Das Ende des Spiels - Anmerkungen und Kritik (SPOILER ^^)

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Emphaser
Krieger
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Ich kann die Leute nicht verstehen, die dieses Ende nicht mögen...

Es ist etwas Neues. Etwas, das man nicht in jedem Spiel sieht. Klar ist es traurig, wenn am Ende entweder die Menschheit "vorerst" komplett stirbt oder man sich selbst zum Wohle aller opfert. Man kann noch so mächtig sein, seine Skills auf das maximale hochpushen, jeden Gegner mit einem Schlag vernichten. Das ändert nichts an der Tatsache, dass der Protagonist auch nur ein (fleischloser) "Mensch" ist und sich nicht vierteilen kann um an jedem wichtigen Punkt gleichzeitig zu sein. Es ist doch spannend zu sehen , dass man nicht alles von Anfang an erfassen kann, da einem einfach die nötigen Fakten fehlen oder dass es Verrat in den eigenen Reihen gibt. Keiner kann doch mit Sicherheit sagen, dass das Leuchtfeuer ohne diesen Verrat, mit Numinox, auch wirklich den gewünschten Effekt gehabt hätte. Immerhin hat es ja vorher noch keine Gesellschaft geschafft das zu erreichen und die Hohen endgültig zu vernichten.
firstrincewind
Gauner
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also ich fand das Ende gut, nicht so unrealistisch wie sonst -Held aus dem nichts haut alles um, Happy end für alle..woran tausende Generationen scheiterten hier auf Anhieb Erfolg, nein, nein,nein, zum Glück nicht, von der Art gibts schon viel zu viele games, anstatt superheroending lieber sowas wie in planescape tourment, oder eben hier.
Man hat die Wahl, der nächsten Zivilisation den Sieg zu ermöglichen, oder aber die Welt zu retten bzw eine Chance darauf- was ja ein gutes Ende ist.
Eigentlich wie inm Film suckerpunch: es gibt ein Happyend für den Helden der Geschichte, nur weiss eben man vorher nicht, wer das ist, eben oft nicht manselber ;) eine schöne Idee.
Ausserdem gäbe das Weltende szenario ein tolles enderal2 her, der Held verliert über die Zeit alles und beginnt in einer neuen Zivilisation neu, die auf den Trümmern von enderal steht, überall könnte man dann die Spuren seines alten Spiels finden, ruinen, Geister ect.
Alexus
Bettler
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Ich habe heute ebenfalls das Vergnügen gehabt, Enderal zu beenden. Schwere Kost. :shock: Am liebsten hätte ich diesen Spinner aus Qyra mit Feuer und Blitzen bombardiert, als er mit dem Numinus abgehauen ist. Meine Gedanken waren: WTF warum stellst du jetzt deine persönliche Rache über den Fortbestand der Menschheit. Arantheal hat ohnehin bereut und auch eingeräumt, dass er früher Fehler gemacht hat, er will vllt. auch was wieder gut machen, schon mal drüber nachgedacht? Was willst du jetzt eigentlich? Schlachtet euch hinterher in einem fairen Zweikampf ab, aber lass die Sch***** sein
:angry: ! So bist du keinen Deut besser, als der, den du strafen willst. Das schlimmste ist, dass ich nicht einmal eine Dialogoption bekommen habe, um den Schweinehund die Meinung zu geigen. Okay Thealor hat sowas in der Richtung gesagt, aber der hätte sagen können was er will, aus meinem Mund wäre es vermutlich überzeugender gewesen, als aus dem des verhassten Feindes. Wobei die Dialogoptionen in dem Spiel, selten auch nur ansatzweise die Denkrichtung enthalten haben, die ich selbst hatte (Bestimmt nicht leicht umzusetzen, aber wenn man schon seinen Charakter selbst bestimmt.... ). Jesper hätte ich manchmal gerne philosophisch geohrfeigt. Aber ich muss sagen Hut ab, habe selten soche Emotionen in einem Spiel. Insbesondere Rhyneus, oder wie er noch gleich hieß, das ging unter die Haut. Oder als Calia mich angebrüllt hat, als ich gefragt habe, ob alles in Ordnung ist, nachdem sie die Kontrolle verlor. Ich wurde noch nie in einem Spiel so angeschrien, wow! Das waren Momente, die bleiben hängen. Aber zurück zum Ende: Ich fand diese Situation einfach unmenschlich: Gerade in Krisen vergessen Menschen ihre Konflikte und lösen das übergeordnete Problem, bevor sie sich wieder wegen ihrem Glauben oder persönlichen Differenzen in die Haare kriegen. Mich stört ebenfalls die Dominanz des Nihilismus in diesem Spiel. So als gäbe es keine anderen philosophischen Strömungen. Insbesondere, wenn mir in den Sinn kommt, dass in Qyra Philosophie eine so große Rolle spielt. Deswegen denke ich, dass die Menschheit in/auf Vyn eine zweite Chance verdient. Enderal ist ja schließlich die Hochburg des religiösen Fanatismus, da muss man nicht so viel Weitsicht erwarten, aber ein Volk mit weiser Grundeinstellung hat in meinen Augen definitiv das Potential, den Zyklus zu beenden. Alle Hoffnung ruht also auf Qyra (Wo ja auch ein zweites Leuchtfeuer entsteht, wie im Ende angedeutet wird). Somit kann man, wenn man dem Spieler Interpretationsfreiheit gewährt, davon ausgehen, dass die Qyräer so klug sind, auf Calia oder Jesper zu hören und den Zyklus beenden. Das ist zumindest mein Ende, wie ich es mir erdichte, damit nicht alles so dunkel-grau bis schwarz erscheint und für mich auch schlüssig wäre. Somit ist es vielleicht auch gar kein so schlechtes Ende. Bei allen menschlichen Abgründen, siegt zum Schluss dann doch Vernunft und Weisheit, Fähigkeiten denen der Mensch mit Disziplin und Selbstvertrauen fähig ist. Er kann mehr als stolz sein, der Gier erliegen und hassen, Pech für die Hohen. Das man allerdings als neuer Gott der Menschheit ihre Dämonen austreiben kann, halte ich für unwahrscheinlich. Unsere Dämonen machen uns nun mal genauso aus, wie die guten Geister, wenn wir es so metaphysisch ausdrücken möchten. Deswegen bin ich ja ein Freund vom Weg der Mitte, etwas Daoismus hätte Enderal nicht geschadet. Naja, die Götter (also die Entwickler) wollten es so, da kann man nix machen. Jedenfalls riecht das Ende mit der Option selbst zum "Gott" zu werden nach einer Wiederholung des Zyklus. Was mich im Endeffekt gestört hat sind die "Hohen", da sie nicht entmystifiziert wurden. Woher kommen sie? Was wollen sie? Ja es wird gesagt, dass es vielleicht falsch ist, nach Beweggründen bei den Hohen zu suchen, aber da sie ja offensichtlich einen Zyklus immer wieder "erzwingen" und in der Lage sind mit den Menschen zu kommunizieren, muss man ihnen eine gewisse Antriebsdynamik unterstellen. Die fehlt mir halt komplett. Ich habe sie übrigens auch sofort mit den Reapern aus Mass Effect assoziiert, das drängt sich wirklich auf. Wenigstens ist kein Organisches-Leben-ist-nicht-würdig-Mist als Begründung heraus gekommen. Ich finde den Gedanken interessant, dass die Hohen eine Prüfung für die Menschheit sind. Wenn eine Zivilisation sie besteht, ist sie würdig um was auch immer zu sein, weiter zu exisiterien, keine Ahnung. Die Rolle des alten Mannes habe ich übrigens auch nicht so recht verstanden und auch nicht wer er war. Hatte gelesen, es wäre offensichtlich, aber offensichtlich bin ich zu dumm, hab aber auch kaum Bücher etc. gelesen. Man darf mir gerne ne PN schreiben und mich aufklären, ich verrate es auch nicht weiter 8) . Dafür habe ich aber eine Idee für die verschleierte Frau. Sie meinte, was man sieht ist nur ein Aspekt ihrer Selbst und dass sie Chaos-Theorie-mäßig Einfluss nimmt. Ich denke sie ist ein Aspekt eines Gottes, der subtil Einfluss nimmt. Also ein richtiger Gott, nicht selbsternannt oder so. Halt Gott, so wie man sich Gott annähernd vorstellen kann, wenn man es denn möchte. Kein direkter Einfluss, alles ganz subtil und seine (in Enderal ihre) Wege sind unergründlich. Vielleicht ist sie auch eine Reinkarnation des Schicksals, dass man ja in Nehrim vernichtet hat (Was offenbar wohl nicht so klug war). Diesbezüglich hätte ich mir ja den Link gewünscht, dass eben WEIL man das Schicksal als Schattengott vernichtet hat, die Möglichkeit hat den Zyklus zu beenden, weil die Menschheit nun nicht mehr determiniert ist, dem Zyklus zum Opfer zu fallen. Naja, schade, war wohl anders gemeint. Aber es ist nun mal nicht meine Geschichte, sondern die von SureAI und das werde ich dann mal so akzeptieren. Wobei, die Qyräer haben nach meiner Interpretation ja die Welt gerettet :)
morrowhen
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...schon nach der anfangssequenz mit "vati" hatte ich einen überwältigenden "sense of doom" gespürt. oh weh! das wird wohl eine griechische tragödie werden dachte ich.
die schöne landschaft mit blumen und schmetterlingen und der ersten "niedlichen" kleinen ortschaft täuschten dann auch nur kurz darüber hinweg.
wozu dann noch rüstungen sammeln, häuschen bauen oder groß daran herummodden?

habe es noch bis nach ark geschafft, dann aber zuerst die hauptstory und später auch das spiel verlassen.
jesper konnte ich von anfang an nicht leiden wegen seiner egomanischen opportunistenphilosophie.
da enderal aber eine spannende geschichte erzählt (und auch aus eigenem spielzeitmangel), habe ich mir dann ein let's play ("käseplatte") mit viel vergnügen angeschaut, aber doch meine befürchtung ("endzeit-götterdämmerumg") zu 100% bestätigt gefunden.

das spiel selber nehme ich mir sicher nochmal vor, um die vielen und guten nebenquests in der großartigen landschaft in angriff zu nehmen.
sollte ich die hauptstory doch noch irgendwann einmal zu ende bringen, dann nur um zumindest calia zu retten....

habe die beiträge hier sehr gerne gelesen und es wird vor allem eines klar: das spiel "rüttelt" ganz erheblich
and denen, die es spielen.
:mrgreen:

es ist also ein sehr gutes spiel.
xpSyk
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Ich werde nun auch mal meinen Senf dazugeben:

Spätestens als man sich in Enderal ein eigenes Haus kaufen konnte, war mir klar, dass man zu 100% in der letzten Minute noch einen Ausweg findet, den Hohen in einem klassischen Bossfight den Hintern versohlt und dann in der Spielwelt noch nach Lust und Laune Side-Quest erledigen kann. Doch dann kam alles ganz anders und mein Charakter und Ich selbst als Spieler wurden von der eigenen Machtlosigkeit kalt erwischt und wurden dazu verdammt den unerwarteten Untergang Ederals mit anschauen zu müssen. Vorallem deshalb hat mich das Ende so beeindruckt und es übertrifft deshalb auch die Enden, aller Spiele die ich vorher gespielt habe.

Danke SureAI!
Xardanos
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Auch ich kann nur sagen - vielen Dank!

Das Spiel hat mich wirklich gefesselt und auch wenn einige Wendungen vielleicht zumindest befürchtbar waren und meines Geschmacks am Anfang alles ein wenig schnell ging mit dem Aufstieg zum Propheten, ist dies für mich die beste Mainquest, die ich je gespielt habe. Die Geschichte ist großartig erzählt und auch vertont, liebevoll designte Charaktere (wenn sicherlich teils auch streitbar charakterlich eingestellt, aber das ist nun mal ihre ihnen verpasste Art). In den letzten Sequenzen des Spiels hatte ich eine Gänsehaut. Ich finde, die Handlung weckte Emotionen und machte zugleich auch nachdenklich. Wie viele Diskussionen alleine schon im Forum aufbranden, wie man die Geschehnisse interpretieren sollte! Am genialsten am Spiel finde ich aber die konsequente Umsetzung der Hauptidee und der Themen bis ins Detail. Ich habe mich fast nicht mehr einbekommen, als ich nach dem Schluss auf einmal verstand, was für Holzfiguren beim Alten Mann standen, was Konstantin antrieb, was Ryneus erzählt hatte, und, und, und... Das ist aus meiner Sicht einfach großartig und ein vielfaches besser, als jedes Spiel, für das ich viel Geld gezahlt habe.

Eine kleine Kritik würde ich gerne in einem anderen Bereich äußern. Ich weiß, ich vertrete hier vermutlich eine Minderheit.
Mir persönlich war Enderal bereits zu "kaputt" bei Beginn des Spiels. Fast jede Siedlung des Kontinents ist auf irgendeine Art und Weise zerstört. Ab eingem gewissen Punkt fand ich das unglaubwürdig. Außerhalb Arks trifft man eigentlich nur in Flusshaim und Dünenhaim überhaupt noch ein paar friedliche Menschen. Ich hatte in meiner Statistik immer wieder mehr getötete Menschen als Tiere stehen. Hätte man nur 10% der Wildmagier begnadigt und als Söldner angeheuert, hätte der Orden Nehrim im Handstreich besiegt. So war mein Eindruck, dass der Orden eigentlich bereits bei Spielbeginn nur noch die Oberstadt Arks unter Kontrolle hat.

Persönlich brauche ich auch gar nicht so viele Dungeons. Ein paar Ordensstützpunkte, Siedlungen oder wenigstens Einsiedler und Höfe hätten mir persönlich besser gefallen. Ein zweiter Schritt wäre natürlich gewesen mehr Nebenquests in diese Welt einzubauen, aber das ist ja auch eine Aufgabe, die interessierte Modder der Community mit übernehmen können.

Das Überangebot an marodierenden Heeren war aber eher ein atmosphärishes Problem für mich. Ansonsten kann man sagen, dass die Welt unglaublich schön gestaltet war. Gut fand ich auch, dass nicht wie üblich einfach der Norden Eis, in der Mitte Wald und im Süden Sand war, sondern die Landschaft auch im Höhenprofil etwas abwechslungsreicher gestaltet war.

Was es auch sein mag, ich hoffe jetzt bereits auf ein nächstes Projekt von SureAI! Danke euch!
HanSoloOne
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Arantheal hat ohnehin bereut und auch eingeräumt, dass er früher Fehler gemacht hat, er will vllt. auch was wieder gut machen, schon mal drüber nachgedacht?
Guter Witz.... :lol:
Alexus
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Kein Witz. Irgendwie haben alle den Hang dazu, es als unmöglich zu sehen, dass sich Menschen im Laufe ihres Lebens entwickeln. Jedenfalls hatte Tealor keine bösen Absichten, im Gegensatz zu Yuslan, der blind vor Rache auf alle sch****.
EMS60
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Alexus hat geschrieben:
Kein Witz.(...)
Doch ich finde schon. Ich muss dabei von dem letzten Gespräch mit Calia ausgehen, die bei mir zurückblieb, bevor mein Char in die Sternlingsstadt abgedampft ist.
Sie erzählt einem nämlich, dass Tealor ALLE belogen hat, indem er ihnen gegenüber behauptete, er sei im Besitz des Numinos. Und obwohl schon lange klar ist, dass das Entzünden ohne Numinos tunlichst unterbleiben sollte, hält er fein die Fackel ans Gerät.
Für dieses Unterfangen lässt er den MC zurück, ohne den er (leider) nicht mal ansatzweise so weit gekommen wäre.
"Ich habe ihnen das Licht gebracht, ich allein..." Ja, vielen Dank auch.
Wider besseres Wissen geht er über die Leiche der Menschheit.
Metanoeite
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Alexus hat geschrieben:
Kein Witz. Irgendwie haben alle den Hang dazu, es als unmöglich zu sehen, dass sich Menschen im Laufe ihres Lebens entwickeln. Jedenfalls hatte Tealor keine bösen Absichten, im Gegensatz zu Yuslan, der blind vor Rache auf alle sch****.
Da habe ich eine relativ passende Beschreibung der Situation und Tealors Charakter.
The Cult of the Narcissist
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