Hilfe, Raubkopierer! Was denkt Sureai darüber?

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Lyronimus
Lumpensammler
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Hallo Sureai und Community,

Heute wollte ich Euch mal eine Frage stellen, die mich schon längere Zeit beschäftigt. Es geht um das Thema raubkopieren von Spielen. Nun leben wir ja in einer Zeit, in der Computerspiele immer schneller einen Preisverfall erleben, zumindest empfinde ich
es so, den wenn man ein spiel kaufen möchte, und etwas Geduldig ist, bekommt ja oft diese Spiele nach einiger Zeit stark reduziert angeboten, (Siehe diverse Steamsalles..). Das liegt wohl auch daran, das sich immer mehr kleinere Spieleschmieden auf dem Markt etablieren und dadurch der Kampf um den Kunden immer härter wird.(Denke, da spielt auch Kickstarter eine gewise Rolle). Daher stellt sich für mich die Frage, ob das Problem des Raupkopierens immer noch eine so grosse Rolle spielt und wenn ja,
wie man damit am besten umgehen sollte. Und da Ihr Euch ja kommerziell weiterentwickeln wollt, wollte ich Euch mal fragen,
wie Ihr als Spielentwickler das betrachtet. Nun gehen ja die Spielefirmen zum Teil sehr unterschiedlich damit um. Es gibt diejenigen, die den Kopierschutz weiter ausbauen, und alle ehrlichen Kunden ja quasi zwingen, dies und jenes zu akzeptieren, und sich hier und dort zu regiestrieren um überhaupt mal das Spiel starten zu können, und es gibt andere die sogar gänzlich auf Kopierschutz verzichten, und weiterhin an die Ehrlichkeit der Kunden appelieren (Ich nenne hier bewusst keine Namen).
Ich perönliche würde mich als Kunde freuen, wenn man auf einen Kopierschutz verzichten würde, und stattdessen vlt. um es den
Raubkopieren nachträglich zu vermiesen, einen Code ins Spiel einbauen würde, der quasi "erkennt", ob es sich um ein Raubkopie handelt oder nicht, und einen Effekt im Spiel aktiviert, der letztlich das Spiel unspielbar macht. Gab auch bereits in der vergangenheit solche Beispiele.(Hab die Spiele nicht mehr im Kopf...). Ich denke dann würde jedem raubkopierer die Lust auf das
illegale Spielen schnell vergehen, und er würde vlt. doch ein par Euros in die Hand nehmen und das Spiel legal kaufen. Ich halte solchen "Kopierschutz" jedenfalls für kreativer und lustiger, als immer gleiche alle ehrlichen Käufer mit immer schärfen Schutzmaßnahmen zu bestrafen. Aber das ist wie gesagt nur meine eigene Meinung.

Würde mich über Erfahrungen und Ansichten von Sureai und Community freuen!

Schöne Grüsse,

von
Nicolas Samuel
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Interessantes Thema! Ich spreche jetzt mal nur für mich persönlich, nicht für SureAI.

Ich halte Raubkopieren persönlich für unethisch. Der Standpunkt ist nicht unreflektiert, ich habe viele und zahlreiche Diskussionen mit Freunden darüber geführt, die z.T. in der Piratenpartei sind, deren Meinung ja allseits bekannt ist. Die Argumentation der Befürworter fußt ja meist auf zwei Argumenten:

1.) Da ja kein materieller Verlust entsteht, ist es kein Diebstahl.

2.) Raubkopieren lässt sich ohnehin nicht verhindern.

Meine Antworten darauf sind folgende

1.)

In den seltensten Fällen zahlt man bei einem Produkt für den reinen Materialwert. Was man bezahlt, ist die Arbeit dahinter - z.B. bei einem Film die der Cutter, Kameramänner/frauen, Schauspieler, CGI-Artits (Und das ist eine Menge ohnehin schon unterbezahlter Arbeit), Produzenten, u.s.w. Natürlich, ich nehme den Personen durch das Herunterladen einer Raubkopie (z.B. von einem Spiel) nichts weg, aber die Reaktion der Geldgeber und Investoren wird die gleiche sein: Wenn der Film nichts einspielt, gibts keinen Nachfolgertitel für das Studio, und ab gehts in die Insolvenz. Mal überspitzt gesagt, natürlich gibt es immer Leute die es auch kaufen, aber das schmälert dennoch Umsatz und dadurch Gewinn. Also: Doch, Raubkopieren ist meiner Meinung nach Diebstahl. Vielleicht nicht nach der Schulbuchdefinition, aber mit etwas ethischem Verständnis weiß doch eigentlich jeder, was damit gemeint ist.

2.)

Das ist wahr, und ich halte Einschränkungen in der Hinsicht (USB-Lizenzsticks wie bei teureren Softwares, Internetzwang, u.s.w.) auch für unsinnig. Die Frage ist nur: Macht es die Tatsache, dass es sich nicht verhindern lässt, besser? Ich persönlich finde nicht.

Was ist also mein Lösungsvorschlag? Ich glaube, eine einfache Lösung gibt es nicht, und wenn jemand wirklich nicht das Geld hat, um sich ein Spiel zu kaufen - sagen wir mal, unseres, wenn wir ein Studio werden sollten - dann kann er sich auch meinetwegen runterladen. Häufig ist das "Ich habe kein Geld" eher eine Rechtfertigung vor sich selbst als ein Grund. Jeder muss für sich selbst entscheiden, wie es bei ihm oder ihr selbst ist.

Was ich also tun würde ist Aufklärung im Sinne von Berichten über die harten Bedingungen in der Branche, und welche Auswirkungen Raubkopieren wirklich auf die Studios dahinter hat; und damit auf die Spiele, die man als Spieler ja eigentlich sehr schätzt. Einschränkungen im und durchs Internet halte ich für fruchtlos, und auch aus anderen Gründen für bedenklich (Privatsphäre, u.s.w.). Am Ende muss eben ein Bewusstsein entwickelt werden, wie bei so vielen Dingen. Dann liegt es an den Leuten, wie sehr sie etwas schätzen, und wie viel sie bereit sind zu geben.

Lieben Gruß,

Nicolas
Northstrider
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Ich bin grundsätzlich gegen Raubkopien. Produkte, die ich gut finde, verbreite ich natürlich auch im Bekanntenkreis gerne(im Sinne von für das Medium positiv eintreten), auch wenn es z.B. für THQ leider nichts gebracht hat.
Ich selber gehe da ein wenig anders vor. Wenn ich mir in den seltenen Fällen ein Spiel vorweg ungekauft lade und spiele, dann bin ich im Anschluss aber noch so ehrenvoll und zahle den Preis meines Erachtens für eine Lizenz des Spiels. Ich wäre generell für einen verbrauchergesteuerten Preis. Viele Vollpreistitel sind ihr Geld oftmals nicht Wert, da sie entweder unwirtschaftlich produziert wurden oder sich auf vergangenen Erfolgen ausruhen.

Die von Nico genannte Aufklärung als Moralstütze könnte möglicherweise eine kleine Zielgruppe erreichen.
Ich sehe das Problem grundlegend im Verhalten des "Kriminellen". Raubkopien werden meines Erachtens nach zu einem sehr großen Teil aus Gesellschaftsschichten getätigt, welche relativ wenig Interesse an das Miteinander von Menschen zeigen.

Bevor man da also mit Aufklärung beginnen kann, wird erstmal eine große Dosis Sensibilisierung fällig, damit dieser Input auch ankommt und sein Ziel erfüllt. Aufklärung heißt ja das Befreien des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unwissenheit. Er muss also bereit sein, diese Schuld einzugestehen.

Damit dieses Vorhaben auch einen möglichst langfristigen Effekt zeigt, sollte man sowas in das allgemeine Bildungsprogramm von Mittelstufenschulen und Freizeitgestaltungsmöglichkeiten, die mit Medien in Kontakt kommen, einbauen.
greenlight
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Da ich kaum ein aktuelles, "großes" Spiel spannend finde, ist Raub(mord)kopieren für mich eh kaum ein Thema. Aber grundsätzlich mache ich das ähnlich wie bei Musik auch. Wenn es das Spiel noch irgendwo zu kaufen gibt und nicht nur total überteuert auf dem Gebrauchtmarkt, dann kaufe ich es auch. Ich will die Entwickler dann auch unterstützen, um sie einerseits zu entlohen, und andererseits auch Patchs/Bugfixes möglich zu machen, die nahezu alle modernen Spiele auch nach Release brauchen. Manche dringender als andere, und manche aufgrund der Komplexität des Spiels, andere aufgrund von Zeitdruck oder unterfinanzierten Entwicklern - aber das ist ein anderes Thema.

Für ein gutes Spiel bin ich auch bereit, recht viel Geld zu bezahlen, jedoch unter der Bedingung, dass ich das Spiel in physischer Form kaufen und ohne Online-Registrierung spielen kann. Denn ich möchte das Spiel noch in 5 oder 10 Jahren spielen, und nicht eine Accountgebundene "Nutzungslizenz" haben. Ich finde das bei den älteren Konsolen (PS2/Gamecube/XBox und früher) so schön, dass man einfach das Spiel einlegt und spielt. Wie soll das bitte mit DRM/Steam-gebundenen Spielen in 10 Jahren sein? Der gesamte Gebrauchtmarkt wird damit abgesägt, und wer das Spiel nicht rechtzeitig gekauft hat, muss es irgendwie mit cracks zum laufen bekommen...
Hexer92
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Also ich gebe mal meinen Senf auch mal dazu.

Ich oute mich hier mal als (ehemaliger) Raubmordkopierer.
Als Schüler hat man halt nicht die Mittel, aber viel Freizeit, weswegen man halt darauf zurückgreifen kann.(Ich sage jetzt bewusst nicht "muss", weil der Shitstorm dann noch größer wäre.)

Ich hatte damals schon eine recht große Informationspallette und reagierte fast schon phobisch auf DRM-Maßnahmen, seit Skyrim-Release nutze ich aber Steam und kaufe sogar alte Games nach, weil ich nun ein besseres Verständnis und bessere Mittel habe als damals. Und ich denke viele machen es ähnlich. Vielleicht wäre es sogar noch besser wenn man eine Spende an die Entwickler schicken würde. (Ich nutze jedoch kein Paypal)

Ich finde es schon recht ignorant einfach alle Raubkopierer über einen Kamm zu scheren, und einfach zu sagen sie seien ja so Anti-Moralisten.
Auch Raubkopien geben dem Spiel bzw der Software mehr Bekanntheit, was sich auch (positiv) auf die Verkäufe auswirken kann.

Klar kann ich verstehen wie scheiße es ist, wenn dadurch Geld entgeht. Mir ist auch bewusst wie wichtig das ist. Aber das Problem mit dem Kopierschutz einfach auf die Raubkopierer zu schieben finde ich nicht sonderlich gut. Eine größere Sensibilisierung fände ich sinnvoller als den tatsächlichen Käufer zu belasten.

Insbesondere dieser neue Kopierschutz der bei Lords of the Fallen zu nutze gemacht wurde, welcher scheinbar die Performance extrem beeinflusst. Das geht gar nicht. (Der soll, soweit ich weiß, auch noch beim neuen Dragon Age-Teil genutzt werden.)
monatsend
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Firmen müssen halt so sympatisch rüberkommen, und gute Spiele machen. Spieler müssen zahlen wollen. :!:

Einer Firma kann es Schlussendlich egal sein ob ein Spieler das Spiel nicht kauft oder raubkopiert. in beiden Fällen verdient sie nichts.

Es ist aber an sich halt einfach immer schlecht für den Produzenten nicht fuer seine Arbeit zu entlont werden. Als Spieler hat man halt nur ein paar Möglichkeiten die Entwickler seiner Lieblingsspiele auf ihrem Weg in der doch relativ harten Gamesbranche zu helfen. Ein zimlich effizienter Weg ist nun einmal der käufliche Erwerb des Spiels. :thumbsup:

Hoffentlich können sie mit dem erwirtschafteten Geld ein noch coolerers Spiel entwickeln.
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Nicolas Samuel hat geschrieben:
Doch, Raubkopieren ist meiner Meinung nach Diebstahl.
Ja das sehe ich auch so.
Ist sogar ein Kapitalverbrechen!
Lieber ein Orginal als eine billige Kopie.

LG
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Ich oute mich hier auch mal, aber nicht als Raubkopierer (ich hab mir noch nie ein Spiel kopiert) sondern als Marxist.
Meiner Meinung nach sollte man einfach dafür Zahlen, weil Menschen ihre Arbeitskraft in diese Spiele investieren und diese ist
und bleibt des Menschen höchstes Gut. Wenn ich mich ein Jahr oder länger hinsetze und etwas produziere, sei es materiell oder
nicht, sollte ich auch dafür bezahlt werden. Ob die Spiele dann auch ihr Geld wert sind muss jeder selbst entscheiden, mann kann ja
auch auf Steam Sales warten, die hatten letztens SOGAR COD!!! im Angebot.
Celestis
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Barbarossa hat geschrieben:
Ob die Spiele dann auch ihr Geld wert sind muss jeder selbst entscheiden, mann
kann ja auch auf Steam Sales warten, die hatten letztens SOGAR COD!!! im Angebot.
Skyrim mit allen Addons habe ich bei Steam für 25€ bekommen.
Als Skyrim raus kahm , hat es 53€ gekostet natürlich ohne Addons.
Da habe ich einfach ein bissel länger gewartet.


Manche Speile sind ihr nicht G€LD werd.
Vorallem wenn viel an der Grafig gemacht wird, wird das ganze drum herrum vernachlässigt.
Schade, viel Spiele haben großes Potential.
Barbarossa
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Vorallem wenn viel an der Grafig gemacht wird, wird das ganze drum herrum vernachlässigt.
Schade, viel Spiele haben großes Potential.
Rome 2 war leider ein solcher Kandidat...
Und in diesem Fall hatte ich mirs sogar vorbestellt...
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