Enderal – echt schwere Kost

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Metanoeite
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Als ich Enderal (vor Release) in einem Testdurchlauf durchgespielt habe, postete ich in diesem Forum den Kommentar: You will end up emotionally shallow, spiritually empty and socially very alone.

Die Reaktion der Forenmitglieder war damals, dass man mich fragte, ob ich beim Verfassen des Posts besoffen oder bekifft gewesen sei. Da wussten sie noch nicht was auf sie zukommt.
HanSoloOne
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Du denkst die Erfinder sind genial? Das streite ich nicht ab. Wie das so ist mit genialen Menschen, sie haben immer ein Defizit. Hier eindeutig die Schwermut des Verfassers. Deshalb möchte ich dir zum Schluss die Hoffnung nicht nehmen aber ich denke aufgrund des Gemüts Zustandes der Schreiber wird auch ein drittes Ende nicht positiv für dich ausfallen.

Mit freundlichen Grüßen
Tigerente
Es scheint eher so, als hättest du ein Defizit. Und zwar ein gewaltiges!
DU unterstellst dem Entwickler Schwermut, weil du nicht die generische Einheitskost der übrigen RPGs serviert bekommst? Weil es mal kein Happy-End gibt? Tut mir leid - etwas Lächerlicheres habe ich hier noch gar nicht gelesen.... :sick:
Erschreckend ist es dann nur, wenn es benutzt wird um zu schockieren mit der Entschuldigung zum Nachdenken anregen zu wollen.
Mit der Entschuldigung!? :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Für dich scheint Enderal nichts zu sein. Hier von psychischen Folgeschäden und sozialer Verantwortung zu quatschen - kommst du dir selbst nicht dumm vor, wenn du das liest? Und ich hoffe für dich, dass es sich nur um einen schlecht präsentierten Scherz handelt. Ansonsten weiß ich nicht, ob ich darüber lachen oder mich für solch ein "Statement" fremdschämen soll.....
Tealor Arantheal
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Tigerente hat geschrieben:
Ich persönlich rate zwischenzeitlich bei mir in der Einrichtung davon ab dieses Spiel zu spielen.
Einrichtung... Über welches Sanatorium reden wir hier?
Niemand hat behauptet, dass Enderal jugendfrei oder überhaupt ein Spiel für Kinder, geistig noch nicht soweit entwickelte oder abnorme Menschen ist.
Aber niemand der sich emotional so sehr von einer fiktiven Geschichte beeinflussen lässt, sollte Bücher lesen, Filme gucken oder Videospiele spielen, sondern lieber bei dem bleiben, was seine Phantasie von allein hergibt.
Rein als Vorsichtsmaßnahme...
Denn solche Geschichten sollen tatsächlich nur zum Nachdenken anregen, unterhalten und einen tieferen Sinn vermitteln.
Enderal möchte, dass man etwas dabei empfindet, wenn man es spielt, aber wenn man emotional so sehr aufgeschaukelt wird, dass es Auswirkungen auf die Realität hat, fragt sich von vorn herein wie sehr man sich selbst und seine Gefühle unter Kontrolle hat.

Realität ≠ Surrealität.

Soll jetzt nicht heißen, dass es schlecht ist, wenn man in ein Spiel reinkippt.
Nur sollte man nicht vergessen wo die Grenze ist, bzw. wenn man von vorn herein nicht weiß wo diese liegt empfehle ich ein anderes Hobby.
Nichts für ungut.
Metanoeite hat geschrieben:
Als ich Enderal (vor Release) in einem Testdurchlauf durchgespielt habe, postete ich in diesem Forum den Kommentar: You will end up emotionally shallow, spiritually empty and socially very alone.

Die Reaktion der Forenmitglieder war damals, dass man mich fragte, ob ich beim Verfassen des Posts besoffen oder bekifft gewesen sei. Da wussten sie noch nicht was auf sie zukommt.
An das kann ich mich noch erinnern. ^^
http://forum.sureai.net/viewtopic.php?f ... 97&p=60832
Nicolas Samuel
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Interessante Sicht, @Tigerente.

Ich glaube aber wirklich, dass hier auch wieder mal die Erwartungen ein Problem darstellen - bei Büchern wäre Enderals Geschichte gar nicht so krass gewesen, weil man da grundlegend mehr Tiefsinn erwartet. Bei Games eben nicht. Ich würde mich nicht als übermäßig schwermütigen Menschen empfinden. Außerdem ist das unter Autoren ziemlich normal - ich empfehle dir mal Patrick Senecal (Das heißt, ich empfehle ihn dir nicht, weil es dir vermutlich nicht gefallen wird, aber google ihn doch mal). Er schreibt mitunter das heftigste, tiefgehenste, echteste, was ich je gelesen habe, aber ist im Leben ein ziemlich angenehmer, heiterer Mensch, der ein tolles Familiebleben führt. Oder Haruki Murakami. Oder, nach wie vor der erfolgreichste Autor unserer Zeit, Stephen King.

Ich verstehe das Bedürfnis nach einem aufbauenderen Ende. Ich dachte ursprünglich, dass Sternenstadt-Ende würde einen bitteren, aber dennoch hoffnungsvollen Nachgeschmack hinterlassen (ebenso wie das Katharsis-Ende, auf eine gewisse Art und Weise betrachtet), aber mittlerweile sehe ich auch, dass Enderal etwas mehr Optimismus hätte vertragen können. Das heißt nicht, dass ich deshalb der Meinung bin, Enderal sei in seinem momentanen Zustand schlecht. Ich denke, das dritte Ende wird ein paar Spieler abholen können, auch, wenn es ebenfalls einen (ganz anderen) bitteren Beigeschmack hat. Aber das ist einfach das Leben: Selten trifft man irgendeine Entscheidung, die nicht zumindest auf eine bestimmte Art und Weise negative Konsequenzen hat. Zum Vergleich, spiel doch mal "That Dragon, Cancer", das den Game Award in der Kategorie "Games with Impact" bekommen hat. In seiner sehr bewegenden Rede sagt er: "It isn't a story that we wanted to tell; rather than a story that was written onto us."

Darüber hinaus betrifft jeden Menschen Enderal unterschiedlich. Manche finden die Story einfach nur cool, manche können nichts damit anfangen. Manche, wie der Ersteller dieses Threads, lieben sie, aber hassen das Ende, manche lieben sie in ihrer Gesamtheit. Wir haben E-Mails von Fans bekommen, die uns erzählt haben, dass die Story ihr Leben einschneidend verändert hat, aber im positiven Sinne - ein User meinte, es half ihm, besser mit dem Tod seiner Frau zurechtzukommen. Genau so wie ich diese Meinungen akzeptiere (und es mir aus kreativer Sicht extrem viel bedeutet), akzeptiere ich auch deine Meinung oder die Meinung des Threaderstellers. Ich würde dich aber dennoch bitten, nicht von einem Werk zwangsläufig auf den Geisteszustand seines Verfassers zu schließen.

Edit: Mit "Aufmerksamkeit suchen" hat das im Übrigen so ziemlich gar nichts zu tun.

Lieben Gruß,
Nicolas
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Ich fand das Sternenstadtende mehr als großartig:
Ich kann Generationen von Völkern beobachten und evtl. in einem, die eigene Hybris im Zaum haltenden, Rahmen, auch lenken in der Hoffnung, daß sie unsere Fehler nicht wiederholen.Und ich habe´mehrere Versuche´, so daß ich erstmal sanft eingreifen kann :thumbsup:

Das einzige Problem, das ich da sehe, ist daß man einwenig großkotzig wird :D

Alex
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... dass Sternenstadt-Ende würde einen bitteren, aber dennoch hoffnungsvollen Nachgeschmack hinterlassen...
Tut es im großen und ganzen ja auch. Es liegt an den beiden dort oben ihr Leben weiterhin auszufüllen und da sind der Phantasie des Spielers nicht so viele Grenzen gesetzt. :wink:
Angefangen vom
sich erst einmal dort oben überhaupt einzurichten,
jahrelang die alten Dokumente zu studieren,
über die Reparatur einer Kapsel und ab ins ... Vynall?
bis zu dem Punkt, dass meine Lütte nicht mal ansatzweise Lust auf die nächste Zivilisation zu haben braucht und sich einfach das *hust* Leben nehmen kann, wenn ihr Geliebter stirbt.

Der (für mich) extrem bittere Punkt ist hier, dass Jespar zu etwas verdonnert wird, was seinem Charakter so garnicht entgegenkommt und er auf Dauer doch ziemich unglücklich werden könnte. Soweit reicht meine Phantasie dann leider auch... :mrgreen: .
HanSoloOne
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@Nicolas Samuel: dass du hierzu überhaupt Stellung beziehst ;)
...aber mittlerweile sehe ich auch, dass Enderal etwas mehr Optimismus hätte vertragen können.
Falsch! Die beiden Enden sind genau richtig. Wie du schon sagst:
Aber das ist einfach das Leben: Selten trifft man irgendeine Entscheidung, die nicht zumindest auf eine bestimmte Art und Weise negative Konsequenzen hat.
Und insofern ist Enderal perfekt. Von A-Z folgt es dieser glaubwürdigen, tiefgehenden Richtung. Selbstverständlich MUSS sich das auch im Ende manifestieren.

Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass Enderal jemals jemanden in Depressionen gestürzt hat oder zu anderweitigen psychischen Einschränkungen führte. Diese Behauptung ist schlicht und ergreifend absurd. Hätte es das, so wäre der Betroffene nicht bis zum Ende des Spiels gekommen. Aber das sind auch schon wieder zu viele vergeudete Zeichen.

Ich freue mich auf massig weiteren Content :D
Mr. Gnom
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HanSoloOne hat geschrieben:
... insofern ist Enderal perfekt. Von A-Z folgt es dieser glaubwürdigen, tiefgehenden Richtung. Selbstverständlich MUSS sich das auch im Ende manifestieren.
Der Geschmack bzw. die Einstellung zu Spielen ist nun mal unterschiedlich. Den Einen gefällt das Spielende so wie es ist und Andere wünschen sich halt etwas mehr Optimismus ... das ist doch auch vollkommen in Ordnung, schliesslich soll das Spiel auch Spass machen ... oder etwa nicht?
HanSoloOne hat geschrieben:
... Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass Enderal jemals jemanden in Depressionen gestürzt hat oder zu anderweitigen psychischen Einschränkungen führte ...
Es gibt sicher Menschen, die bei einem solchen Spiel (leider) Probleme bekommen können, aber die bekommen sie dann auch bei versch. anderen Spielen ... genauer gesagt schon bei anderen Situationen im RL ... und deshalb hat Enderal natürlich keine Schuld an solchen (möglichen) Situationen.

Gruss
Mr.Gnom
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Ich denke, das dritte Ende wird ein paar Spieler abholen können, auch, wenn es ebenfalls einen (ganz anderen) bitteren Beigeschmack hat. Aber das ist einfach das Leben: Selten trifft man irgendeine Entscheidung, die nicht zumindest auf eine bestimmte Art und Weise negative Konsequenzen hat.
Solltet Ihr auf die Idee kommen, dass die Welt gerettet werden kann, aber dafür dann die Gefährten (womöglich noch unabsichtlich) geopfert werden, dann komm ich mal kurz mit meinem großen Buder vorbei. :twisted: :wink:
HanSoloOne
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Der Geschmack bzw. die Einstellung zu Spielen ist nun mal unterschiedlich. Den Einen gefällt das Spielende so wie es ist und Andere wünschen sich halt etwas mehr Optimismus ... das ist doch auch vollkommen in Ordnung, schliesslich soll das Spiel auch Spass machen ... oder etwa nicht?
Mir hat das Spiel gewaltigen Spaß gemacht! :)

Wie gesagt: die dargestellten Enden sind genau das, worauf die Handlung in ihrer Konsequenz zusteuert. Hieltest du ein alternatives Happy-End (wie auch immer das aussehen sollte) für glaubwürdig? Das würde den Sinn zunichte machen, den Enderal vermitteln will.
Oder willst du allen Ernstes erklären, du als Spieler, wusstest im Detail, worauf du zusteuerst? Das wäre die Grundbedingung für ein Happy-End gewesen.
Da es im Kern der Geschichte um menschliche Abgründe geht, wäre ein Happy-End ein schlechter Scherz und völlig unschlüssig. Damit wäre nämlich der Rest der Geschichte nicht mehr berücksichtigt.....

Außerdem lebt die gesamte Spielwelt von menschlichen Schwächen / Abgründen. In Notizen, Quests, Gesprächen usw. Ganz Enderal ist voll von teils grausamen Begebenheiten. Wenn soetwas nicht deinem Geschmack entspricht, dann ist nicht das Ende das Problem, sondern das Spiel an sich. Es muss ja nicht jedermanns Geschmack entsprechen.
Es gibt sicher Menschen, die bei einem solchen Spiel (leider) Probleme bekommen können, aber die bekommen sie dann auch bei versch. anderen Spielen ... genauer gesagt schon bei anderen Situationen im RL ... und deshalb hat Enderal natürlich keine Schuld an solchen (möglichen) Situationen.
Erneut: wer bei diesem Spiel Probleme bekommt, der spielt es nicht bis zum Ende! ;)
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