Feedback zu diesem Meisterwerk (Achtung, Spoiler!)
Verfasst: 15.08.2016 06:10
Nach 67 Stunden habe ich die Story durch. Insgesamt ein fantastisches Erlebnis. Ich möchte zu verschiedenen Aspekten Feedback geben.
Areale:
Das Leveldesign ist mit keinem Spiel, das ich je gespielt habe zu vergleichen. Ich kann mir gkaum vorstellen, wieviel Zeit es gekostet haben muss, die Areale so detail- und abwechslungsreich zu gestalten. Einfach toll.
Stimmbesetzung:
Das Voice over ist besser als ich es von AAA+ Spielen kenne. Da gibt's nichts dran auszusetzen. Besonders Calia fand ich toll.
Häuserbesitz:
Das Hausbau Feature fand ich völlig überflüssig, da anfangs, wo die Welt noch (einigermaßen) in Ordnung war das Geld fehlte und später die Anschaffung und auch noch Ausstattung eines Hauses überhaupt keinen Sinn gemacht hätte. Das fand ich schade.
Quests:
Die Nebenquests waren abwechslungsreich und überraschend tiefgehend. Ich habe allerdings aufgrund der Intensität der Hauptstory so ca ab der Mitte kaum mehr welche gemacht, da es aus Rollenspielersicht wirklich dringendere Sachen zu erledigen gab als zu erforschen. Das fand ich etwas schade. Aber ich denke mich immer so sehr in meinen Charakter hinein, daß ich nicht so handle wie jemand, der ein Spiel spielt, sondern wie der Charakter in der Welt und Situation handeln würde.
Hauptquest:
Die Hauptquests waren teilweise so intensiv (Calia und die Söldner...), daß ich zwischen Spielsessions ein paar Tage pause gemacht habe um das alles zu verdauen. Das ist weder positiv noch negativ schätze ich. Die grenzen der Unterhaltung wurden jedenfalls nicht überschritten, sodass das Ganze zwar streckenweise etwas beklemmend, insgesamt aber ein lohnendes Erlebnis war.
Story Ende:
Das Sternenstadt-Ende hätte meiner Meinung nach ruhig ausführlicher sein können. Es ist sehr offensichtlich, daß das selbstaufopfernde Ende von den Machern als das bessere/erstrebenswertere Ende angesehen wird - von mir nicht. Ich hätte mich schon sehr gefreut, wenn Calia/Jespar auch in der Sternenstadt noch einen abschliessenden Monolog gehabt hätten. Einen, der genau wie beim anderen Ende Hoffnung macht.
Ich habe das Selbstopfer-Ende nur angesehen um zu wissen, was passieren würde. Aus RPG Sicht könnte ich das niemals wählen, da es zu ungewiss ist, ob Calia/Jespar überleben würde um die Nachricht zu verbreiten. Das Sternenstadt Ende hingegen, bringt die Möglichkeit für die Nachwelt wenigstens Hinweise zu hinterlassen, die Jahrtausende überdauern. (Ich gehe nicht davon aus, daß der Hauptcharakter tausende Jahre ohne seine Liebe allein dort leben wird, sondern dem irgendwann ein Ende setzt. Vielleicht wenn der Partner an Altersschwäche stirbt).
Trotz Kritik ein fantastisches Abenteuer!
Romanze:
Habe nur die mit Calia erlebt, da Jespar mir zu unerwachsene ansichten, was Liebe angeht hatte. Der Charakter Calia ist wirklich gelungen. Die Romanze entwickelte sich in moderatem Tempo. Aber während der getimeten Szene mit den Söldnern, wo man schnell zu ihr finden musste, wäre ich fast ausgerastet vor innerer Spannung. Zu dem Zeitpunkt hätte ich die Welt längst für Sie geopfert. :P
Die beiden Zeiten zu zweit sind sehr gut gelungen. Nicht zu explizit und nicht zu wischi-waschi.
Glaubwürdigkeit der Charaktere:
Insgesamt machten die meisten NPC einen glaubwürdigen Eindruck. Einige Stellen waren meiner Meinung nach allerdings viel zu dünn:
Wenn Leshara (richtiger Name? Die Ausgrabungsleiterin) Ermordet wird, handeln die Leute im Tempel wie mit einem kurzen Achselzucken und machen weiter wie zuvor. Es gibt keine Untersuchung und nicht mehr als einen einzeiligen Kommentar.
Den Mörder (Name vergessen) hatte ich von ANfang an in Verdacht.
Daß man sein eigenes Grab schaufelt mit der Doomsday-Maschine war sehr naheliegend, da es viele Hinweise gab. Das hätte zumindest angesprochen werden sollen.
Als mich meine eigene Leiche fand, war mir sofort klar, daß das keine Illusion der Hohen war. Das hätte mehr vertieft werden sollen anstatt mit zwei, drei sarkastischen Kommentaren.
Als Calia/Jesparm am Ende "von Steinen begraben" wird und es heisst sie/er sei tot, wird das vom Hauptcharakter nur mit "wir müssen sie/ihn suchen" kommentiert. Das war mir zu wenig. Ich wär total ausgerastet an der Stelle und hätte nicht einfach so weitermachen können.
Jetzt aber genug gemeckert. Das hört sich fast so an als hätte mir das ganze nicht gefallen. Da es ein RPG ist, habe ich mir die Sachen alle zurechtgelegt, sodass sie wieder passten. Alles gut. Tolles Spiel!
Es gibt allerdings offene Fragen, die scheinbar nicht beantwortet werden:
- Wer ist die schwarze Frau?
- Wer ist der alte Mann?
- Was ist das für ein Wesen in Calia?
- Wo sind die Sternlinge hin?
- Wie kann ein Geist millionen von Jahren in einer Maschine überleben und dann noch verständlich kommunizieren? ^^
- Warum heisst es der Hauptcharakter sei eine fleischlose, inmaterielle Projektion, wenn sie doch ganz definitiv Sachen anfassen und angefasst werden kann? Das hört sich nach einer falschen Ausdrucksweise an. War vielleicht körperliche Projektion basierend auf dem eigentlichen Menschen gemeint?
- Und vor allem: Was bedeuten die Träume und wer schickt sie? Das ist das größte Mysterium.
Alles in allem kann ich das Spiel nur jedem empfehlen, der auf tiefgehende RPG Stories steht.
Ich hoffe ich habe nicht zu viele nervende Tippfehler. Habe gerade keine Zeit nochmal über den Post zu gehen und die rauszunehmen.
Danke jedenfalls für das tolle Spielerlebnis und dafür mir beizubringen, daß Sureai Werkstatt heisst!
So jetzt mache ich mich erstmal daran mit Calia die Sternenstadt zu erkunden! Vielleicht finden wir ja einen weg zu den Sternen.
Areale:
Das Leveldesign ist mit keinem Spiel, das ich je gespielt habe zu vergleichen. Ich kann mir gkaum vorstellen, wieviel Zeit es gekostet haben muss, die Areale so detail- und abwechslungsreich zu gestalten. Einfach toll.
Stimmbesetzung:
Das Voice over ist besser als ich es von AAA+ Spielen kenne. Da gibt's nichts dran auszusetzen. Besonders Calia fand ich toll.
Häuserbesitz:
Das Hausbau Feature fand ich völlig überflüssig, da anfangs, wo die Welt noch (einigermaßen) in Ordnung war das Geld fehlte und später die Anschaffung und auch noch Ausstattung eines Hauses überhaupt keinen Sinn gemacht hätte. Das fand ich schade.
Quests:
Die Nebenquests waren abwechslungsreich und überraschend tiefgehend. Ich habe allerdings aufgrund der Intensität der Hauptstory so ca ab der Mitte kaum mehr welche gemacht, da es aus Rollenspielersicht wirklich dringendere Sachen zu erledigen gab als zu erforschen. Das fand ich etwas schade. Aber ich denke mich immer so sehr in meinen Charakter hinein, daß ich nicht so handle wie jemand, der ein Spiel spielt, sondern wie der Charakter in der Welt und Situation handeln würde.
Hauptquest:
Die Hauptquests waren teilweise so intensiv (Calia und die Söldner...), daß ich zwischen Spielsessions ein paar Tage pause gemacht habe um das alles zu verdauen. Das ist weder positiv noch negativ schätze ich. Die grenzen der Unterhaltung wurden jedenfalls nicht überschritten, sodass das Ganze zwar streckenweise etwas beklemmend, insgesamt aber ein lohnendes Erlebnis war.
Story Ende:
Das Sternenstadt-Ende hätte meiner Meinung nach ruhig ausführlicher sein können. Es ist sehr offensichtlich, daß das selbstaufopfernde Ende von den Machern als das bessere/erstrebenswertere Ende angesehen wird - von mir nicht. Ich hätte mich schon sehr gefreut, wenn Calia/Jespar auch in der Sternenstadt noch einen abschliessenden Monolog gehabt hätten. Einen, der genau wie beim anderen Ende Hoffnung macht.
Ich habe das Selbstopfer-Ende nur angesehen um zu wissen, was passieren würde. Aus RPG Sicht könnte ich das niemals wählen, da es zu ungewiss ist, ob Calia/Jespar überleben würde um die Nachricht zu verbreiten. Das Sternenstadt Ende hingegen, bringt die Möglichkeit für die Nachwelt wenigstens Hinweise zu hinterlassen, die Jahrtausende überdauern. (Ich gehe nicht davon aus, daß der Hauptcharakter tausende Jahre ohne seine Liebe allein dort leben wird, sondern dem irgendwann ein Ende setzt. Vielleicht wenn der Partner an Altersschwäche stirbt).
Trotz Kritik ein fantastisches Abenteuer!
Romanze:
Habe nur die mit Calia erlebt, da Jespar mir zu unerwachsene ansichten, was Liebe angeht hatte. Der Charakter Calia ist wirklich gelungen. Die Romanze entwickelte sich in moderatem Tempo. Aber während der getimeten Szene mit den Söldnern, wo man schnell zu ihr finden musste, wäre ich fast ausgerastet vor innerer Spannung. Zu dem Zeitpunkt hätte ich die Welt längst für Sie geopfert. :P
Die beiden Zeiten zu zweit sind sehr gut gelungen. Nicht zu explizit und nicht zu wischi-waschi.
Glaubwürdigkeit der Charaktere:
Insgesamt machten die meisten NPC einen glaubwürdigen Eindruck. Einige Stellen waren meiner Meinung nach allerdings viel zu dünn:
Wenn Leshara (richtiger Name? Die Ausgrabungsleiterin) Ermordet wird, handeln die Leute im Tempel wie mit einem kurzen Achselzucken und machen weiter wie zuvor. Es gibt keine Untersuchung und nicht mehr als einen einzeiligen Kommentar.
Den Mörder (Name vergessen) hatte ich von ANfang an in Verdacht.
Daß man sein eigenes Grab schaufelt mit der Doomsday-Maschine war sehr naheliegend, da es viele Hinweise gab. Das hätte zumindest angesprochen werden sollen.
Als mich meine eigene Leiche fand, war mir sofort klar, daß das keine Illusion der Hohen war. Das hätte mehr vertieft werden sollen anstatt mit zwei, drei sarkastischen Kommentaren.
Als Calia/Jesparm am Ende "von Steinen begraben" wird und es heisst sie/er sei tot, wird das vom Hauptcharakter nur mit "wir müssen sie/ihn suchen" kommentiert. Das war mir zu wenig. Ich wär total ausgerastet an der Stelle und hätte nicht einfach so weitermachen können.
Jetzt aber genug gemeckert. Das hört sich fast so an als hätte mir das ganze nicht gefallen. Da es ein RPG ist, habe ich mir die Sachen alle zurechtgelegt, sodass sie wieder passten. Alles gut. Tolles Spiel!
Es gibt allerdings offene Fragen, die scheinbar nicht beantwortet werden:
- Wer ist die schwarze Frau?
- Wer ist der alte Mann?
- Was ist das für ein Wesen in Calia?
- Wo sind die Sternlinge hin?
- Wie kann ein Geist millionen von Jahren in einer Maschine überleben und dann noch verständlich kommunizieren? ^^
- Warum heisst es der Hauptcharakter sei eine fleischlose, inmaterielle Projektion, wenn sie doch ganz definitiv Sachen anfassen und angefasst werden kann? Das hört sich nach einer falschen Ausdrucksweise an. War vielleicht körperliche Projektion basierend auf dem eigentlichen Menschen gemeint?
- Und vor allem: Was bedeuten die Träume und wer schickt sie? Das ist das größte Mysterium.
Alles in allem kann ich das Spiel nur jedem empfehlen, der auf tiefgehende RPG Stories steht.
Ich hoffe ich habe nicht zu viele nervende Tippfehler. Habe gerade keine Zeit nochmal über den Post zu gehen und die rauszunehmen.
Danke jedenfalls für das tolle Spielerlebnis und dafür mir beizubringen, daß Sureai Werkstatt heisst!
So jetzt mache ich mich erstmal daran mit Calia die Sternenstadt zu erkunden! Vielleicht finden wir ja einen weg zu den Sternen.