[Spoiler] Das Ende Von Enderal Und Neon Genesis Evangelion

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Toastbrot123
Grünschnabel
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Hallo,
erstmal will ich sagen, dass ich die Story von Enderal und das Spiel überaus genossen habe. Absolut genial, hundert mal besser als Skyrim und vor allem kam in mir wieder dieses alte Gothic Gefühl auf.
Aber nachdem ich nun eine Nacht über das Ende von Enderal geschlafen habe muss ich nun doch die waghalsige These aufstellen, dass Enderal ein Nachfolger des weltbekannten Animes Neon Genesis Evangelion ist!

Nachfolgend Spoiler für Enderal und Neon Genesis Evangelion

Ich mach es relativ "ausführlich", da sicher einige Leute mit Anime nichts am Hut haben: In Evangelion wird die Welt von den sogenannten Engeln bedroht. Kreaturen die sich mit ihrem Schöpfer Adam vereinen wollen um das Ende der Menschheit einzuläuten. Das passt den Menschen natürlich nicht und sie bauen in alter Japaner Fashion riesigie Roboter um die Engel zu bekämpfen. Unser 14 jähriger Protagonist - Japaner mögen sie jung und knackig - Shinji muss nun einen dieser Roboter steuern um das Ende der Welt aufzuhalten.
Währenddessen werden im Hintergrund aber die Fäden gezogen für das "Menschliche Einheitsprojekt": Laut uralten Schriftrollen kann die Menschheit unter gewissen Umständen zu einem großen Ganzen verschmelzen. Auf eine neue Evolutionsstufe steigen. Zu einem Gott werden. Das klingt doch stark nach dem Plan der Nehremisen und ihrem Chef Coarex(?).
Und so kommt es das Shinji unter allen Umständen versucht die Engel und das Einheitsprojekt zu stoppen, doch am Ende ist er selbst es, der durch das bekämpfen der Engel und sein Handeln das Einheitsprojekt einleitet. Während Shinji die Hintergründe des Einheitsprojekts erfährt ist die "Gottwerdung" der Menschheit bereits im vollen Gange. Wer mit dem Maschinisten gesprochen hat sieht auch hier Parallen.
Am Ende sitzt Shinji mit seiner Freundin zusammen und schaut auf die zerstörte Welt hinab (Hallo Sternenweltende).

Das ist jetzt alles sehr wirr; immerhin versuche ich gerade einen der seltsamsten Animes aller Zeiten mit einem High Fantasy Rollenspiel zu vergleichen, aber die Storytechnischen Parallen sind einfach zu deutlich als das sie bloß zufall wären:
[+]
-Die Bedrohung durch die Hohen/Engel
-Ein Protagonist der alles versucht richtig zu machen, aber gerade dadurch erst alles in die Bahnen lenkt
-Der Aufstieg der Menscheit zu einem Gott
-Unerklärliche Technik als letzte Hoffnung die sich am Ende selbst als Auslöser der Katastrophe offenbart
-Alle Charaktere haben tiefe psychologische Probleme (Jespars Familie, Die Schwarzhaarige mit dem Tatoo im Gesicht ist ein gescheitertes Experiment, Arantheals tiefe Schuldgefühle)
-Kowaru und Jespar die beide weiße Haare haben und so gut geschrieben sind das ich für sie schwul werden würde. /s
Das ist alles keine Kritik an der Story von Enderal. Ich habe einfach nur diese Gemeinsamkeiten gesehen und wollte sie mal niederschreiben und mit anderen die das Ende von Enderal bereits erlebt haben diskutieren.

Schreitet Wohl.
GSandSDS
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Ich habe das Ende noch nicht gesehen aber ich denke, wenn man will, kann man zu so Manchem Parallelen ziehen. Beispielsweise Mass Effect 3: Mysteriöse und uralte Supermacht zerstört in regelmäßigen Zyklen ständig und immer wieder die jeweils amtierende Zivilisation auf dem Höhepunkt ihrer Macht. Und nur der Bau einer ebenso mysteriösen Superwaffe, von der man nicht mal genau weiß, wie sie überhaupt funktioniert, kann sie aufhalten. Naja usw. usf. ;)
Metanoeite
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Keine Sorge, wir sehen das nicht als Kritik. :) Ich kannte Neon Genesis Evangelion nicht, aber doch, die Ähnlichkeiten sind Zufall. Ich bin jemand der viele verschiedene Geschichten untersucht hat, und wie an anderer Stelle schon erwähnt, gibt es eine ganze Reihe von Welten und Geschichten, die diesen Monomythos eines "bösen Gottes" beinhalten, die sich in ihrem Ablauf sehr ähnlich sind - Weil er einer monomythischen Struktur entspricht, es ist "mitgebrachtes evolutionäres Wissen". Deshalb ist dieses "Enderal ist Kopie von Mass Effect" so ein Ding, denn wenn man sich etwas umschaut, kann man die gleichen Parallelen sogar ziemlich oft finden, allerdings ist Mass Effect den Gamern wohl bekannter als Neon Genesis Evangelion...

Man kann bei diesem Monomythos einen Bezug zur mythologischen Verarbeitung der eigenen Todesgewissheit herstellen. Geschichten von unaufhaltsamen "vernichtenden Gottheiten" und der "Aufstieg" sind narrative Reisen, die jenen Abschnitt charakterisieren. Es gibt dieses bedrohende, unabwendbare etwas, und obwohl man es zu verhindern sucht, macht man sich auch auf eine unerbitterliche, abenteuerliche Reise, die größte Energien weckt und das Gefühl des Lebens verdeutlicht, die das ganze Leben andauert, aber mit einer Gewissheit enden muss, weil eine höhere Macht ein Ende verlangt. In Mass Effect hieß ein Thema auch nicht ohne Grund "Suicide Mission". Der Aufstieg symbolisiert das Verweigern der Auflösung durch den Tod... Es muss weiter gehen, irgendeine Bedeutung haben. Durch die Apotheose (Der Aufstieg) ist das Ende eben kein endgültiges, sondern nur eine Transformation in eine andere Existenzebene, die durch die Geschichte greifbar wird. Das ist ein wesentlich angenehmerer Gedanke als die schlichte, bedeutungslose Auflösung.

Fragt man sich, was bei dieser Reise abgewehrt, schließlich aber doch erlebt werden muss, so ist es vermutlich die Erfahrung sich in einer bedeutungslosen Existenz zu finden, in einer Welt ohne erkennbare göttliche Präsenz oder Sinn, aus der man eines Tages verschwindet wie die Ameise unter einem Stiefel, ein kleiner Funken Leben der für einen winzigen Augenblick in Folge eines Zufalls erschien, völlig unbedeutend für das Universum und dessen Erlöschen er nicht verhindern oder verstehen kann. Rage, rage against the dying of the light. ;)

Warum solche Analysen wichtig sind? Weil wir durch Grundarchetypen der Psyche Geschichten bauen können, die eine emotionale Verbindung herstellen.

Übrigens: Bitte packt Informationen über das Ende der Story in einen Spoilertag!
Stampfer
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Ich kannte Neon Genesis Evangelion nicht
Nur so nebenbei, aber Neon Genesis Evangelion ist einer der alten Anime-Klassiker (neben z.B. Akira), die seinerzeit einfach sehr zu begeistern vermochten. Damals als Animes noch allgemein irgendwie erwachsener waren. Heute bedient sich ja sogar schon die japanische Regierung des Mediums um Werbung zu machen und die unheimliche Flut an Sendungen, die es inzwischen gibt, ist häufig auf Kinder-Niveau (möchte sogar behaupten, dass Kinder eher noch dadurch verblödet werden). Gibt natürlich noch schöne Sendungen, aber ich mach mir nicht mehr die Mühe danach zu suchen.

Hmm... Ich glaub, nächstes Mal stimm ich Prinz Mith zu...
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