung für seine Frau und sein Kind zu bitten. Der Char ist aber nicht sein Kind, d.h. uns überlässt er der Hölle, dem Fegefeuer (was auch immer die Negativseite dieser Religion ist).
Dumm nur, dass ausgerechnet Klein-Bastard zu diesem Zeitpunkt nicht daheim ist und das Massaker überlebt. Schon wieder hat 'Vati' versagt und versuchts jemand anderem in seiner unnachahmlichen Art in die Schuhe zu schieben. Dass er uns 'nebenher' noch zu vermitteln versucht, dass wir längst nimmer sind, ist für mich eine andere Geschichte und hat für mich jetzt nichts mit dem Grund der Antriebsfeder zu tun. Das ist eher der Tatsache zu schulden, dass er die 'nächste Evolutionsstufe' bereits erreicht hat und sieht was wir tatsächlich sind.
Von Schuldgefühlen ist MEIN Char definitiv nicht geplagt und ist froh, dass sie aufgrund der aufrichtigen Liebe ihres Gefährten (wahrscheinlich die erste aufrichtige Liebe in ihrem Leben überhaupt) mit dem Kapitel "Meine Familie & Ich" abschließen kann.
Übrigens, neben diversen anderen Gründen, auch der Grund warum für mich Kartharsis nie in Frage kommt: Mit dieser Familie möchte sie ganz sicher nicht wieder vereint werden.
Ich sehe die Antriebsfeder eher darin, dass der MC, der sein bisheriges Leben wahrscheinlich in den Gossen von Ostian verbringen durfte und sich nun auf dem Weg zum vermeintlich guten Leben auf Enderal befand, dieses unbedingt noch erreichen möchte.
Örks, wurde doch länger als beabsichtigt.
Ich machs auch kurz.
a) Der Char ist ein Bastard,
Das ergibt sich für mich aus der 1. Traumsequenz, wenn der "Vater" offenbart, dass man besser hätte von vornherein in den Trog gesteckt werden sollen, wie er es vorhatte. Eine Behandlung als solcher innerhalb der Familie ergibt sich für mich aus der Weise, in der ihm/ihr der Vater in den diversen Sequenzen gegenübertritt.
b) der in einem Elternhaus mit einem psychisch labilen Vorstand aufwächst, der zudem auch noch zu häuslicher Gewalt neigt.
Spätestens als man zuhören darf, wie er die Mutter schlägt plus dieser "feinsinnigen" Art, um noch weitere Schläge austeilen zu können, war für mich das vorher schon nicht nachvollziehbare Schuldgefühl endgültig vom Tisch. Schon in den vorigen Sequenzen fühlte ich mich eigentlich nur gefangen in den Antworten, die mir das Spiel vorschrieb. Meine eigenen wären anders ausgefallen.
Ein Vorstand, der in jeder Hinsicht versagt hat. Er ist nicht Manns genug den Bastard tatsächlich nach der Geburt dem Tod zu verantworten, so hart sich das jetzt auch liest. Stattdessen läuft sein Trauma ihm tagtäglich unter der Nase herum. Seine Familie ist ihm ein Klotz am Bein, da sie ihn in seinen Augen daran gehindert hat das Leben zu führen, von dem er geträumt hat.
'Being the wretched failure he is', kanalisiert er seine Unzufriedenheit und Ohnmachtsgefühle in Herrschaftsakte gegenüber denjenigen, die noch schwächer sind als er, sowie in eine blinde Hörigkeit gegenüber diesem ominösen Schöpfertempel.
Zum "guten" Schluss geht er anscheinend sogar soweit die vermeintlichen Übeltäter zu beseitigen, indem er sie samt sich selbst der Säuberungsaktion überantwortet. Nicht ohne in seiner Verblendung auf einem Zettelchen um Vergebung für seine Frau und sein Kind zu bitten. Der Char ist aber nicht sein Kind, d.h. uns überlässt er der Hölle, dem Fegefeuer (was auch immer die Negativseite dieser Religion ist).
Dumm nur, dass ausgerechnet Klein-Bastard zu diesem Zeitpunkt nicht daheim ist und das Massaker überlebt. Schon wieder hat 'Vati' versagt und versuchts jemand anderem in seiner unnachahmlichen Art in die Schuhe zu schieben. Dass er uns 'nebenher' noch zu vermitteln versucht, dass wir längst nimmer sind, ist für mich eine andere Geschichte und hat für mich jetzt nichts mit dem Grund der Antriebsfeder zu tun. Das ist eher der Tatsache zu schulden, dass er die 'nächste Evolutionsstufe' bereits erreicht hat und sieht was wir tatsächlich sind.
Von Schuldgefühlen ist MEIN Char definitiv nicht geplagt und ist froh, dass sie aufgrund der aufrichtigen Liebe ihres Gefährten (wahrscheinlich die erste aufrichtige Liebe in ihrem Leben überhaupt) mit dem Kapitel "Meine Familie & Ich" abschließen kann.
Übrigens, neben diversen anderen Gründen, auch der Grund warum für mich Kartharsis nie in Frage kommt: Mit dieser Familie möchte sie ganz sicher nicht wieder vereint werden.
Ich sehe die Antriebsfeder eher darin, dass der MC, der sein bisheriges Leben wahrscheinlich in den Gossen von Ostian verbringen durfte und sich nun auf dem Weg zum vermeintlich guten Leben auf Enderal befand, dieses unbedingt noch erreichen möchte.
Örks, wurde doch länger als beabsichtigt.
Last edited by EMS60 on 04.09.2016 01:40, edited 1 time in total.
@EMS60: Sehr guter Beitrag! Ich mische mich in Spekulationsthreads nicht zu sehr ein (würde als einer der Mitautoren jede Spekulation vermiesen), deshalb beschränke ich mich auf nebulöse Andeutungen. Aber du hast hier einen Hinweis gegeben weiter zu denken.
Das Thema Schuld ist eines, das hier prächtig diskutiert wird. Du sagst dass es für dich nicht relevant war. Und das ist ein sehr wichtiger Punkt. Die Sache ist nämlich dualistisch. Der Rolle des Maincharakters ist nämlich bewusst so ausgelegt, dass sie breiter interpretiert werden kann. Es besteht eine Abgrenzung zwischen den Charakteren. Der Maincharakter würde möglicherweise gerne Schuld empfinden, weil es allem einen Sinn geben würde, genau wie er nach Bedeutung und seiner Kosmischen Rolle um Universum suchen könnte. Einige suchen nach Sinn und Bedeutung, Tealor Arantheal ist der Extremfall dafür, andere tun buße und wollen "schuld" fühlen, Calia ist der Extremfall dafür. Der Spieler nimmt irgendwas dazwischen ein, denn nach Sinn und Bedeutung zu suchen ist eine grundlegende Motivation in Computerspielen und für jene schuldige Menschen bietet es ausreichend Interpreationsfreiheit und eine Kathartische Geschichte. Die Namen der beiden Endquests sind nur die beiden extremen Gegensätze einer Münze. Und jeder, der sich für Enderal ein "Happyend" wünscht, hat den eigentlichen Inhalt noch nicht verstanden, denn das Ende des Spiels ist die einzige logische Konsequenz aus beiden Motivationen. Ein Happyend zu bieten hätte die ganze Story ins ad absurdum geführt und sowieso die Möglichkeit in Computerspielen ein "echtes" Bounding zu Konsequenzen erfahren. Das Medium ist dafür sonst nämlich viel zu oberflächlich, weil auf stupide Unterhaltung ausgelegt. Das wollte Enderal nie sein.
Das Thema Schuld ist eines, das hier prächtig diskutiert wird. Du sagst dass es für dich nicht relevant war. Und das ist ein sehr wichtiger Punkt. Die Sache ist nämlich dualistisch. Der Rolle des Maincharakters ist nämlich bewusst so ausgelegt, dass sie breiter interpretiert werden kann. Es besteht eine Abgrenzung zwischen den Charakteren. Der Maincharakter würde möglicherweise gerne Schuld empfinden, weil es allem einen Sinn geben würde, genau wie er nach Bedeutung und seiner Kosmischen Rolle um Universum suchen könnte. Einige suchen nach Sinn und Bedeutung, Tealor Arantheal ist der Extremfall dafür, andere tun buße und wollen "schuld" fühlen, Calia ist der Extremfall dafür. Der Spieler nimmt irgendwas dazwischen ein, denn nach Sinn und Bedeutung zu suchen ist eine grundlegende Motivation in Computerspielen und für jene schuldige Menschen bietet es ausreichend Interpreationsfreiheit und eine Kathartische Geschichte. Die Namen der beiden Endquests sind nur die beiden extremen Gegensätze einer Münze. Und jeder, der sich für Enderal ein "Happyend" wünscht, hat den eigentlichen Inhalt noch nicht verstanden, denn das Ende des Spiels ist die einzige logische Konsequenz aus beiden Motivationen. Ein Happyend zu bieten hätte die ganze Story ins ad absurdum geführt und sowieso die Möglichkeit in Computerspielen ein "echtes" Bounding zu Konsequenzen erfahren. Das Medium ist dafür sonst nämlich viel zu oberflächlich, weil auf stupide Unterhaltung ausgelegt. Das wollte Enderal nie sein.
Ich gehe davon aus, dass Deine Ausführung zu einem Happy End allgemein gehalten ist und sich jetzt nicht an mich richtet. Ich habe nie danach verlangt. Euer Finish ist perfekt und gehört so in das Spiel. 
Ich hatte das Kartharsis-Ende nur aus den in meinem Post genannten Gründen als für mich nicht spielbar erwähnt. Mit der inneren Leere im Sternenstadtende kam ich ganz gut parat.
(Mit dem Gefühl Jespar zu ewiger Zweisamkeit verdammt zu sehen, nicht ganz so gut, aber da hilft dann schon mal ein nächtlicher Spaziergang mit'm Hund drüber weg. Und vll. machen die Beiden ja auch was Gutes draus. Im anderen Fall wäre er wahrscheinlich tot oder als Spinner verschrieen, würde in irgendeinem Kerker vor sich hinmodern und hätte nach seiner kompletten Familie und Lysia auch noch das Letzte verloren woran ihm etwas lag.)
But back to Topic
Die Antriebsfeder "Ich möchte doch noch erreichen, wovon ich geträumt habe" ist für meinen Char erst einmal das alleinbestimmende Motiv. Und wers mag:
a) Vll. im Unterbewusstsein das gute Gefühl dem Herrn 'Vati' zu zeigen wie man seine Träume wahr macht oder
b) ihm zu zeigen, was aus einem ungeliebten Bastard werden kann.
Dass im Laufe der Handlung Tonnen (erst mal) ungeklärter Fragen und bei ihr (mir) auch jede Menge schlechte Bauchgefühle auftauchen, sind ja schon die nächsten Schritte in ihrer Entwicklung. Trotzdem entwickelt sie bei mir niemals ein Schuldgefühl im Sinne von "Das bist Du der Menschheit schuldig", eher das Bedürfnis so manchem einen kräftigen Tritt wohin zu verpassen. Die Welt war bisher nicht gut zu ihr. Warum sollte sie es dann gegenüber der Welt sein? In der Rolle, die ihr das Gefüge zugedacht hat, sind ihre Handlungen für mich immer noch durch o.g. Ziel bestimmt.
Dass am Ende alles anders ist und man gezwungenermaßen sein gutes Scherflein dazu beigetragen hat, dass was eh schon nur noch am seidenen Faden hing, nun endgültig den Bach runter zu jagen, that's life.
Zeigen wir der nächsten Menschheit, wie mans nicht machen sollte. Ob das von Erfolg gekrönt sein wird, ist eine gaaanz andere Geschichte.
Ich hatte das Kartharsis-Ende nur aus den in meinem Post genannten Gründen als für mich nicht spielbar erwähnt. Mit der inneren Leere im Sternenstadtende kam ich ganz gut parat.
(Mit dem Gefühl Jespar zu ewiger Zweisamkeit verdammt zu sehen, nicht ganz so gut, aber da hilft dann schon mal ein nächtlicher Spaziergang mit'm Hund drüber weg. Und vll. machen die Beiden ja auch was Gutes draus. Im anderen Fall wäre er wahrscheinlich tot oder als Spinner verschrieen, würde in irgendeinem Kerker vor sich hinmodern und hätte nach seiner kompletten Familie und Lysia auch noch das Letzte verloren woran ihm etwas lag.)
But back to Topic
Die Antriebsfeder "Ich möchte doch noch erreichen, wovon ich geträumt habe" ist für meinen Char erst einmal das alleinbestimmende Motiv. Und wers mag:
a) Vll. im Unterbewusstsein das gute Gefühl dem Herrn 'Vati' zu zeigen wie man seine Träume wahr macht oder
b) ihm zu zeigen, was aus einem ungeliebten Bastard werden kann.
Dass im Laufe der Handlung Tonnen (erst mal) ungeklärter Fragen und bei ihr (mir) auch jede Menge schlechte Bauchgefühle auftauchen, sind ja schon die nächsten Schritte in ihrer Entwicklung. Trotzdem entwickelt sie bei mir niemals ein Schuldgefühl im Sinne von "Das bist Du der Menschheit schuldig", eher das Bedürfnis so manchem einen kräftigen Tritt wohin zu verpassen. Die Welt war bisher nicht gut zu ihr. Warum sollte sie es dann gegenüber der Welt sein? In der Rolle, die ihr das Gefüge zugedacht hat, sind ihre Handlungen für mich immer noch durch o.g. Ziel bestimmt.
Dass am Ende alles anders ist und man gezwungenermaßen sein gutes Scherflein dazu beigetragen hat, dass was eh schon nur noch am seidenen Faden hing, nun endgültig den Bach runter zu jagen, that's life.
Zeigen wir der nächsten Menschheit, wie mans nicht machen sollte. Ob das von Erfolg gekrönt sein wird, ist eine gaaanz andere Geschichte.
Danke für die neuen Beiträge hier!
Dualistisch ist wohl ein Hauptpunkt für Enderal. Je nachdem wie man sein Charakter spielt und welche Motive man in den Vordergrund zieht, kann man die Story anders interpretieren.
Auch schön finde ich EMS60s Erklärung, wie der MC als Bastard die Familientragödie überlebt haben könnte. Auf dem Zettel am Schrein bittet Vati um Vergebung für seine Familie (wobei der Bastard nicht dazugehört und er ihn nicht als sein Kind ansieht). Auf gut deutsch liefert er sich und seine Familie dem Schöpfertempel aus, damit sie "gereinigt" werden können. Und der Bastard ist außer Haus, wenn die Leute vom Schöpfertempel kommen. Die Frage ist jetzt, war dies vielleicht vom Vati beabsichtigt? Ganz am Anfang des Spiels fragt Vati "ob man es gefunden habe". Vati hat den MC also selbst losgeschickt, um was zu suchen. Vielleicht hat er dies absichtlich getan, damit der Bastard außer Haus ist und nicht vom Schöpfertempel gereinigt (verbrannt) werden kann. Vati verwehrt als dem MC die Reinigung und überlässt ihn seinen Sünden (Dies ist der Gedankengang des Vatis).
Vielleicht wusste aber auch Vati nicht, dass die Reinigung von den Sünden so brutal ausfallen würde. Vielleicht dachte er auch, dreimal "Vater unser" und die Sache ist gegessen. Er wollte nur nicht, dass der Bastard dabei ist. Doch dann lief es anders als geplant... nur so ein Gedanke
Dies finde ich eine nachvollziehbare Erklärung und greift auch noch auf, was diese "Suche", auf die man sich am Anfang befindet, auch für eine Bedeutung haben könnte.
Ob man nun Schuld empfindet oder nicht, ob man nun ein Bastard ist oder nicht, ob man die Läuterung aufhält oder ein Neustart probiert, letz-endlich ist dies alles dem Spieler und seiner Interpretation überlassen.
Dualistisch ist wohl ein Hauptpunkt für Enderal. Je nachdem wie man sein Charakter spielt und welche Motive man in den Vordergrund zieht, kann man die Story anders interpretieren.
Auch schön finde ich EMS60s Erklärung, wie der MC als Bastard die Familientragödie überlebt haben könnte. Auf dem Zettel am Schrein bittet Vati um Vergebung für seine Familie (wobei der Bastard nicht dazugehört und er ihn nicht als sein Kind ansieht). Auf gut deutsch liefert er sich und seine Familie dem Schöpfertempel aus, damit sie "gereinigt" werden können. Und der Bastard ist außer Haus, wenn die Leute vom Schöpfertempel kommen. Die Frage ist jetzt, war dies vielleicht vom Vati beabsichtigt? Ganz am Anfang des Spiels fragt Vati "ob man es gefunden habe". Vati hat den MC also selbst losgeschickt, um was zu suchen. Vielleicht hat er dies absichtlich getan, damit der Bastard außer Haus ist und nicht vom Schöpfertempel gereinigt (verbrannt) werden kann. Vati verwehrt als dem MC die Reinigung und überlässt ihn seinen Sünden (Dies ist der Gedankengang des Vatis).
Vielleicht wusste aber auch Vati nicht, dass die Reinigung von den Sünden so brutal ausfallen würde. Vielleicht dachte er auch, dreimal "Vater unser" und die Sache ist gegessen. Er wollte nur nicht, dass der Bastard dabei ist. Doch dann lief es anders als geplant... nur so ein Gedanke
Dies finde ich eine nachvollziehbare Erklärung und greift auch noch auf, was diese "Suche", auf die man sich am Anfang befindet, auch für eine Bedeutung haben könnte.
Ob man nun Schuld empfindet oder nicht, ob man nun ein Bastard ist oder nicht, ob man die Läuterung aufhält oder ein Neustart probiert, letz-endlich ist dies alles dem Spieler und seiner Interpretation überlassen.
Schon krass, wie bei den Diskussionen hier immer eine Frage die andere gibt, von Vati zur Verschleierten Frau und der Ertrunkenen-Fantasie-Theorie, zu Aixon/Noxia und der philosophischen Frage, ob/wie der MC eigentlich frei (von Schuld) sein kann… 
Hab den Thread sehr gerne gelesen! Zeit, meinen Senf dazulassen 8 )
Ja, ne : D Es ist einfach zu gut, um es gutsein zu lassen.
Hab den Thread sehr gerne gelesen! Zeit, meinen Senf dazulassen 8 )
17.07.2016 23:16Joschiking wrote: Mann o mann je mehr man darüber nachdenkt, desto geiler wird das Spiel ^^
Das ist mal ein sehr interessanter Thread. Was ihr euch so für Gedanken macht, Hut ab.
Hätte da auch noch einen Solchen, wobei ich hoffe, es passt auch wirklich hier rein.
Mir geht's darum, warum der MC nun überhaupt ausgewählt wurde ein "Fleischloser" bzw. der Prophet zu sein. Seine Vergangenheit und damit sein Antrieb, wie hier schon erwähnt, ist sicher eine Sache. Aber es gab doch theoretisch noch viele Andere, die auch ähnliche Motive hatten um irgendwo anders ein neues Leben zu beginnen. Mir kommt da die Szene nach dem Aufwachen aus dieser Hüter-Prüfung in den Sinn, als die Hohen das erste Mal zu einem sprechen. Sie reden davon, dass sie uns kennen lernen wollten, wobei sie sich von uns enttäuscht geben. War es uns also - durch die verschleierte Frau? - so oder so von Anfang an vorbestimmt? Immerhin schafft er es aber - wenn man vom 1. Ende ausgeht und ich das auch richtig so verstehe - das Leuchtfeuer in Enderal zu zerstören und damit wenigstens die anderen Kontinente (vorerst zumindest, wobei das erwähnte 2. Leuchtfeuer so weit ich das verstehe noch nicht einsatzbereit ist bzw. benutzt wurde) zu schützen. Ich schätze mal, das hat wohl noch keiner vor ihm hin bekommen. Kann mich natürlich auch irren.
Hätte da auch noch einen Solchen, wobei ich hoffe, es passt auch wirklich hier rein.
Mir geht's darum, warum der MC nun überhaupt ausgewählt wurde ein "Fleischloser" bzw. der Prophet zu sein. Seine Vergangenheit und damit sein Antrieb, wie hier schon erwähnt, ist sicher eine Sache. Aber es gab doch theoretisch noch viele Andere, die auch ähnliche Motive hatten um irgendwo anders ein neues Leben zu beginnen. Mir kommt da die Szene nach dem Aufwachen aus dieser Hüter-Prüfung in den Sinn, als die Hohen das erste Mal zu einem sprechen. Sie reden davon, dass sie uns kennen lernen wollten, wobei sie sich von uns enttäuscht geben. War es uns also - durch die verschleierte Frau? - so oder so von Anfang an vorbestimmt? Immerhin schafft er es aber - wenn man vom 1. Ende ausgeht und ich das auch richtig so verstehe - das Leuchtfeuer in Enderal zu zerstören und damit wenigstens die anderen Kontinente (vorerst zumindest, wobei das erwähnte 2. Leuchtfeuer so weit ich das verstehe noch nicht einsatzbereit ist bzw. benutzt wurde) zu schützen. Ich schätze mal, das hat wohl noch keiner vor ihm hin bekommen. Kann mich natürlich auch irren.
@ MeritAmun: Irgendwo wurde dem MC klar gemacht, dass er nur zufällig in das Profil des Propheten passte und deshalb auserwählt wurde. Da unser MC nicht weiß, wer was mit ihm vorhat, läuft es auf die Frage raus, ob man an Vorherbestimmung, Schicksal und den ganzen Kram glauben will (und ob diese gelenkt werden). Frage mich, ob dem MC die in ihm schlummernden Erinnerungen eingegeben wurden oder ob er sie schon immer in sich trug. Wieder so etwas, was wir wahrscheinlich nicht beantworten können. Mann.
Zu ein paar Sachen ist mir noch etwas eingefallen.
Zu ein paar Sachen ist mir noch etwas eingefallen.
Jetzt muss ich auch noch etwas dazu schreiben. Hab mich persönlich lang im Hintergrund gehalten, glaube aber, da sind noch Eindrücke, die mir in der Diskussion etwas fehlen.
Der Hauptcharakter existiert für mich auf mehreren "Ebenen" von Existenz, und je abstrakter die Ebene, desto abstrakter auch die Handlung, und es entfaltet sich wie Zwiebelschalen. Auf keiner Ebene gibt es eine reale Lösung.
Ebene 1:
Der MC hat eine physische Ebene, und die Geschichte auch. Er handelt als typischer Held eines Epos und verändert seine Welt. Wir erleben die Handlung in einem Zyklus als seinen Tod, seine Verwandlung in einen Propheten und dessen Erleben in dem Verlauf der Geschichte. Man kann eine Geschichte so aufspannen und sie ist auch spannend.
Ebene 2:
Aber SureAI haben mehr daraus gemacht. Sie haben dem MC auf der zweiten, seiner biographischen Ebene eine Geschichte gegeben. Sie verkörpert den Konflikt, den er in Bezug auf seine Familie mit sich herumträgt - und seine Suche. Auch das ist streng beschränkt auf einen Zyklus.
Ebene 3:
Dahinter entspinnt sich jetzt die Geschichte, dass der MC eine bestimmte Rolle einnimmt, die in jedem Zyklus wiederkehrt. Noch immer steht aber die plausible Annahme, dass der MC in nur einem Zyklus existiert. Man könnte es als epische Ebene bezeichnen. Das erklärt vieles der Abläufe, und es hilft beim Einordnen. Der Zyklus wird zu einem Symbol für den Aufstieg und Fall einer Zivilisation, die dahinterliegenden steuernden Kräfte lassen sich aber nur bedingt erklären. Wer der alte Mann ist und wer die verschleierte Frau und was die Motive der Hohen sind, wird nicht wirklich geklärt. Besonders seltsam ist die Rolle des Schwarzen Wächters. Warum?
Ebene 4:
Und es bleibt trotzdem, auch wenn man Ebene 3 soweit nachvollzogen hat, etwas unklar, was mir auch in den anderen Interpretationen etwas zu kurz kommt:
- Die Skills heißen "Erinnerungen".
- Der Satz "Was bedeutet schon Zeit..." im Intro. Und die Vorwegnahmen im Intro.
- "Alles beginnt mit den Träumen. Erinnert euch"
- Die Tatsache, dass dem MC die Maschine im Verlassenen Tempel "so seltsam bekannt vorkommt"
Für mich ist es nur auf eine Weise deutbar: Sofern man das Symbol des Propheten als eigenes Wesen sehen möchte, ist der MC dieses Symbol. Er lebt(e) in jedem Zyklus, und die Visionen sind echte Erinnerungen. Mehr noch: Die Story der vielen Zyklen verläuft nicht wiederholend-kreisartig, sondern kommt in genau diesem Zyklus an einen entscheidenden Punkt: Zum ersten Mal in allen Zyklen findet der MC den Weg zum Schwarzen Wächter, ehe er vergeht. Die verschleierte Frau führt diese Progression ein - und der Schwarze Wächter erweist sich als die letzte Prüfung. Tatsächlich denke ich, ist das die einzige Bedeutung des Schwarzen Wächters: Er ist die Prüfung, die über den Fortgang der Geschichte entscheidet.
____________________________
Lasst mich an euren Gedanken dazu teilhaben
Der Hauptcharakter existiert für mich auf mehreren "Ebenen" von Existenz, und je abstrakter die Ebene, desto abstrakter auch die Handlung, und es entfaltet sich wie Zwiebelschalen. Auf keiner Ebene gibt es eine reale Lösung.
Ebene 1:
Der MC hat eine physische Ebene, und die Geschichte auch. Er handelt als typischer Held eines Epos und verändert seine Welt. Wir erleben die Handlung in einem Zyklus als seinen Tod, seine Verwandlung in einen Propheten und dessen Erleben in dem Verlauf der Geschichte. Man kann eine Geschichte so aufspannen und sie ist auch spannend.
Ebene 2:
Aber SureAI haben mehr daraus gemacht. Sie haben dem MC auf der zweiten, seiner biographischen Ebene eine Geschichte gegeben. Sie verkörpert den Konflikt, den er in Bezug auf seine Familie mit sich herumträgt - und seine Suche. Auch das ist streng beschränkt auf einen Zyklus.
Ebene 3:
Dahinter entspinnt sich jetzt die Geschichte, dass der MC eine bestimmte Rolle einnimmt, die in jedem Zyklus wiederkehrt. Noch immer steht aber die plausible Annahme, dass der MC in nur einem Zyklus existiert. Man könnte es als epische Ebene bezeichnen. Das erklärt vieles der Abläufe, und es hilft beim Einordnen. Der Zyklus wird zu einem Symbol für den Aufstieg und Fall einer Zivilisation, die dahinterliegenden steuernden Kräfte lassen sich aber nur bedingt erklären. Wer der alte Mann ist und wer die verschleierte Frau und was die Motive der Hohen sind, wird nicht wirklich geklärt. Besonders seltsam ist die Rolle des Schwarzen Wächters. Warum?
Ebene 4:
Und es bleibt trotzdem, auch wenn man Ebene 3 soweit nachvollzogen hat, etwas unklar, was mir auch in den anderen Interpretationen etwas zu kurz kommt:
- Die Skills heißen "Erinnerungen".
- Der Satz "Was bedeutet schon Zeit..." im Intro. Und die Vorwegnahmen im Intro.
- "Alles beginnt mit den Träumen. Erinnert euch"
- Die Tatsache, dass dem MC die Maschine im Verlassenen Tempel "so seltsam bekannt vorkommt"
Für mich ist es nur auf eine Weise deutbar: Sofern man das Symbol des Propheten als eigenes Wesen sehen möchte, ist der MC dieses Symbol. Er lebt(e) in jedem Zyklus, und die Visionen sind echte Erinnerungen. Mehr noch: Die Story der vielen Zyklen verläuft nicht wiederholend-kreisartig, sondern kommt in genau diesem Zyklus an einen entscheidenden Punkt: Zum ersten Mal in allen Zyklen findet der MC den Weg zum Schwarzen Wächter, ehe er vergeht. Die verschleierte Frau führt diese Progression ein - und der Schwarze Wächter erweist sich als die letzte Prüfung. Tatsächlich denke ich, ist das die einzige Bedeutung des Schwarzen Wächters: Er ist die Prüfung, die über den Fortgang der Geschichte entscheidet.
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Lasst mich an euren Gedanken dazu teilhaben







