Leorah wrote: - [+]
- Ich glaube er ist ja auch als "Vati" benannt. Also genau wie der eigene Vater. Ich finde, dass das gut zu der "Traum-vor-dem-Ertrinken-Theorie" passen würde. Also meine Idee wäre, dass Ryneus Vater, der ja sehr liebevoll mit seinem Ziehkind umgeht, eine Art Wunschvorstellung der Spielfigur ist, die sich hier manifestiert. Eben im Gegensatz zu dem eigenen, scheinbar gewalttätigen und leicht wahnsinnigen Vater.
Genau das dachte ich mir an der Stelle auch.
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- Als ich "Vati" da sitzen sah, wurde mir klar, dass in Ryneus Welt etwas nicht stimmen kann. Da Ryneus seine Welt mit Hilfe des schwarzen Steins nach seinen Wunschvorstellungen erschaffen hat, schloss ich daraus, dass er mit "Vati" einfach nur (s)eine Vaterfigur gedanklich manifestierte. Unser Charakter sieht also Ryneus manifestierten Gedanken eines Vaters und da unser Charakter nur einen "Vati" als Vaterfigur kennt, sehen wir das äußere Abbild unseres Vaters. Da in Ryneus Traumwelt alles Friede, Freude, Eierkuchen ist, erleben wir "Vati" genau so, wie wir ihn gerne gehabt hätten. Immerhin besteht für mich eine deutliche Parallele zwischen Ryneus und unserem Charakter: Beide flüchten vor der Realität in eine Scheinwelt.
Das ist großartig. Danke, dass du das nochmals ausgegraben hast. Den Beitrag hatte ich völlig übersehen. Er bestätigt allerdings einigermaßen meine Theorie, dass unser Charakter eine Persönlichkeitsentwicklung durchmacht und lernen muss sich selbst mit all seinen Ängsten und Schwächen zu akzeptieren, um frei zu sein. Die Hohen und das Leuchtfeuer etc. standen für mich persönlich auch nie wirklich im Fokus. Deshalb liebe ich dieses Spiel so. Es beschäftigt sich mit Selbstakzeptanz, innerem Wachstum, etc. - kurzum mit Persönlichkeitsentwicklung. Tief psychologisch und alles verpackt in eine epische Geschichte. Die Geschichte rundherum ist toll, aber tief berührt haben mich vor allem diese sehr persönlichen Aspekte. Selbstzweifel, Ängste, negative Erfahrungen,... da kann sich so ziemlich jeder Mensch wiederfinden, mitfühlen, mitleiden und vor allem kann jeder durch dieses Spiel viel über die eigene Psyche lernen. Enderal hält uns auf geniale Art und Weise allen einen Spiegel vor.

Meine detaillierte Interpretation dazu findet ihr sehr ausführlich in der Diskussion "Mal wieder der alte Mann...".
Leorah wrote: - [+]
- Hat jemand eine Idee warum Jespar vor dem Anwesen des alten Mannes sagt, dass die Holzfiguren ihn an etwas erinnern? Also kann er möglicherweise doch schon irgendwas über den Zyklus wissen?
Meine Meinung dazu kennst du wahrscheinlich schon aus dem anderen Thread zum alten Mann

Da ich Ryneus, Calia und Jespar als drei Persönlichkeitsaspekte unseres Charakters sehe, muss Jespar natürlich einen Bezug zu den Figuren haben, die unser eigenes Ich aus einer anderen Eventualität und Zeitlinie selbst geschnitzt hat. Außerdem glaube ich, dass diese Bemerkung von Jespar ein Hinweis für den Spieler sein sollte, damit wir uns die Figuren genauer ansehen und nicht einfach daran vorbeilaufen. Immerhin ist es wichtig die Bedeutung der Figuren zu verstehen, um die Parallelen zwischen dem alten Mann und unserem Charakter zu erkennen.