Xagul hat geschrieben:Ziemlicher Humbug. Schon mal ne realistische Kostenkalkulation für ein Spiel gesehen (und wir reden jetzt mal ganz bewusst nicht von irgendwelchem Indie-Blödsinn, sondern großen Produktionen)? Da kann an sich selbst eine niedrige 100T-Dollar-Summe in die Haare schmieren. Vor allem, wenn der Titel nicht zündet, denn was macht man dann? Job "geschmissen", Projekt gefloppt, da hat man super Chancen auf dem Arbeitsmarkt (ich weiß ja nicht, wie viele Jobs du bisher hattest, aus eigener Erfahrung sehe ich das eher kritisch). Was wird, wenn es ein Erfolg würde, ist eine müßige Überlegung, denn im Erfolgsfall ist immer ganz ganz viel möglich.Ich habe selbst mehr als genug Kickstarterkampagnen und Q&A der Entwickler verfolgt. Niemand sagt, dass es keinerlei Risiko gibt, aber viele der Indieentwickler sagen auch ganz klar: Das war die beste Entscheidung ihres Lebens. Man produziert die Spiele, die man schon immer entwickeln wollte und hat keinen Publisher am Hals, der einem Zeitdruck verschafft und seine "eigenen Ideen" mit im Spiel integrieren möchte (um das Spiel massenmarkttauglich zu machen).
Enthusiasmus in allen Ehren,. aber was ich hier so lese, ist reichlich weltfremd und optimismusüberfrachtet.
Und nun vergessen wir hierbei nicht, dass 90% der Indieentwickler auf Kickstarter nicht mal ansatzweise so viel Erfahrung haben wie die Leute von SureAI. Da hatten einzelne Leute der Crew dann mal irgendwie bei größeren Projekten ihre Finger mit im Spiel gehabt, aber ein ganzes Projekt zu planen, dass ist eben was ganz anderes. Hier hat SureAI ganz andere Erfahrungswerte, auf die sie aufbauen können.
Und wir reden hier auch nicht von wenigen 100T-Dollarbeträgen, sondern vermutlich von Beträgen jenseits der 1 Millionenmarke. Siehe:
https://www.kickstarter.com/projects/ob ... escription
oder
https://www.kickstarter.com/projects/12 ... escription
Das sind West-RPGs und die haben extrem hohe Beträge erreicht, weil die Kampagne überzeugen konnten und das Genre grundsätzlich sehr beliebt ist. Ein Team wie SureAI, die bereits eine große Fanbase haben, auch international bekannt sind und deren Projekte mit Spielen wie Witcher 3 verglichen werden, dürften keine Probleme haben, hier Beträge zu erreichen, die das Einkommen aller für die nächsten Jahre sichert.
Bezüglich Job weg: Niemand auf dem Arbeitsmarkt macht einem Vorwürfe, wenn ein Kickstarterprojekt scheitert. Zumindest dann nicht, wenn es nicht an der Planung an sich lag und da traue ich SureAI wie gesagt sehr vieles zu (mehr als anderen Kickstarterteams). Wichtig ist, dass du ein gutes Portfolio in dem Bereich hast und das hat SureAI ohnehin schon. Der Versuch, sich selbstständig zu machen, ist daher positiv und eher eine logische Konsequenz aus der bisherigen Entwicklung von SureAI. Und was für das Privatleben auf Dauer besser ist, kann man sich ja denken: Hauptberuflich irgendwas anderes in Vollzeit + Freizeit für SureAI + wenig Zeit für Familie oder Hauptberuflich SureAI und mehr Zeit für Familie. Wie gesagt, ein Risiko ist immer vorhanden, dieses dürfte aber bei einem Team wie SureAI dank der Vorerfahrung (INSBESONDERE was Projektmanagement angeht) deutlich geringer ausfallen. Und im Falle eines Erfolges kann SureAI immernoch entscheiden, ob man so weiter machen möchte, oder es eben lässt. Sollte man sich entscheiden weiter zu machen, dann hat man dank dem erfolgreichen Kickstarterprojekt ja bereits eine gute Fanbase aufgebaut und vermutlich genug Geld generiert, um das nächste Projekt zu finanzieren. Entscheidet man sich hingegen dafür, aufzuhören und wieder arbeiten zu gehen, hat man ein erfolgreiches Kickstarterpojekt im Portfolio. Dürfte wohl einer der besten Referenzen sein, die man in diesem Arbeitsbereich haben kann.