Der schwarze Wächter (Spoiler)

Moderator: Moderatoren

2 Beiträge Seite 1 von 1
Bavragor
Gauner
Gauner
Beiträge: 19
Registriert: 14.09.2014 11:03
Hat sich bedankt: 2 Mal
Danksagung erhalten: 1 Mal


Hallo Leute,

ich habe nun schon hier im Forum viel über den Wächter gelesen, doch leider hat er noch keinen eigenen Thread, was ich hiermit ändere. :wink:
Erstmal wundert micht, dass die meisten Leute ihm vertrauen und seine Aussagen verwendet werden, um Theorien zu stützen. Ich denke ebenfalls, dass man ihm im Bezug auf den Zyklus die meisten Aussagen abkaufen kann, aber da er einen ja auch nachweislich anlügt ("Ja, dein Begleiter ist wirklich tot" jaja...) und am Ende des Gesprächs seiner Hybris zum Opfer fällt, bin ich das ganze Thema nochmal mit einer ordentlichen Portion Skepsis angegangen.
Schließlich ist eine der Aussagen Enderals ja auch "Glaub nicht alles was dir erzählt wird sondern hinterfrage die Welt und zähl 1 und 1 zusammen verdammt nochmal!"

Nun zu meiner Theorie:
Er war mal ein Sternling. Von der Sternlingsstadt aus konnte er die Zyklen beobachten und studieren.
Mit dem erlangten Wissen ging er freiwillig zurück auf die Erde, mit einem Ziel: Der "wahre Gott" der neuen Zivilisation werden, so wie er diesen Wunsch noch immer in sich trägt.
Zu diesem Zweck macht er sich an den Bau des Goliath, doch er kann ihn nicht vor der Läuterung vollenden. Das Ende vom Lied kennen wir alle.

Meine Anhaltspunkte für diese Theorie:
1. Die parallelen zur "Apotheose"-Quest und Yerai Dal'Terrowin (der ja genau so ein Sternling ist)
2. Woraus besteht der Goliath? Aus eindeutig sternlingschen Bauteilen. Diese sechseckigen Felsen seines Torsos findet man außerdem nur ein weiteres Mal in der Spielwelt, und zwar am Wrack von Agnod.
[+] Bild Agnod
Bild
[+] Bild Wächter
Bild
3. Er wusste während seines Zyklus auf der Erde über die Läuterung schon bescheid und auch, dass sie nur organisches Leben betrifft. Niemand anders wusste das anscheinend, also wie hat er das rausgefunden? Außerdem teilte er sein Wissen nicht, er hatte also offenbar kein Interesse daran, die damals aktuelle Menschheit zu retten. Er wollte nur endlich ein Gott sein. Er betont diesen Plan, zum Gott zu werden, während des Gesprächs auch sehr häufig.
4. Sein detailliertes Wissen über die Sternlinge und ihre Zeit in der Stadt über den Wolken. Wenn man ihn nach dem verschwinden fragt, sagt er aber "Mein Auge reicht weit, aber es gibt Dinge, die sich selbst ihm entziehen."
Er widerspricht sich selbst. Kann sein Auge die Sternenstadt sehen, muss er das verschwinden der Sternlinge bemerkt haben. Kann es das nicht, so dürfte er auch nichts über das Leben der Sternlinge in ihrer Stadt wissen. Außerdem weiß er, wie die Verteidigungsmechanismen der Stadt funktionieren und eigentlich kann er mit seinem Auge ja auch gar nicht sehen im klassischen Sinne, mehr "wahrnehmen". Dafür ist sein Wissen aber viel zu genau.
[+] Gesprächsausschnitt
"Was ist mit den Sternlingen? Sie haben es doch geschafft, sich von dem Zyklus zu befreien,
oder?"

"Die Sternlinge ... Zu ihrer Zeit hießen sie Yalam-Rashai. Und ja, sie hatten es geschafft, das
Spiel für sich zu entscheiden, zumindest in einem gewissen Rahmen. Wisst ihr ... Ihr Bestreben
war meinem sehr ähnlich. Sie waren ein kleiner Kreis von belesenen, geistreichen Tüftlern, die das
Muster des Zyklus erkannt hatten und überstehen wollten. Und anders als mir gelang ihnen das, und
mithilfe ihrer Rechnologie flohen sie in den Himmel. Wie genau sie sich vor der Läuterung schützten,
weiß ich nicht, aber ihre Stadt war so hoch in den Wolken, dass niemand sie je fand.

"Und ... sind sie tatsächlich die Väter und Mütter der Sternlinge auf Vyn?"

"Ja. Die ersten Jahrhunderte der Sternenstadt waren glorreich. Sie lebten in Harmonie miteinander
und den inneren Wolf des Menschen versuchten sie durch ein gesundes Kräfteringen um Anerkennung und
Fortschritt zu zähmen, das sie den "Wettbewerb" nannten. Mit der Zeit aber wuchs ihre Nation. Sie
wurden zu viele für ihre kleine Stadt, und so erfanden sie die "goldenen Regeln", die ihr Wachstum
eindämmen sollten. Nicht jedem stand es nun noch frei, Nachwuchs in die Welt zu setzen, und diejenigen,
die sich aller Harmonie zum Trotz eines Verbrechens schuldig gemacht hatten, wurden schwer bestraft.
Die schlimmste Strafe war das Exil. Einem Verurteilten wurde seine Erinnerung genommen, und er wurde
zu der irdischen Welt zurückgesandt, um sich mit den dortigen Rassen zu vermischen. Und daher kommt
die Sehnsucht nach einem fremden Ort in den Sternen, die jeder Sternling in sich trägt, versteht ihr?
Es ist eine verblichene Erinnerung."

"Das erklärt einiges. Aber warum war die Sternenstadt verlassen? Was ist mit den Sternlingen
geschehen?"

"Das weiß ich bis heute nicht. Mein Auge reicht weit, aber es gibt Dinge, die sich selbst ihm entziehen.
Ich weiß nur, dass die Sternlinge einfach nicht mehr waren. Ihre Gesellschaft war zum damaligen
Zeitpunkt nur noch ein Schatten dessen, was sie vom Grundgedanken her einst gewesen war ... Aber
ich weiß nicht, ob darin der Grund für ihr Verschwinden zu suchen ist. Wirklich nicht."
...
"Ja, weil der alte Sternling einen der Kristalle zerstört und damit die Wächter der Stadt geweckt hat ... Aber dadurch, dass ihr geflohen seid, haben sie sich wieder beruhigt. Ihr wärt dort sicher, glaubt mir."
5. Ich finde seinen Charakter sehr sternlingisch nenn ich es jetzt einfach mal. Er war Tüftler, er hatte einen genauen Plan, er arbeitete verbissen am erreichen des einen Ziels, welches ihn in ein besseres Leben erheben würde.

Außerdem gibt es weitere Inkonsistenzen:
Laut ihm sei die verschleierte Frau emotions-/motivationslos. Aber so radikal, wie sie in diesen Zyklus eingreift (aktiv, nicht nur durch "Zufälle") halte ich diese Aussage für nicht haltbar. Außerdem ist da noch die Szene mit Jespar, dessen Wiederbelebung damit begründet, nicht als "die Böse" dastehen zu wollen. Ich denke, ihr Eingreifen hat etwas mit dem Tod des Schicksals zu tun (wir erinnern uns...), da die Menschen nun nicht mehr vorherbestimmt sind und theoretisch alles möglich ist.

Er kommentiert den alten Mann trotz seiner extremen Bedeutung nicht.

Er behauptet, die Hohen hätten keinen physischen Einfluss genommen. Klar, die Boten sind Illusionen, aber trotzdem sind sie in der Lage mit der physischen Welt normal zu interagieren. Die Boten werden von den Hohen erschaffen, das ist doch schon ein ziemlich großer Einfluss. Außerdem, und das ist unzweifelbar ein physischer Einfluss, hat ein Hoher den Schattengott aus dem Gefängnis der Seelenwächter befreit, indem er ganz einfach die Tür geöffnet hat (wir erinnern uns...). Spekulation wäre dabei noch, ob der Hohe auch für das restliche Chaos in den Seelenwächterhallen verantwortlich ist, oder ob die Entladung des Seelenschinders aus einem anderen Grund fehlschlug.


Zum Schluss will ich noch anmerken, dass mir Leute, die mir die Phrase "Welchen Grund hätte ich zu lügen?" um die Ohren hauen, sowieso schon suspekt sind. Was soll diese rhetorische Frage, nur weil mir kein Motiv einfällt sagt das noch lange nichts darüber aus, ob und welche Motive mein Gegenüber hat.
Stefanie
Moderator
Moderator
Schöpfer
Schöpfer
Beiträge: 1600
Registriert: 17.04.2013 17:41
Hat sich bedankt: 733 Mal
Danksagung erhalten: 426 Mal


Deine Gedanken zum Wächter sind interessant, aber ich selbst stelle mir da die Frage, hat der Erbauer des Wächters von den
Sternlingen gelernt oder umgekehrt.
Das dürfte aber schwer zu beantworten sein, da wir keine verlässlichen Antworten zum zeitlichen Ablauf bei beiden haben.
Auch eine Möglichkeit: er hat vieleicht versucht, seinen Goliath zu bauen, während die Sternlinge in die Wolken aufgebrochen sind.
Er kannte ihre Pläne und vieleicht die Stadt aber er traute ihrem Vorhaben nicht.
Vieleicht hatten sie aber Erfolg und er wurde nicht fertig. Das war sein trauriges Schicksal. Oder?? Was ist Wahrheit, was ist Lüge?

[+] Lügen
?
Ob der Wächter (außer der Information zum Tod des Begleiters) wirklich lügt, sollte man nach genauerem Anhören selbst entscheiden.
Zum einen sagt er in vielen Dingen aus seiner Sicht die Wahrheit, zum anderen versucht er (mit einem mal?) den Propheten mit einer
Lüge dazu zu bringen, mit ihm den Platz zu tauschen. Das ist ja irgendwie verständlich, wenn man so lange da drin steckt.
Und ob der Tod des Begleiters eine Lüge war, wird auch nicht zu 100% beantwortet, wer sagt denn, das dieser zumindest danach nicht
auch nur noch ein magisches Trugbild ist. Selbst Aratheal meinte ja, das es der Begleiter nicht geschaft hat, dem Metalldrachen zu
entkommen. Die verschleierte Frau war jedenfalls in der Nähe, fals sie einen Eingriff für nötig hielt.
(Halbe) Wahrheiten und Lügen sind beides Mittel zu Beeinflußung, richtig gesteuert mit Kenntnissen um deren Wirkung auf die
richtige Person: Das Ergebniss ist z.B. ein fähiger Soldat für die gewünschte Sache.
2 Beiträge Seite 1 von 1

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 6 Gäste