Ich möchte mich auch ganz herzlich für die Mordsarbeit bei Enderal bedanken! Ich hatte einen Riesenspaß dabei, Enderal zu erkunden und freue mich auf einen zweiten Durchlauf, um mit dem Wissen des Endes vielleicht noch ein paar offene Fragen zu ergründen. Ich kann mir kaum vorstellen, wie viel Disziplin und Herzblut hinter Enderal stecken muss, damit es trotz abspringender Mitglieder und den allgemeinen Anforderungen des Alltags fertig wurde. Selbst viel kleinere Modprojekte scheitern ja häufiger als nicht.
Ein paar Worte zur Story:
- [+]
- Die Gesamthandlung und die beiden Enden fallen nicht gerade in die Kategorie "heiter", aber ich fand, dass vom Ton her alles sehr gut zusammenpasste und ein klassisch gutes Ende nicht passen würde, auch wenn es mich das ziemlich mitgenommen hat. Es ist lange her, dass mir ein Videospiel oder generell eine Geschichte auch noch über eine Woche nach dem Durchspielen so nachgegangen ist.
Gerade bei der Hauptstory war ich begeistert vom Questdesign, einen einfachen "gehe nach x und suche y/töte z" Quest ohne Twist war da kaum zu finden. Gar nicht zu reden von einer Quest wie "Ein Lied in der Stille", die gleichzeitig eine der friedlichsten (*idyllisches Schmetterlingfangen*) und eine der traumatischsten ist.
Es gab aber auch viel zu schmunzeln, z.B. die Unterhaltung mit dem "Prinzen" im Adelsviertel, die reimende Händlerin, Konstantins Namensgedächtnis oder natürlich Brooot
Jespar und Calia sind auf jeden Fall NPCs auf Bioware-Niveau, beide waren alles andere als Engel (pun intended) aber dennoch sympathisch und ich hab mich immer gefreut, sie dabeizuhaben. Allerdings hätte mich noch interessiert, sie mehr miteinander interagieren zu sehen, da sie so gegensätzliche Persönlichkeiten haben. Habe allerdings im Forum gelesen, dass das geplant und aus Zeitgründen nicht möglich war. Auch die anderen NPCs waren gut geschrieben, auch wenn ich bei manchen gern mehr von ihnen gesehen hätte (z.B. Lishari und Yuslan).
Übrigens finde ich, dass Enderal schon deutlich anders als Mass Effect ist, vor allem von der Aussage / der Rolle des Protagonisten, auch wenn es im Trailer ähnlich klingt.
Die Dialoge sind lang, aber schön geschrieben und haben mich nie gelangweilt oder zum "schnellen Durchklicken" verleitet. Sehr vereinzelt gab es Tippfehler oder für mich nicht so schöne Wortwiederholungen, was natürlich zu verschmerzen ist (insbesondere, da es, wenn ich mich nicht irre, nur einen kleinen Kreis der Autoren/Lektoren gab).
Wie in Nehrim empfinde ich die Dungeons dank Bossgegnern und Setitems als deutlich motivierender, und die liebevoll gestaltete Welt wirkt durch kleine Details wie alte Notizen oder Skelette auf Schaukelpferden lebendig. In neuen Regionen klebte ich immer erst mal am Screenshotbutton
Musik und Synchronsprecher fand ich durchweg genial, zum Teil besser als bei kommerziellen Spielen. Großes Kompliment auch dafür, und für das mehr als vorbildliche Nachpatchen seit dem Release
