Jetzt hat es ein Spiel bzw. eine Mod geschafft, dass ich mich hier extra anmelde, weil es mich einfach nicht mehr los lässt, aber ich muss halt mit meinen Gedanken irgendwo hin.
Zuallererst: Das ist die beste Mod für ein Game, die ich jemals genießen durfte. Nehrim hatte mich ja schon begeistert, aber Enderal hat nochmal alles getoppt. Ganz großes Kino und ein noch viel größeres Danke an die Entwickler. Man sieht deutlich wie viel Herzblut ihr da rein gesteckt habt.
Die Story ist meines Erachtens sogar fesselnder als das Original Skyrim. Ich habe als männlicher Halb-Aeterna gezockt (ich spiele grundsätzlich als Mann, warum auch immer und ich liebe Elfenrassen, ich hab jedes TES als Waldelf gespielt und Aeterna sind ja eine Art Elfen-Rasse glaube ich) und war vom ersten Augenblick an hin und weg. Und ganz ehrlich mit dem Finale, der ganzen Wahrheit vor allem über meinen MC selbst habe ich beim besten Willen nicht gerechnet. Vor allem dass ich eigentlich die ganze Zeit ein (Un-)Toter war/bin hat bei mir eingeschlagen wie eine Bombe (The Sixth Sense ließ schön grüßen). Erst jetzt rückblickend ergeben manche Szenen einen Sinn, was ich zuerst gar nicht so richtig beachtet habe. Diese Schlüsselszenen hab ich mir extra nochmal neu angeschaut. Z. B. Konstantin (hach ich mochte den alten Kauz, warum musste er gehen??) nennt uns im Lebenden Tempel erstmals "Fleischloser". Hab ich erst jetzt nach dem nochmal ansehen begriffen, dass er uns zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich als das erkannt hat, was wir wirklich sind. Oder das Finden der eigenen Leiche, ich habe wirklich gedacht, dass, wie es Jespar dort dann auch sagt, eine Illusion der Hohen ist. Und als Rynéus zu uns sagt, es wäre so als ständen wir zwar vor ihm aber er sieht uns nicht oder so ähnlich hat er es ausgedrückt. Ich war wirklich baff und bin es immer noch.
Manches hat mich nicht mehr überrascht, z. B. dass Lishari (sie war so eine tolle Frau, wie gemein!) von Yuslan umgebracht wurde. Schließlich war es doch kaum ein Zufall die Tote zu finden und in der nächsten Sekunde steht er hinter mir. Ich habs dann dabei belassen, war aber seitdem ihm gegenüber mißtrauisch und hatte das immer im Hinterkopf und dann hat er es ja selbst zugegeben. Tealor fand ich zu Anfang gut in seinen Überzeugungen aber je mehr das Spiel voran schritt, desto mehr zeigte sich wie fanatisch er war, vor allem dann am Ende.
Die Träume mit Vati fand ich zunächst auch verwirrend, erst jetzt hab ich das wirklich geschnallt, vor allem mit dem "das bist nicht du". Da versucht er mir wohl klar zu machen, dass was mit mir sozusagen nicht stimmt. Habe mir die Diskussionen hier über die Rolle des MC´s und das Ende allgemein durchgelesen und stimme jetzt in vielen Punkten damit überein. Erst ihr habt mich sozusagen erst so richtig zum drüber nachdenken gebracht.
Ganz große klasse waren die Nebencharas Jespar und Calia. Als Mann hab ich selbstverständlich mit Calia angebandelt.
Umso trauriger war und bin ich, dass man nicht beide retten kann. Ich hätte mir z. B. gewünscht dass Calia beim ersten Ende, also wenn man sich opfert, es irgendwie schaffen würde mit Jespar zu fliehen, ihn also vorher noch sucht oder so. Wobei da hätte es vielleicht eine Dialogoption geben sollen, wo ich ihr sage, dass sie ihn suchen soll oder so ähnlich, von alleine hätte sie es bestimmt nicht getan. Aber mir zuliebe vielleicht? Und was die Flucht angeht, gab es nicht 3 Kapseln aus der Sternlingsstadt? Hätte man nicht alle bergen können, so hätte auch Jespar sich mit uns retten können. Er ist natürlich schon schwer angeschlagen als man ihn im Sonnentempel wieder trifft - dieses letzte Gespräch, als er da so halb verbrannt da sitzt, tat mir in der Seele weh
Ich gebs zu, ich hätte mir ein Happy End gewünscht, oder eben wenigstens, dass sich beide Nebencharatere retten konnten. Ich bevorzuge von den Enden sogar das Opfern. Und mein Gehirn hat sich dementsprechend sogar ein eigenes Ende ausgedacht, wie ich es am liebsten hätte.
Eine Frage hätte ich auch mal an euch Leute hier bzw. wie denkt ihr darüber: Wie stellt ihr euch den MC als "Fleischlosen" so vor? Ich war und bin immer noch ein wenig verwirrt. Ich meine wie soll da überhaupt eine Liebesbeziehung zustande kommen ? Im Spiel wird es da ja sehr intim. Nun frage ich mich, wie kann eine Projektion das überhaupt, also intim werden? Es wird ja erzählt, man selbst weiß es nicht und die Umgebung nimmt einen auch als real wahr. Und man kann ja auch während des Spiels normal sprechen, essen, trinken. Später findet man seine eigene Leiche, also seinen Körper. Was ist aber dann der Körper während des Spiels, wenn von "Projektion" die Rede ist? Ist das nun ein Körper denn man berühren kann ohne das einem dabei etwas seltsam vor kommt? Also durchsichtig ist man ja nicht, Calia greift nicht bei der Kussszene durch mich hindurch. Aber ich verstehe es trotzdem nicht so ganz.

