P5 aber sprach: „SureAI, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie wollen!“
Es ehrt SureAI, dass sie so viel Wert auf die Meinung ihrer Konsumenten legen; aber ich fürchte, das führt in eine undefinierte Richtung.
Ein Problem ist, dass die Konsumenten eine sehr heterogene Gruppe bilden; und was des einen Wunsches ist des anderen Albtraum. Zweitens würden viele, die ihre Idee auf dem Papier für bereichernd hielten, in Aktion selbst nicht mögen.
SureAI weiß schon, was gut für uns ist; so wie Eltern, die ihre Kinder zwingen Brokkoli zu essen.
Wenn ich euch um etwas bitten darf, dann, dass ihr euch nicht "weichspülen" lasst; ein Effekt, der immer dann auftritt, wenn Spieleentwickler versuchen, einen für die breite Masse zufriedenstellenden Kompromiss zu finden. Zieht euer Ding durch.
Eine der Dinge, die ich an Nehrim schätzte, war, dass es mir als Spieler nicht versuchte alles "recht" zu machen; dass es mir Stück um Stück alles nahm, was mir innerhalb dieser Welt etwas bedeutete; und dass der letztendliche Triumph eigentlich ein Phyrrussieg war. Ich wünsche mir eine Handlung, die mir den Magen umdreht, und die mich noch Wochen nach Beendigung des Spiels fragen lässt: "War das das Richtige?"
Nehrim schaffte das.
P.S.: Wer bitte war froh, als Kim starb?! Ihr Herzlosen.
EDIT:
Lord Dagon wrote:Die Frage ist nur, ob die Spieler das wirklich wollen, oder ob die Tiefe Nehrims für ein PC-Spiel auf dem richtigen Niveau gehalten wurde und mehr davon eher stören würde...
"Für ein PC-Spiel"? Ich kann nicht ganz folgen. Haben heutzutage (echte) PC-Spiele nicht in der Regel mehr Tiefgang als ihre Konsolen-Pendants?
Mehr Atmosphäre, mehr Tiefe, mehr zum Denken kann doch nur etwas Gutes sein, es sei denn, ihr befürchtetet dadurch Spieler zu verlieren? Nehrim hatte aus meiner Sicht einen Hauch von Literatur, und das im stark positiven Sinn. In dieser Hinsicht erinnerte es mich an Biosh*ck, und jenes erinnerte mich daran, dass Spiele nicht nur "billige" Unterhaltung sein müssen, sondern auch ein Medium des Intellekts darstellen können; äuqivalent zu Filmen, Büchern, Gemälden, und Skulpturen. Wenn ihr diesen Weg fortsetzen wollt, werdet ihr vielleicht Leute verlieren, denen das zu hoch ist; doch nicht minder Leute gewinnen, die diese Ausrichtung schätzen.
Verzeihung, falls ich in die falsche Richtung spekuliere, und der Satz ganz anders gemeint war. Ich schiele dabei auf deine Signatur, die ich P5 zuordne, da ich mich nicht erinnern kann, sie in Nehrim gehört oder gelesen zu haben.