SureAI

Falls ein ähnliches Thema bereits existiert , so habe ich es als "Frischling" in diesem Forum auf die Schnelle nicht gefunden und bitte deshalb vorher um Verzeihung. Doch nun zum Thema.

Schon lange war Enderal in Presse und Foren angekündigt und ebenfalls schon lange wartete ich geduldig darauf, Enderal probieren zu können, was unter anderem auch daran liegt, dass gerade gute Rollenspiele doch eher Seltenheitswert besitzen. Die Wenigen die es gibt, können den Bedarf oder vielleicht besser meinen Bedarf nicht decken. Aber auch in naher Zukunft wird sich daran wohl nichts ändern, da außer Mass Effect Andromeda, kein größeres Projekt demnächst in den Verkauf gehen wird.

Eigentlich hat man man mir immer versucht weiß zu machen, dass der "freie Markt" Angebot und Nachfrage regelt, aber nicht nur in Bezug auf Rollenspiele, scheint den Verfechtern dieser Theorie jeglicher Realitätsbezug vollkommen abhanden gekommen zu sein.

Also habe ich Enderal geladen und installiert, ohne vorher Bewertungen gelesen zu haben. Und ich habe Enderal gespielt. Inzwischen zwei mal durch und im letzten Durchlauf alles versucht zu erledigen. Das Ergebnis des zweiten Durchlaufs:
- Stufe 69
- 212 entdeckte Orte ( alle erkundet )
- 86 Eispranken gefunden und so weiter und so fort.
Was ich damit sagen will, ist, ich glaube durchaus ein Fazit geben zu können.

Doch bevor ich beginne, erst einmal ein riesengroßes Danke an SureAI für Enderal. Ich hätte dafür auch den durchaus üblichen Vollpreis bezahlt und der wäre auch gerechtfertigt gewesen. Zumal SureAI in einigen Punkten die Grenzen des bisher angeblich Machbaren gesprengt hat. Jetzt allerdings der Reihe nach. Wegen der besseren Übersichtlichkeit habe ich mein Fazit in Bereiche aufgeteilt. Beginnen werde ich mit der Handlung der Hauptgeschichte.

Handlung:

Entgegen den ständigen Behauptungen der Fachpresse, ist das Herz eines Rollenspiels die Handlung der Geschichte die erzählt werden soll und nicht die beste Grafik auf dem neuesten Stand der Technik. In Enderal wird eine spannende Geschichte erzählt, die jedoch gerade zum Ende leider inkonsequent wird. Das heißt, das mögliche endgültige Erfolgserlebnis wird dem Spieler versagt. Da wäre vom Grundgerüst der Geschichte, die bis zum Schluss spannend und aufregend bleibt, viel mehr drin gewesen. Parallelen zu Mass Effect 3 drängen sich dabei geradezu auf.

Nebenhandlung:

Gut aber auch nicht besonders.

Grafik:

Man merkt Enderal die Nähe zu Skyrim durchaus an, was allerdings nicht als Kritik gemeint ist. Die Grafik ist sehr oft sogar um Längen besser. Nur einen Punkt würde ich mehr als deutlich kritisieren. Nämlich die extrem hoch sitzende und völlig überdimensionierte Oberweite vieler weiblicher Protagonistinnen. Wunsch und Realität!

Vertonung:

Die Sprecher liefern hervorragende Arbeit ab.

Crafting und Level:

Hier fehlt ein durchdachtes Konzept völlig. Da hilft auch nicht der Wunsch weiter, sich von Skyrim abzuheben. Warum dieses niederschmetternde Fazit, obwohl sich die Entwickler so viel Mühe gegeben haben?
Ich habe als erstes Rhetorik auf 100 ausgebaut. Ergebnis war, dass ich es abgesehen von den Preisen nie gebraucht hätte. Genau nur 5 mal erschien die Anzeige Rhetorik in einer Unterhaltung und nicht ein einziges mal hat es etwas bewirkt. Na gut, dachte ich und skillte Handwerk ebenfalls auf 100. Auch das war für die Katz, denn verzauberte Waffen lassen sich gar nicht verbessern und die Waffen und Rüstungen die sich verbessern lassen, können nur in zwei Schritten verbessert werden. Dann kann man sich das auch sparen. In dem Fall ist das Original um Einiges besser!

"Beziehungen oder Romanzen":

Hier setzt Enderal Maßstäbe. Ja, so muss es sein. Echt gut gemacht. Der oder die Entwickler sollten bei Bethasda anheuern, um in Zukunft Amulette von Mara zu verhindern.

Musik:

Zu wenig Abwechslung. Gerade zum Schluss hin nervt die ewig gleiche Klaviermusik nur noch.

Bugs und Technik:

Einfach zu viele Abstürze und technische Unzulänglichkeiten trüben das Bild leider mehr als es Enderal verdient hat. Ewige Ladezeiten nach jeder Tür sind einfach eine Zumutung. Aber auch das ständige Warten darauf, dass Derjenige oder Diejenige dem oder der man folgen soll nun endlich mal los läuft, bedarf dringend einer Überarbeitung. Auch vermisse ich die Möglichkeit eine/n ständigen Begleiter/in mit zu nehmen. Das "Erkundungsfreudig" ist nicht so mein Fall. Einen großen Rucksack konnte ich ebenfalls trotz Bauplan und Handwerk auf 100 nicht erstellen.

Genial:

Der Zettel mit dem Pfeil im Knie!

Abschluss:

Sehr gut gemacht, denn gemessen an der derzeitigen Konkurrenz ist Enderal um Längen besser.

MfG; LTV

Moin,

weiß nich was genau du mit "inkonsequent" meinst? Das am Ende alles hektisch wird oder das es nicht das klassische "Happyend" gibt?
Gerade das "hektische" bzw. überstürzte passt meiner Meinung nach. Die feindliche Armee steht vor der Tür bzw. ist am Ende in der Stadt und will die vermeintliche Rettung zerstören. Man hat kein Zeitgefühl wann der große Knall kommt sondern weiß nur, dass es nicht mehr weit ist. Ein klassiches Happyend hätte nicht so ganz in das Setting gepasst - es wirkt ja schon düster. Allerdings gebe ich dir als Spieler recht - gerade das Ende bzw. das "Wissen" was man jetzt als Spieler hat in Kombination damit, dass ich bereits beim ersten Durchlauf alle Quests gemacht und Orte erkundet habe sorgen leider dafür, dass mein Wiederspielwert zur Zeit eher gering ist.

Wo ich dir - leider - zustimmen muss ist das Handwerk. Hier fehlt es meiner Meinung nach (wie bereits schon mehrfach erwähnt) an der Balance. Alchemie und Verzaubern sind nahezu nutzlos, für Schlossknacken muss man Perks im Schurkenbaum skillen, Taschendiebstahl is mehr "Hobby" und Handwerk bis auf Waffen und Rucksäcke ebenfalls nutzlos.

Bei der Musik kann ich absolut nicht zustimmen. Insbesondere das "Prophet - Battle Theme", "Enderal - schöne neue Welt" und "Enderal - Bis zum Horizont" laufen bei mir hoch und runter. Aber Musikgeschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.

Die Abstürze sind wirklich nervig... leider tauchen sie ohne Vorwarnung auf. Mal konnte ich stundenlang ohne Absturz spielen... und dann gabs Zeiten wo ich 5-6 Crashes die Stunde hatte... ladezeiten.... nervt zwar etwas (insb. in Ark, da dort das Spiel besonders gerne mal abstürzt) aber mit Installation auf ner fixen HDD oder besser noch SDD hält sich die dauer in Grenzen.

Was ich nicht verstanden habe ist die Sache mit dem Rucksack? Ich hab das Rezept mind. 4 oder 5 mal gefunden. Und auch das für den "Magierucksack Tagekapazität +90" 2x. Das konnte ich dann auch mit Handwerk 50 herstellen obwohl 80 dran steht. Begleiter vermisste ich auch. Hätte gern Calia dauerhaft dabei gehabt

Alles in allem bleibt natürlich das ein oder andere - aber wenn man berücksichtigt, dass Enderal eine Fanmod ist und sich auch vor Größen wie Witcher oder Mass-Effect nicht verstecken muss meiner Meinung nach grandios.

Also als erstes vorab: Habe die MQ noch nicht abgeschlossen.

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Wurde dahingehend versehentlich gespoilert und will nicht unbedingt, dass mein Char stirbt ^.^

Aber bin zu gut 85/90% fertig.

Gerne ergreife ich jedoch die Möglichkeit, um deinen gelungen Textaufbau aufzugreifen und meine Meinung einfach mal dazuzugeben.


Ich finde es auch sehr schade, dass das Genre RPG immer mehr "verkommt". Alles wird entweder "comichafter", kitschiger und übersexuallisiert (hallo Anime und Co.KG) oder alles in einem sehr prüden Rahmen gehalten mit kaum grauen Schattierungen. (Ja, EA und Bethesda ich hoffe auf Besserung!) The Witcher 3 hat da einen Meilenstein gesetzt und Enderal geht - storytechnisch - hier noch weiter, büßt aber sehr im technischen und teilweise auch Gameplay-Bereich ein. Hier wäre sicherlich mehr drin gewesen, wenn bedeutend mehr Zeit und Personal zur Verfügung gestanden hätte.

Beim Dank an SurAI kann ich mich, bedingungslos, nur anschließen!



Handlung:

Zu dieser kann ich, leider, im Ganzen noch nichts sagen. (s.o.) Aber dennoch gebe ich dir in dem Punkt recht, dass die Schwerpunkte einfach zu oft falsch gesetzt werden. (Nicht auf Enderal bezogen) Finde die MQ aber - bis dato - grandios, stimmig und so unfassbar traurig (kleiner Junge, Peripetie im Handlungsstrang von Calia).

Nebenhandlung:

Die NQ's, bis auf die eine mit diversen Hammervogeleiern (schiebe die bis dato auf ^^), sind - meiner Meinung nach - alle sehr gut integriert und schön abwechlungsreich. Das System mit den Anschlagbrettern finde ich super! Und manche einfachen Nebencharaktere, wie die alte Dame in Flussheim (die, mit dem Schädel), oder der Kiléner am Markplatz (der, mit der Flasche) sind einfach herzallerliebst und auf eine sympathische Weise skurril. (Okay, okay, die Brooot-Dame ist schon sehr grenzwertig )


Grafik:

Ich habe mir damals bei einer "Total Conversion" eine, fast zur Gänze, überarbeitete Form der Texturen und der Models vorgestellt. Dem ist leider (bestimmt auch Ressourcen bedingt) nicht so. Meiner Meinung nach ist hier zu viel "altes" Skyrim vorhanden. (Mag z.B. die Aeterna aka Hochelfen-Rüstung ünerhaupt nicht - und leider ist diese hier Highlevel-Gear)
Zur Oberweite: Ich finde es okay so. 1. Denke ich nicht, dass SureAI hier irgendeinen Fetisch versorgt/nachgeht, sondern einfach diverse Rüstungen/Mods diese Konturen hergeben. 2. Finde ich das als Mann und als Mensch alles andere als schlimm oder "immersion breaking". Wenn du kleine, tiefsitzende Brüste magst, kann ich speziell dir nur Dragon Age 3 empfehlen.


Vertonung:

Alle - bis auf ein paar nehrimesische Transgender-Soldaten - total passend und gelungen. (Jaaa, selbst die Brooot-Frau.)
Habe jetzt noch einen Ohrwurm vom Lied "Das Lied vom Winterhimmel". Gerade die Frauenstimme, verbunden mit dem Text, bringt mich fast immer zum - die männliche brauch sich aber nicht zu verstecken. Ich verneige mich vor den Sängern, dem Komponisten und dem Verfasser!


Crafting und Level:

Zum Crafting haben die Dudes von SureAI ja bereits zugegeben, dass mehr geplant war (wie so vieles ^^) und vllt noch kommen wird.
Da man, bis dato, die Handwerksfähigkeiten (vorallem Rhetorik und Handwerk) effektiv nur bis 50 Skillen muss. Um Rhetorik und dessen Ausbau sehe ich eher schwarz, aber am Handwerk und Bauplänen kann man definitiv noch was schrauben und wird auch - mit ziemlicher Sicherheit - früher oder später noch gemacht.


"Beziehungen oder Romanzen":

>>Hier setzt Enderal Maßstäbe. Ja, so muss es sein. Echt gut gemacht. Der oder die Entwickler sollten bei Bethasda anheuern, um in Zukunft Amulette von Mara zu verhindern. <<
(Kann ich nur so wiedergeben! ... Auch wenn ich gerne mit Calia in meine kleine, schäbige Wohnung ziehen, und mit ihr ein paar Waisenkinder adoptieren würde )


Musik:

Finde ich im Nordwindgebirge episch. In der Pulverwüste sehr passend, aber das "Gedudel" ist mit der Zeit wirklich etwas anstrengend. ^^


Bugs und Technik:

Ja, leider zu viele Abstürze. Aber deswegen hat z.B. Gamestar Enderal auch die meisten Punkte in ihrer Wertung abgezogen. (Wenn ich mich nicht täusche)


Wunsch:

Die Rhâlata-Quest Reihe und von einem begabten Modder eine Unterstadt mit mehreren Ebenen! (Würde gerne à la THIEF von Dach zu Dach springen. Stelle ich mir mit dem Setting einfach unfassbar stimmig vor. )

Genial:

Viel zu viel!


Nochmal vielen, vielen Dank für dieses grandiose Spiel, das fast schon wie ein menschlicher Charakter seine Ecken und Kanten hat, aber dennoch liebenswert und schön ist. <3

glg

Gern will ich Dir antworten, muss das jedoch unter Spoilervorbehalt setzen.

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Was ist zum Beispiel mit der verschleierten Frau, die ständig und durchaus interessant öfters ins Geschehen eingreift? In der Auflösung der Geschichte wird ihre Rolle nicht erklärt. Oder habe ich da was übersehen?

Wirklich konsequent wäre gewesen, wenn man nach dem Ende wieder am Anfang aufwacht und dann mit dem Wissen die Geschichte entsprechend beeinflussen kann. Zugegeben, das wäre ein immenser Aufwand geworden, hätte aber meiner Meinung nach alles bisher Dagewesene mit einem Schlag in den Schatten gestellt.

Und im Übrigen bin ich persönlich der Auffassung, dass ich ein Spiel spiele um am Ende Erfolg ( sprich Happy End ) zu haben. Ein Spiel bei dem ich nach dem ersten Durchspielen weiß, dass ich es gar nicht zu einem für mich befriedigendem Ausgang führen kann, nimmt mir durchaus etwas Lust es zu wiederholen. Das hat schon Bioware mit ME3 nicht begriffen und die Reaktionen sind ja durchaus bekannt gewesen.

Stimmt, das hatte ich vergessen zu erwähnen.

Achja, fast hätte ich es vergessen. Du vermutest richtig, ich mag riesige "Ti...." nicht unbedingt. Was ich jedoch ausdrücken wollte, ist, dass ich glaube ein Gefühl für Proportionen am menschlichen ( bzw. elfischen ) Körper zu haben. Kann man im Übrigen noch bis Ende August hier
https://forum.bioware.com/topic/520426- ... ry19269567 oder hier
https://forum.bioware.com/topic/520426- ... ry19656218
nachsehen.

PS.
Ich bemerke gerade, dass die Links beim ersten Mal klicken nicht korrekt funktionieren. Also einfach klicken, wieder schließen und nochmal klicken. Dann sollte alles stimmen.

Warum dachte ich mir das nicht? Ein "Gefühl für Proportionen" zu haben ist, imo, subjektiv. Ich finde z.B. gerade Sera in DA 3 oberweitetechnisch sehr unnatürlich. Generell finde ich in DA die Oberweite zu generisch - einfach zu gleichförmig. Wenn man denn solch einen Schwerpunkt hat. (Bei einem Beitrag in deinem Link scheinst du ja auch etwas gegen die menschliche Frau zu haben..)

Ich möchte deinen Geschmack alles andere als schlecht reden. Aber berücksichtige diesbezüglich einfach, dass es verschiedene Geschmäcker - wie sonst auch überall - gibt und, dass der Schwerpunkt doch eigentlich wo anders liegen sollte.

glg

Edit: Immerhin zeigst du hier ganz selbstbewusst deinen persönlichen Geschmack, und das finde ich toll! Aber immer offen für andere Geschmäcker/Eindrücke/Meinungen bleiben. Falls ich dich da diesbezüglich falsch einschätze, bitte ich um Entschuldigung.

War mir gar nicht aufgefallen, denn abgesehen von einer Gewichtsbegrenzung und zu viel Vorbau ist das genaue Gegenteil der Fall. Wo sollte ich auch passende elfische Damen her nehmen? Hast Du da vielleicht nen Tipp?

Im Übrigen hast Du natürlich Recht. Wenn es Dir gefällt, so steht es mir nicht zu das kritisieren.