Oh Mann. Das ist Filmstoff. Ich bin mit den Nerven am Ende. Conditio Humana mitten in's Gesicht.
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- Calias Epilog hat mir dann den Rest gegeben.
*Nacht drüber geschlafen*
Irgendwie muß ich mehr loswerden. Ich finde, daß Enderal einen wirklich kalt erwischt. Mir kommt das Spiel mehr vor wie eine Therapie gegen Zynismus. Man traut einem Computerspiel nicht mehr - besonders angesichts des meist platten Spiele-Fast-Foods - die Tiefe zu, die Enderal hat, und wird gerade dadurch am Ende überrumpelt. Man steht völlig ohne Deckung da.
Und das ist positiv, das möchte ich betonen. Alles in der Endphase des Spiels ist so sehr anwendbar auf das, was wir Menschen erleben, wie wir sind (wobei das sehr verallgemeinernd klingt, aber eine Diskussion darüber würde den Rahmen des Forums sprengen) und was in der Welt passiert. Wenn man angesichts dessen für sich irgendwann - meist mit steigendem Lebensalter als eine Art Überlebensmechanismus - resigniert und um sich herum eine Mauer aus Eskapismus und vielleicht auch Zynismus errichtet hat, wird diese eingerissen, zumindest eine Weile(?). Ironischerweise gerade durch ein Medium, das normalerweise dem Eskapismus dient, dem Computerspiel.
Ich kann mich nicht erinnern, jemals nach einem Spiel so von der Rolle gewesen zu sein. Wunderbar, so ein kleiner Reset der eingefahrenen Denkweisen. Was bleibt, sind tatsächlich "Trümmer der Ordnung", der eigenen inneren Ordnung, die man für in Stein gemeißelt hielt und deren Fragilität man gerade vor Augen geführt bekommt.
Natürlich wird man durch Enderal auch nicht zum anderen Menschen. Aber vielleicht sensibilisiert man sich wieder ein wenig für gewisse Dinge, die um einen herum geschehen, auch, wenn sie vielleicht weit weg stattfinden. Es ist selten, daß man so etwas erleben darf.
Ein großartiges Erlebnis, für das ich SureAI sehr dankbar bin.