Das Ende des Spiels - Anmerkungen und Kritik (SPOILER ^^)

Moderator: Moderatoren

60 Beiträge Seite 2 von 6
Stampfer
Ritter
Ritter
Beiträge: 113
Registriert: 13.07.2016 13:53
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 20 Mal


Nachdem hier einige Stimmen zu hören sind, die sich absolut unzufrieden mit dem Ende zeigen, möchte ich mal sagen, dass es mir persönlich gefallen hat. Es ist mir sogar nicht so ganz begreiflich wie man es als schwer verdaubar betrachten kann und dann mit dem Tag nicht mehr glücklich wird. Ich hab mich mehr oder weniger treiben lassen, was die Quest anging, hatte keine großen Erwartungen an das was geschehen soll. Natürlich habe ich trotzdem dabei mitgefiebert die Läuterung eventuell aufhalten zu können und war dann etwas deprimiert als der Qyraner alles verkackt hatte. Aber für mich ging nicht die Welt unter als Enderal unterging. :P

Allerdings war ich nachträglich sehr unglücklich darüber, wie ich Tealor geantwortet hatte. Die Optionen schienen mir beide blöd. Das eine war mir zu sehr Moralapostel-Getue ("ABER DENK DOCH AN DIE MENSCHEN, TEALOR!!!!") und hat bei mir irgendwie eine Aversion ausgelöst, das andere erschloss sich mir logisch einfach nicht ("Häh, wieso sollen wir das jetz machen, Tealor? Es is vorbei, gelaufen, Ende im Gelände. Jetzt noch alle in die Luft zu sprengen klingt doch nicht vernünftig."). Ich hab mich dann für die Spreng-Option entschlossen und es im Nachhinein sehr bedauert, weil ich ihn eigentlich auch noch dazu ermutigt habe den Untergang einzuleiten. Aber eben nicht weil ich seine Idee für gut hielt, sondern schlicht weil mir die andere Option zu blöd formuliert war. Irgendwie ärgerlich und das hat mir dann wegen schlechtem Gewissen auch das Ende vermiest (aber naja, muss ja niemand wissen in der neuen Welt... :oops: ).

Ich fand die Vorstellung am Ende sogar sehr schön mit Calia über den Wolken einen Neuanfang zu starten. Hatte etwas beruhigendes, einfach schönes an sich. Auch die Zeile "Jetzt liegt es an uns." war zusammen mit der einsetzenden Musik zum Abschluß eigentlich schön eingeflochten. Ich hätte mir dafür ruhig noch mehr Dialog an der Stelle gewünscht. Es war doch irgendwie ein sehr knappes Ende. Auch schon beim letzten Besuch des Sonnentempels (nur Jasper und Tealor ansprechbar). Gerade am Ende ist doch immer die Zeit für rührende Gespräche.

Ich finde es eher ein wenig bedauerlich, dass die andere Option (sich für das Bestehende zu opfern) mich irgendwie nicht so richtig tangieren wollte. Die Entscheidung am Ende fiel mir relativ leicht. Habe bisher auch sonst im Forum hier nur Leute von dem Sternenstadt-Ende reden sehen. Die andere Option mochte - nehme ich mal an - generell nicht so zu überzeugen, es gab nicht genug Motivation für sie. Bei DragonAge:Origins sah das z.B. ganz anders aus. Gut, dafür hatten dort dann die dritte und die vierte Option, nämlich die Hexe zwangsbegatten zu lassen oder den "bösen" Kerl zu opfern, auch etwas arg befremdliches und wenig motivierendes an sich. Aber man hatte wenigstens bei der ersten Option das Gefühl, dass sich zu opfern das Richtige sei und auch etwas bewirkt. Auch die zweite Option hatte zumindest einen gewissen Reiz durch die Beziehung zur Hexe erhalten. Fühlte sich schon eher nach Entscheidung an.

Ich hab das Ende übrigens auch nicht kommen sehen, obwohl ich auch schon die ganze Zeit so ein paar offene Fragen und Bauchgefühle hatte, dass etwas unstimmig ist. Ich fand es dann eigentlich klasse überrumpelt zu werden. Dadurch, denke ich, kam die Ansprache vom Schwarzen Wächter dann auch viel interessanter an und hatte mich sehr begeistert.
Da kann ich mir einen Kommentar doch nicht verkneifen. Kann es sein, dass die immer schlechtere Welt-Lage hier bei den Machern eine Rolle gespielt hat? Teilweise hatte ich das Gefühl einem "Social Justice Warrior" Werbespiel zuzusehen. Gier und Streit sind böse, Fleisch essen ist böse, Religion ist böse, Heldentum ist böse (was Jespar dauernd sagt). Man bekommt ja doch reichlich eine ganz bestimmte Welt-Sicht aufgetischt, grundlegend nihlistisch (nichts hat einen Sinn) und teilweise sehr nach "Gutmenschentum" ausschauend. Es ist Machern natürlich unbenommen, in ihren Spielen "Lehren zu erteilen", gerne habe ich das in Spielen aber jetzt nicht unbedingt.
Die Aussagen beissen sich aber imho auch ein wenig. Der Idealtypus von SJW glaubt doch ein Patentrezept zu haben, wie er die Welt "retten" kann aufgrund seines guten Herzens. Da hätte Jasper eher dem Idealismus das Wort reden müssen anstatt zu schimpfen. Das mit dem Fleisch find ich auch ein wenig an den Haaren herbeigezogen. Ich fand die ganze Fleischgeschichte aber ehrlich gesagt auch ziemlich irritierend und schlicht blöd (mir leuchtet immer noch nicht ein, was das jetzt eigentlich mit der Story zu tun hat).
Es gab zwar Stellen an denen mich auch das Gefühl einer Missionierung beschlich, aber im Großen und Ganzen würde ich Enderal in der Richtung eigentlich keinen Vorwurf machen. Spiel mal DragonAge:Inquisition, das ist viel schlimmer. Da wird man in einer Fantasy-Umgebung z.B. über die Leiden von Transgender-Menschen belehrt. :dead: War aber trotzdem ein schönes Spielerlebnis, wenn man mal von den gequälten, aufgezwungenen Dialogen absieht.
elikal
Gauner
Gauner
Beiträge: 17
Registriert: 13.07.2016 05:02
Hat sich bedankt: 2 Mal
Danksagung erhalten: 3 Mal


@Stampfer: Naja, als Fleischloser bist du ja unsterblich. Calia (oder Jespar in meinem Fall) würden bald Altern und Sterben. Wenn man die Gesetze der Evolution zugrunde legt, heißt das du lebst die nächsten 2-3 Millionen Jahre allein in der Stadt bis wieder Homo Sapiens entstehen. Ob das so spassig ist... :P

Selbst bei einer "magisch beschleunigten" Entwicklung dauert es gut 20.000 Jahre von der Steinzeit bis zu ersten, brauchbaren Kulturstufe. Zumal mir die Zusicherung, unter meiner Führung könnte die Menschheit auch viel selbstloser werden, doch etwas... zweifelhaft schien.

Naja, in meiner Weltsicht ist Kampf eher ein Teil des Lebens. Reiche entstehen, Reiche vergehen. Ich bin vielleicht der Sith Philosophie etwas zu nahe, um ein Pazifistisches Paradies für so sinnvoll zu halten, heh. ;)
Stampfer
Ritter
Ritter
Beiträge: 113
Registriert: 13.07.2016 13:53
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 20 Mal


elikal hat geschrieben:
@Stampfer: Naja, als Fleischloser bist du ja unsterblich. Calia (oder Jespar in meinem Fall) würden bald Altern und Sterben. Wenn man die Gesetze der Evolution zugrunde legt, heißt das du lebst die nächsten 2-3 Millionen Jahre allein in der Stadt bis wieder Homo Sapiens entstehen. Ob das so spassig ist... :P
Mit Calia hab ich mir das einfach so zurechtgelegt, dass sie als Frankenstein dank der Kraft des schwarzen Steins evtl auch ewig leben könnte... Und wenn nicht, man kann ja immer noch einen dieser ulkigen Wassersärge besorgen und es beispielsweise dem alten Mann gleichtun und Calia bzw Jasper da reinstopfen, wenn sie dem Ableben nahe stehen. Ganz alleine muss man die halbe Ewigkeit nicht unbedingt bestreiten. Vielleicht gibts aber auch im Jahre 3125627 einen Beziehungskrach, Calia wird zum schwarzen Ungetüm und zerreisst den Fleischlosen... :dumb:
elikal hat geschrieben:
Zumal mir die Zusicherung, unter meiner Führung könnte die Menschheit auch viel selbstloser werden, doch etwas... zweifelhaft schien.
Das hab ich auch nicht so recht glauben wollen. Hatte dazu schon ein Gespräch in einem anderen Thread, das mich dann letztlich wieder etwas mehr an die Möglichkeit hat glauben lassen, dass man den Zyklus über eine sehr aufgeklärte Gesellschaft (und natürlich mit Verweis auf die Doomsday-Maschine) vielleicht doch brechen könnte. Evtl reicht es ja sogar einfach alle Hohen mittels des Leuchtfeuers rechtzeitig zu zerstören. Was uns übrigens zu der Frage bringt, wo eigentlich der erste Hohe herkam... :o
elikal hat geschrieben:
Naja, in meiner Weltsicht ist Kampf eher ein Teil des Lebens. Reiche entstehen, Reiche vergehen. Ich bin vielleicht der Sith Philosophie etwas zu nahe, um ein Pazifistisches Paradies für so sinnvoll zu halten, heh. ;)
Ich bin zwar auch skeptisch was ein Utopia angeht, aber ganz ausschließen will ichs nicht. Vielleicht wärs ja doch ganz angenehm.
1_Yui
Schurke
Schurke
Beiträge: 24
Registriert: 07.07.2016 12:46
Hat sich bedankt: 10 Mal
Danksagung erhalten: 3 Mal


Evtl reicht es ja sogar einfach alle Hohen mittels dem Leuchtfeuer rechtzeitig zu zerstören.
Stimmt, eigentlich sollte man das Leuchtfeuer in der Zeit bis zur Neuentstehung von Leben bauen und entzünden.
Da gäbe es auch nur recht wenige, die einem dabei in den Rücken fallen könnten.
PyeFlera
Schurke
Schurke
Beiträge: 22
Registriert: 21.11.2015 15:23
Danksagung erhalten: 2 Mal


Also ich hab das Spiel jetzt auch durch (Mit dem Sternenstadt-Ende mit Jespar) und ich muss sagen, dass ich Enderal megageil fand/finde :D

Im Gegensatz zu anderen war für mich das Ende absolut unvorhersehbar, selbst als dieser eine Typ das Luminos "geklaut" hat, dachte ich, es gäbe noch eine letzte Hoffnung für die Welt.. Oder als der Wächter dann plötzlich zum "Endboss" wurde :shock:

Ich muss aber tatsächlich ("Kritikmäßig") sagen, dass mich das Ende in gewisser weise.. demotiviert :/
Ich hab wieder nen früheren Spielstand geladen (Vor dem "Achtung es gibt kein Zurück" Gespräch) und bin auch wieder unterwegs, erkunde alles, versuche die Sets zu vervollständigen.. Das macht mir auch noch richtig Spaß! Aber ich hab jetzt die ganze Zeit im Hinterkopf, dass es eh umsonst ist, weil am Ende alles weg ist (Und ich noch nichtmal meinen ganzen Kram zur Sternenstadt mitnehmen kann :evil: ). Zumal es mich auch traurig macht, dass in ein paar Jahrzenten mein Charakter eh komplett alleine ist, weil Jespar ja sterben wird irgendwann ._.

Ich hatte z.B. geplant, nach dem ersten Run als Bogenschütze einmal nen Magier auszuprobieren (Wegen dieser Arkanistenfieber-Geschichte), aber naja - jetzt nicht mehr so wirklich :')

Aber was das andere angeht - Die Musik, die Landschaften, die Stimmen - Hut ab! VIEL besser als in Skyrim.
Selbst die Mainquest - trotz des "blöden" Endes :D - finde ich weitaus besser als in Skyrim, die Story von Enderal hat mich richtig mitgenommen. Also abgesehen vom Ende hab ich keinen Punkt, an dem ich Kritik üben kann :dumb:
1_Yui
Schurke
Schurke
Beiträge: 24
Registriert: 07.07.2016 12:46
Hat sich bedankt: 10 Mal
Danksagung erhalten: 3 Mal


Stimme ich voll mit überein, Enderal ist und bleibt ein geniales Spiel mit einer der besten Storylines die ich kenne, und einem Level- und Weltendesign bei dem mir manchmal die Worte gefehlt haben :thumbsup:

Allerdings ist das Ende so endgültig und so ... unversöhnlich. Es gibt zwar noch diesen letzten Dialog (bzw. Monolog, wenn man sich wie ich geopfert hat), aber der hat es für mich dann nicht mehr rausgerissen. Vielleicht versöhne ich mich mit dem Ende ja noch im Verlauf der nächsten Tage, aber mir ging es danach echt so, dass ich vom Pc aufgestanden bin und mir nur dachte: "Super. Und jetzt?"

Denn auch wenn ich es versucht habe, einfach einen alten Save weiterspielen geht nicht. Enderal ist wie ein gutes Buch. Wenn man das Ende kennt ist es einfach nur noch halb so gut.
elikal
Gauner
Gauner
Beiträge: 17
Registriert: 13.07.2016 05:02
Hat sich bedankt: 2 Mal
Danksagung erhalten: 3 Mal


Ich hatte ehrlich gesagt im letzten Drittel mal den Verdacht, ich, also der Protagonist, sei selbst ein Hoher, der dem Zyklus ein Ende bereiten will, und darum Mensch geworden sei, und das aber vergessen hat beim "hinabsteigen".
civil
Bettler
Bettler
Beiträge: 4
Registriert: 06.07.2016 11:53
Danksagung erhalten: 1 Mal


Also ich fande das Ende, den Aufstieg zur Sternenstadt in meinem Fall, gar nicht so schlecht. Man hat halt die Schlacht verloren, den Krieg jedoch nicht. Ist auch mal was anderes, da man bei vielen Spielen / Filmen / etc. ja irgendwie immer weiß, dass die Hauptcharacktäre eh gewinnen.

Den Punkt mit der Düsterheit kann ich auch gar nicht nachvollziehen. War zwar Schade, dass zumindest ich Reynold nicht helfen konnte und jede Dialog Option zu seinen Tot führte, jedoch passiert sowas eben halt. Und die häusliche Gewalt wurde im Traum ja nur angedeutet.

Was mir hingegen negativ aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass es hier und da Logiklücken gibt. Am meisten geärgert hat mich das bei der Reynold Quest. Ich meine, ich bin Hüter des Ordens, aber muss einen Söldner bestechen, um einen Adeligen zu treffen und dann noch im Schmutz wühlen, um ihn zur Kooperation zu bringen? Da die Welt untergeht, hätte ich mir ja einfach ein paar Hüter geschnappt und ihm nach Friss oder Stirb Manier gebeten, zu koopieren.

Auch war das Spiel zum Teil zu Dunkel, sodass ich mein Schild in vielen Fällen durch eine Fackel ersetzen musste, kann aber auch eventuell an meinen Einstellungen bzw. dem Monitor liegen. Und zumindest in der Hauptquest fand ich die Rätsel teilweise blöd, solch Spielereien sind mMn eher in optionalen Quests besser aufgehoben.

Ansonsten ist Enderal aber ein super Spiel und das noch mehr oder wenige für lau, also vielen Dank dafür. =)

Ach, was mir noch einfällt: Hatte eigentlich sonst irgendjemand das Gefühl, dass die Story teilweise ein wenig was von Mass Effect hatte? Übermächtige Wesen, die Zivilisationen verschlingen, bloß um sich 'Fortzupflanzen' kam mir da doch etwas bekannt vor. ^^
MrMarcent
Schurke
Schurke
Beiträge: 25
Registriert: 02.07.2016 18:51


ich hab jetzt die Sachen hier nicht gelesen, will mich ja auch nicht spoilern, aber: Wie heist den die letzte hauptstory quests von Enderal? Damit ich weis wann ich beim Ende bin :)
1_Yui
Schurke
Schurke
Beiträge: 24
Registriert: 07.07.2016 12:46
Hat sich bedankt: 10 Mal
Danksagung erhalten: 3 Mal


ich hab jetzt die Sachen hier nicht gelesen, will mich ja auch nicht spoilern, aber: Wie heist den die letzte hauptstory quests von Enderal? Damit ich weis wann ich beim Ende bin :)
Du bist noch nicht fertig?! D: Schnell raus hier! spoilerspoilerspoiler
Du kriegst bevor du das große Finale einleitest extra eine Warnung, dass das der Point of no return ist. Kann dir nur empfehlen, dir gut zu überlegen, ob du schon bereit bist, da das Ende final ist.
[+]
Ja, so langsam versöhne ich mich tatsächlich auch mit dem Ende. Als eher "Casual" Gamer hat mich das schon recht hart erwischt, das muss ich eingestehen. So ein paar Logiklücken oder zumindest wunde Stellen sind mir auch aufgefallen, aber nichts wirklich nennenswertes. Z.B. fand ich es merkwürdig, dass die Teleportmagie in und aus Ark immer noch funktioniert trotz Belagerung und Schutzsiegel, aber das hatte vermutlich Gameplaytechnische Gründe.
60 Beiträge Seite 2 von 6

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 3 Gäste