Mal wieder der alte Mann...

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Yelanah
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Paprikamann hat geschrieben:
Richtig, und für mich hieß das: "Der Kern (= alter Mann ist ein Prophet), nur ein paar einzelne Details fehlen ...
Aber da werden wir wohl noch einige Zeit spekulieren. Vor allem das mit den Holzpuppen. Kamen die noch an anderer Stelle vor? Vielleicht sogar in Nehrim?
Aber ich finde immer noch, dass es die Enden sinnlos bzw. hoffnungslos macht, wenn der alte Mann einfach nur ein Prophet ist. Denn der alte Mann hat den Zyklus überlebt, ist aber trotzdem daran gescheitert, die nächsten zu verhindern... Wieso sollte man es selbst dann schaffen, die nächste Zivilisation zu warnen, wenn es nichts bringt ihnen einfach zu sagen "Hey, entzündet das Leuchtfeuer nicht, das bringt euch alle um"? (Bzw. wenn man sich selbst opfert und Jespar es den Qyranern mitteilt). mit den Holzpuppen, keine Ahnung, ob sie in Nehrim schon vorkamen :roll: wäre natürlich irgendwie cool, aber da erinnere ich mich leider nicht dran. Vielleicht muss ich mir nochmal ein paar Let's plays von Nehrim anschauen :D
Paprikamann hat geschrieben:
Deshalb will ich das nicht als einfache Lüge durchgehen lassen. Was hätte das geändert, wenn sie gesagt hätten "man ist einer von Drei"? Dann wäre doch der Wunsch des Spielers nicht erloschen. Außerdem waren die anderen Antworten ehrlich, soweit ich das im Kopf habe.
Ich weiß auch nicht genau, warum sie gelogen haben sollen, aber meiner Meinung nach hätte der schwarze Wächter noch weniger Grund gehabt uns anzulügen. Aber es kann natürlich sein, dass es so ist wie Stefanie sagt, dass die anderen zwar auch fleischlose Boten sind, aber man selbst als Prophet die einzige "wichtige" Figur ist, die aufgrund der Gabe in die Vergangenheit blicken zu können, die Wahrheit hätte erkennen können... Dann hätte so gesehen keiner gelogen... Hmm.
Paprikamann hat geschrieben:
Tatsächlich hab ich Aixon gegoogelt, aber nicht Noxia ... ^^
Haha, ich auch :lol: :oops:

Stefanie hat geschrieben:
Die anderen sind nur deswegen am Ende fast tot, weil sie dem Feuer direkt ausgesetzt sind und das länger als du. Du warst die längste Zeit von allen beim Wächter, als das Leuchtfeuer schon an war, dank der verschleierten Frau.
Ja, das denke ich auch, aber was mich irritiert ist nicht, dass das Leuchtfeuer ihnen stärker zusetzt als mir, sondern dass das Leuchtfeuer ihnen genau so stark zuzusetzen scheint, wie den normalen Leuten um sie rum ^^
Stefanie hat geschrieben:
Oder war das sogar noch bei MyarAranath, Ich weiss, ist lange her und schon fast wieder ein Grund, sie erneut zu spielen^^
Leider habe ich außer Nehrim und Enderal keine der Total Conversions gespielt :( Müsste ich eigentlich auch mal nachholen.
Leorah
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Nachdem ich die letzten Tage ganz gespannt eure Theorien zum alten Mann verfolgt habe, dachte ich, ich schreibe meine Gedanken dazu auch einfach mal auf. Bestimmt kann mir der ein oder andere damit weiterhelfen :)

Da ich Enderal erst vor 3 Tagen nach wirklich sehr exzessivem, stundenlangen Spielen beendet habe (ich glaube ich habe in meinem Leben noch kein anderes Spiel so dermaßen gesuchtet. Ich bin eigentlich nur so eine Gelegenheitsspielerin :D) und ein zweiter Durchgang noch ansteht, fällt es mir zur Zeit noch schwer die Gedanken zu ordnen und vor allem all das, an das ich mich so erinnere, mit konkreten Stellen zu belegen. Ich hoffe ich schreibe jetzt nicht allzu viel Blödsinn.

Einer meiner ersten Gedanken war, ob der alte Mann nicht im Grunde eine andere Version des Spielers selbst sein könnte. Also statt der Prophet einer anderen Zeit, eben der Prophet einer anderen (nahezu identischen) Dimension/ einer alternativen Realität, die sich von der eigenen nur in einigen Details unterscheidet.
Was mich vor allem daran denken ließ, waren die Holzfiguren, die mit den Geschehnissen um Jespar und Calia verknüpf sind. Die Ereignisse erscheinen mir für den Zyklus einfach nicht relevant genug, sodass ich das Gefühl hatte, dass hier eher ein persönliches Anliegen in den Darstellungen zu suchen ist.

Eine offene Frage herbei bleibt, warum der alte Mann nicht versucht dem Spieler die Wahrheit über seine Rolle im Zyklus zu erklären. Da wäre meine einzige Idee, dass der alte Mann als quasi alternative Version des Spielers genau weiß, dass er nichts bewirken wird, weil er selbst sich davon auch nicht hätte beeinflussen lassen. Hier ließe sich dann das Thema mit dem Stolz wieder aufgreifen. Ich denke schon, dass das unter anderen auch ein Thema ist, welches gut auf den Propheten anwendbar ist.
In den Träumen wird ja durch Vati immer wieder gesagt, dass man eigentlich gar nichts Besonderes ist. Es scheint für mich also, als wäre vor allem der Wunsch genau das zu widerlegen eine der Hauptmotivationen, durch die das Handeln der Spielfigur bestimmt wird (und zumindest was mich angeht auch des Spielers selbst :D).

Desweiteren würde diese Hypothese meiner Meinung nach ebenfalls einen Ansatz dazu geben, wie der alte Mann sein Haus und sich einfach komplett verschwinden lassen würde. Wenn ich mich richtig erinnere, gab es da mal ein Gespräch (mit der Magistra?) in dem es darum geht, dass man verschiedene Eventualitäten sehen und wahr werden lassen kann. Also vielleicht hat der alte Mann eben genau das getan, als er in die Dimension des Spielers gereist ist.

Wenn man den alten Mann nach seiner Identität fragt, sagt er ja folgendes:
"Früher hätte ich euch eine eindrucksvolle Antwort darauf geben können, aber derzeit kann ich nichts sagen, was Euch helfen würde. Sagen wir einfach ich bin ein fleischloser Beobachter. In dieser Zeit kennt ihr mich vermutlich als den "alten Mann"."
Das passt meiner Meinung nach auch genau auf die Rolle des Propheten, der erkennen musste, dass er eigentlich nichts Besonderes war, sondern lediglich Spielfigur der Hohen.
Natürlich könnte das auch auf einen Propheten einer früheren Zeit zutreffen, aber als man mit dem Schwarzen Wächter spricht, sagt dieser ja, dass der Prophet noch nie erkannt hätte, dass er lediglich eine Projektion ist. Da der Schwarze Wächter aber eben nur über die eigene Dimension Bescheid weiß, ist es durchaus möglich, dass es das in einer anderen Dimension eben bereits gegeben hat.

Mir ist bewusst, dass die Theorie wahrscheinlich nicht haltbar ist, da es zu viele Ungereimtheiten und offene Fragen gibt, wie z.B.:

- Warum "hilft" der alte Mann dem Spieler überhaupt bzw. überlässt ihm das Wort der Toten?
- Wer ist die Frau im Wasser?
- Inwiefern wussten die Lichtgeborenen über ihn Bescheid?
etc.

Ich wolte meine Gedanken aber trotzdem einfach mal festhalten und hoffe, dass ich das in einer halbwegs verständlichen Form getan habe. Wie gesagt, im Moment fällt es mir noch schwer alle meine Gedanken dazu in geordnete Bahnen zu bringen :roll: :D
Inachis Io
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Paprikamann hat geschrieben:
Da möchte ich noch anmerken, dass in der Szene auf der Mondscheininsel die Hohen zu einem gesprochen haben. Dort haben sie u.a. gesagt, dass man selbst die einzige wichtige Person sei und sowohl Thealor, als auch Coarek keine Boten sind. Somit könnte das die Anfälligkeit für das Leuchtfeuer erklären. Dann hätte der schwarze Wächter aber gelogen in Bezug auf "Thealor ist eigentlich tot" und auch die weiteren Erklärungen von wegen Thealors Wunsch war so stark, dass die Hohen ihn wiederbelebt haben etc. wären obsolet. Fände ich aus Sicht des Storytellings nicht unbedingt gut, nichtsdestotrotz hätten die Hohen auf der Insel aber gelogen. Oder übersehe ich da was?
Mal ein kurzer Gedanke dazu: Dass Tealor und Coarek keine Boten sind, heißt doch nicht unbedingt, dass sie nicht fleischlos sein können, oder? Wenn ich mich nun richtig erinnere, verwenden die Hohen in diesem Gespräch den Begriff "Bote" für eine Person, der sie erschienen sind und die (zumindest theoretisch) Einfluss auf das Schicksal der Menschheit nehmen kann. Also für eine Schachfigur, die eine Wahl hat. Und wenn man darüber nachdenkt, ist die Hauptfigur im Spiel tatsächlich der einzige Charakter, der eine Wahl hat. Immerhin ist das die einzige Figur, die von uns gesteuert wird, während alle anderen Charaktere einem vorbestimmten Drehbuch folgen...
Ephine
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Dann werde ich mich mal an den Philosophien zu diesem grandiosen RPG beteiligen. Ich hatte lange auf Enderal gewartet, es direkt nach Release durchgespielt und es hat mich schwer beeindruckt und tief berührt. Also auch von mir meinen allerherzlichsten Dank für diese tolle Erfahrung mit Enderal! Man spürt an jeder Ecke wie viel Leidenschaft in der Entwicklung steckt. Danke für den Mut diesen „Pfad“ zu gehen und der Welt so ein tolles Spiel ohne kommerziellen Hintergedanken zu schenken. Soviel Hingabe gebührt Respekt. Hut ab!
Okay, sorry für das off-topic, aber das musste jetzt einfach raus :D

Meine Theorie zum alten Mann deckt sich so ziemlich mit der von Leorah und ich bin froh, dass noch jemand diesen Gedanken hatte. Ich verfolge die Diskussion hier auch schon eine Weile und dachte bislang meine Theorie wäre zu gewagt und abwegig. Aber mal sehen was ihr dazu sagt: Für mich ist der alte Mann tatsächlich ein Prophet, aber nicht irgendeiner. Ich sehe ihn als Bewusstsein unseres Charakters, welches lösgelöst ist von Zeit und Raum, da wir verstanden haben, dass wir nur noch eine fleischlose Projektion sind.
Das Weltbild von Enderal basiert doch auf dem Meer der Eventualitäten - verschiedenen Zeitlinien/Parallelwelten, die jedes mögliche Ereignis umfassen. Mit jeder Entscheidung, die wir treffen, entscheiden wir uns für eine andere Abzweigung auf einem vorgegebenen Netz aus unendlichen Möglichkeiten und beschreiten somit unseren individuellen Pfad. (Stichwort „Freier Wille“: Dieser ist der Gesellschaft ein Dorn im Auge, da er unvorhersehbar/unkontrollierbar für andere sein kann, deshalb wahrscheinlich die ganze Sache mit der Pfadestreue). Der Punkt ist, dass alle möglichen Pfade bereits existieren und wir entscheiden uns lediglich, welchen wir in unserer Realität erfahren möchten, während alle anderen in parallelen Welten stattfinden. Somit ist Zeit irrelevant und nur eine Illusion. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft existieren bereits in jeder möglichen Form gleichzeitig. Die Magiebegabten können das nutzen.
In meiner Interpretation sind wir zu Beginn gestorben und unser (fleischloses) Bewusstsein wurde durch die verschleierte Frau in eine andere Eventualität/Parallelwelt befördert, um zu lernen die Schuldgefühle und Selbstzweifel aus der Kindheit zu verarbeiten. Die Charaktere, die wir in dieser Eventualität (oder Traum?) treffen, spiegeln meiner Meinung nach Ängste wider, die es zu überwinden gilt: Schuldgefühle und Angst Verantwortung zu übernehmen (Jespar), Selbsthass und Angst vor den inneren Dämonen (Calia) und den schönen Schein wahren aus Angst vor der Realität (Ryneus). Die schwarzen Steine repräsentieren für mich diese 3 Ängste. Ein Stein alleine bringt schon Unglück, alle Ängste vereint, wie im Leuchtfeuer, bedeuten (Selbst-)vernichtung.
Wir denken also erstmal, dass wir unsere Schuldgefühle und unseren Selbsthass tilgen können, indem wir uns als heldenhaften Weltenretter visualisieren. Wir sind auch überaus >stolz< diese Aufgabe zu haben und wollen „Vati“ bzw. uns beweisen, dass wir nützlich sind und etwas Gutes bewirken können. Wir sind so vernarrt in diese Idee, dass wir von diesem Pfad nicht mehr abweichen wollen, obwohl viele Anzeichen Böses prophezeien - wir wollen das alles nicht wahrhaben. Unseren freien Willen haben wir vergessen und sind nur noch ein Spielball, der sich treiben lässt in der Hoffnung unsere Ängste mit Heldentaten zu überwinden.

Der alte Mann entspricht meiner Meinung nach unserem möglichen Zukunfts-Ich in einer anderen Eventualität, in der wir geflohen sind, da wir so töricht waren zu denken, dass sich die nächste Menschheit von uns missionieren lassen würde („Stolz war mein Fall“). Da wir als einziger erkannt haben eine fleischlose Projektion zu sein, sind wir nur noch Bewusstsein; also frei von Materie, Zeit und Raum. Als alter Mann können wir an jeden Ort im Meer der Eventualitäten reisen (wie unser Geist/Bewusstsein eben). Deshalb verschwindet sein Haus, sobald er Zeit und Raum wechselt. Deshalb sieht man auch Figuren, die mit den Geschichten der schwarzen Steine zusammenhängen und auch die Figur ohne Beine, die wir am Anfang beim Ertrinken gesehen haben. Menschen, die in das Haus des alten Mannes gehen, werden entweder Teil unseres Bewusstseins oder in eine andere Raum-Zeit/Eventualität geschickt. Sie können sicher nicht in unserem Kern-Bewusstsein (dem Haus) existieren, aber wir können unser eigenes Bewusstsein besuchen und kommen deshalb auch wieder heraus.
Jetzt kann man natürlich fragen: Warum sind wir männlich und heißen Gajus? Reines Bewusstsein hat jedoch kein Geschlecht und in diesem Fall sehen wir uns eben als alten, verbitterten, enttäuschten Mann, der sein Selbstbewusstsein durch stolze Heldentaten aufbessern wollte und kläglich gescheitert ist. Der Name Gajus leitet sich (laut Google) entweder vom Griechischen gaios (irdisch) oder Lateinischen gaudere (freuen) ab. Vielleicht müssen wirsolange allem irdischen Schrecken zusehen, bis wir lernen loszulassen (Vati erinnert uns daran) und uns und die Menschen mit all ihren Fehlern akzeptieren lernen. Man kann Absolution weder durch andere erhalten noch kann man andere vor schlimmen Erfahrungen oder deren Wiederholung (Zyklus) bewahren. Jeder schreitet auf seinem eigenen Pfad, um aus seinen eigenen Erfahrungen zu lernen. Man kann und soll Menschen nicht daran hindern, selbst wenn man es selbst inzwischen besser wüsste. Sie würden sowieso nicht zuhören. Alle, die das erkannt haben, sind daher nur noch Beobachter. Der alte Man ist einer davon und hilft uns, da er weiß, dass wir alle schlimmen Erfahrungen machen müssen, um zu erkennen, dass: 1) Stolz keine gute Motivation ist, 2) unsere Ängste und negativen Gedanken zerstörerisch sind und 3) dass wir uns nur selbst davon befreien können. Wir müssen also diesen Pfad bis zum bitteren Ende gehen, um das zu erkennen. Das war für mich zumindest die Lektion dieses Spiels. Die Frau im Wasser ist wohl wirklich die "konservierte" Gefährtin, die noch immer auf eine bessere Welt wartet - der Funke Hoffnung sozusagen. Vielleicht liege ich auch komplett daneben und mein verrücktes Gehirn reimt sich da was zusammen, aber genau aufgrund dieser philosophischen Tiefe und den vielfältigen Interpretationsmöglichkeiten hat mich Enderal so beeindruckt. :)
Stefanie
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In den den letzten beiden Kommentaren steht auch ein Großteil meiner Sichtweise, wobei ich mir nicht mal sicher bin, ob die Hohen überhaupt selbst einen Fleichlosen erschaffen können oder nur die verschleierte Frau. Zumindest Aratheal hatte sie erwähnt, das er sie auch im Traum gesehen hätte. Den direkten Kontakt mit Hohen hatte wohl nur der Spieler einmal auf Nehrim, der Rest waren Träume. (wenn mein Arkanistenfieber nicht schon wieder zu hoch ist^^).
Da wäre also die Frage, ob sie im Auftrag oder aus eigener Entscheidung die Persönlichkeiten dafür auswählt.

Ausserdem sind doch die Anzeichen des roten Wahnsinns auch bei mindestens 3 der Hauptfiguren sichtbar, wenn auch nicht unbedingt im Endstadium. Spätestens bei Yuslan beim Ergreifen des Numinos, Arantheal direkt danach, bis zum Zünden des Leuchtfeuers, Coarek beim Angriff auf Ark, als er alle in der Stadt auslöschen will, ohne Unterschied. Die Anzeichen sind nicht alle so unvorhersehbar, wie in den offiziellen Fällen und nicht immer so exlosiv vom Zeitrahmen her, aber vom Ergebniss her schon.
Die Frage ist wohl, ob fast jeder darunter leidet, nur jeder geht damit verschieden gut um.
Aber selbst die unmittelbare Nähe zu den schwarzen Steinen löst scheinbar ähnliche Symtome aus, siehe z.B. Jespars Schwester.
Auf den Spieler scheint das alles nicht zu wirken, oder ist es genau das, warum wir gegen so ein Ende nichts tun können?
Vieleicht ist also alles, was uns an Übernormalen passiert, die Warnehmung und Folge unseres eigenen Wahnsinns?
Denn was zeichnet Wahnsinn eigentlich aus?
Ich bin plötzlich ein "Supperheld", höre andere Stimmen, finde für alles eine "logische" Erklärung, was in meine Sicht nicht passt?
Und die, die den Wahnsinn an mir sehen, die sind es, die mich verfolgen, die mir Wahnsinnig erscheinen.
OK, das ist sehr weit aus der Luft gegriffen.

@ Leorah
Deine Erklärung vom Alten Mann klingt schon sehr plausiebel. Gründe für sein "nicht Einmischen" könnten eventuell auch sein,
das er es nicht darf, ohne sich und die Frau im Wasser zu gefährden für einen doch extrem unsicheren Ausgang der Geschichte?
Vieleicht war er sogar der 1. Prophet überhaupt und ist deswegen mittlerweile abgestumpft.
Wobei eine mögliche Verbindung zu Arkt schließe ich immer noch nicht aus.

Das Leuchtfeuer wirkt denke auf Fleischlose ähnlich wie auf normale, da ja auch anderes nicht nur Menschen tötet.
Wie kann z.B. sonst eine Falle, egal ob magisch oder rein mechanisch dich töten, oder sogar eine Schlammkrabbe^^?


@Ephine
PS:Sorry zu spät gesehen
Geniale Gedankengänge übrigends^^
Zuletzt geändert von Stefanie am 09.01.2017 21:19, insgesamt 1-mal geändert.
Leorah
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Ephine hat geschrieben:

Meine Theorie zum alten Mann deckt sich so ziemlich mit der von Leorah und ich bin froh, dass noch jemand diesen Gedanken hatte. Ich verfolge die Diskussion hier auch schon eine Weile und dachte bislang meine Theorie wäre zu gewagt und abwegig.
Das habe ich auch gedacht. Daher freut es mich, dass du in eine ähnliche Richtung denkst und vor allem, dass du es schaffst das alles so plausibel darzulegen :)
Ephine hat geschrieben:
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft existieren bereits in jeder möglichen Form gleichzeitig. Die Magiebegabten können das nutzen.

In meiner Interpretation sind wir zu Beginn gestorben und unser (fleischloses) Bewusstsein wurde durch die verschleierte Frau in eine andere Eventualität/Parallelwelt befördert, um zu lernen die Schuldgefühle und Selbstzweifel aus der Kindheit zu verarbeiten. Die Charaktere, die wir in dieser Eventualität (oder Traum?) treffen, spiegeln meiner Meinung nach Ängste wider, die es zu überwinden gilt: Schuldgefühle und Angst Verantwortung zu übernehmen (Jespar), Selbsthass und Angst vor den inneren Dämonen (Calia) und den schönen Schein wahren aus Angst vor der Realität (Ryneus). Die schwarzen Steine repräsentieren für mich diese 3 Ängste.

Der alte Mann entspricht meiner Meinung nach unserem möglichen Zukunfts-Ich in einer anderen Eventualität, in der wir geflohen sind, da wir so töricht waren zu denken, dass sich die nächste Menschheit von uns missionieren lassen würde („Stolz war mein Fall“).

Menschen, die in das Haus des alten Mannes gehen, werden entweder Teil unseres Bewusstseins oder in eine andere Raum-Zeit/Eventualität geschickt. Sie können sicher nicht in unserem Kern-Bewusstsein (dem Haus) existieren, aber wir können unser eigenes Bewusstsein besuchen und kommen deshalb auch wieder heraus.
Ich habe das hier jetzt mal auf ein paar Aussagen gekürzt, zu denen ich noch ein paar Fragen hätte. Also einfach um sicherzugehen, dass ich das richtig verstanden habe:
Du gehst im Grunde auch von einer Art Traum-vor-dem- Ertrinken-Theorie aus, oder? Also bei der dann Jesper und Calia auch eine Manifestation der eigenen Persönlichkeit sind. Daher ist es Jesper auch möglich das Haus des alten Mannes zu betreten und wieder zu verlassen. Stimmt das so in etwa?
Ephine hat geschrieben:

Vielleicht müssen wirsolange allem irdischen Schrecken zusehen, bis wir lernen loszulassen (Vati erinnert uns daran) und uns und die Menschen mit all ihren Fehlern akzeptieren lernen. Man kann Absolution weder durch andere erhalten noch kann man andere vor schlimmen Erfahrungen oder deren Wiederholung (Zyklus) bewahren. :)
Klingt nach einer einleuchtenden Interpretation finde ich :)
Yelanah
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Ich finde deine Sichtweise sehr gut dargelegt Ephine :) Wie auch die anderen. Ich habe nur die Frage dazu, wenn der alte Mann das Bewusstsein unseres Charakters ist, an wen ist dann der Brief gerichtet, den man in seinem Arbeitszimmer findet? Hast du dazu eine Idee?
Ephine
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Leorah hat geschrieben:
Das habe ich auch gedacht. Daher freut es mich, dass du in eine ähnliche Richtung denkst und vor allem, dass du es schaffst das alles so plausibel darzulegen :)
Puh, danke. Es freut mich, dass meine wirren Gedanken halbwegs plausibel rüberkommen :D
Leorah hat geschrieben:
Du gehst im Grunde auch von einer Art Traum-vor-dem- Ertrinken-Theorie aus, oder? Also bei der dann Jesper und Calia auch eine Manifestation der eigenen Persönlichkeit sind. Daher ist es Jesper auch möglich das Haus des alten Mannes zu betreten und wieder zu verlassen. Stimmt das so in etwa?
Ja genau, ich dachte an so etwas in der Art. Und falls Jespar einen Aspekt unserer Persönlichkeit verkörpert, kann er das Haus wohl ebenfalls betreten. Allerdings ist das nur eine von 100 möglichen Erklärungen. Eigentlich findet man diese Ängste/Schwächen doch bei fast jeder Person mehr oder weniger ausgeprägt. Deshalb reißen uns diese Schicksale auch so mit - man kann da einfach mitfühlen. Mir kam dieser Gedanke auch erst so richtig, nachdem
[+]
Jespar unseren Körper gefunden hatte.
Da dachte ich mir so: okay, hier stimmt etwas nicht. Ich konnte mir irgendwie nicht vorstellen, dass das nur ein schlechter Scherz der Hohen war. Vielleicht bringt ja die ausstehende Quest um die verschleierte Frau etwas Licht ins Dunkel und erklärt, ob wir nun tot sind oder nicht.

Der alte Mann war mir die ganze Zeit als warnendes Beispiel im Kopf, als es um die Entscheidung zwischen den beiden Enden ging. Ab da war ich mir (für mich persönlich) recht sicher, dass er eine mögliche Eventualität von uns selbst verkörpert. Das soll allerdings nicht heißen, dass ich eines der beiden Enden besser finde. Beide sind gleich aussichtslos irgendwie. Man kann die Menschen wohl nicht davon abhalten die gleichen Fehler immer wieder zu wiederholen (Zyklus). Das ist das Traurige daran.
Yelanah hat geschrieben:
... wenn der alte Mann das Bewusstsein unseres Charakters ist, an wen ist dann der Brief gerichtet, den man in seinem Arbeitszimmer findet? Hast du dazu eine Idee?
Hm ich habe den Brief ziemlich oft gelesen und dachte damals, dass er eventuell an Tealor Arantheal gerichtet sein könnte. Obwohl mich da die freundschaftliche Schreibweise stutzig machte (oder der alte Mann wurde bei Erinnerungen an seine Jugend sentimental?). Aber Tealor war der einzige, der mir an dieser Stelle des Spiels etwas zu stolz und rigoros vorkam. Nach Ende dachte ich eher, dass er an uns selbst gerichtet war; eben an unser jüngeres Ich als Warnung. Immerhin wollte der alte Mann doch förmlich, dass wir in seinem Haus herumstöbern. Also kann er den Brief dort absichtlich platziert haben. Allerdings stört mich dann auch wieder die Bemerkung "ein Mann großer Charakterstärke" (zu unserem Charakter mit seinen ganzen Selbstzweifeln passt das irgendwie nicht) und außerdem war der Brief ja eine Antwort auf einen Brief, den der alte Mann erhalten hatte. Aber wer würde dem alten Mann schreiben und erhält der überhaupt Post?
Vielleicht schreibt der alte Mann diese Briefe auch an sich selbst als Art Selbsttherapie. Genauso wie er anscheinend Holzpuppen schnitzt, um schlimme Erlebnisse zu verarbeiten?? Ich habe noch keine gute Erklärung dafür gefunden. Aber ich bin mir sicher, dass der Brief nicht einfach zufällig herumlag. An wen auch immer er gerichtet war, der alte Mann wollte mit Sicherheit, dass wir ihn finden. Was denkt ihr so über den Brief?
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Ephine hat geschrieben:
Mir kam dieser Gedanke auch erst so richtig, nachdem
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Jespar unseren Körper gefunden hatte.
Da dachte ich mir so: okay, hier stimmt etwas nicht.
Hier habe ich mich auch schon gefragt, wie
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unsere Leiche eigentlich in den Tempel gekommen ist
Vielleicht habe ich da auch einfach etwas nicht mitbekommen, aber da habe ich auch noch keine logische Erklärung für finden können.
Ephine hat geschrieben:
Nach Ende dachte ich eher, dass er an uns selbst gerichtet war; eben an unser jüngeres Ich als Warnung. Immerhin wollte der alte Mann doch förmlich, dass wir in seinem Haus herumstöbern. Also kann er den Brief dort absichtlich plaziert haben. Allerdings stört mich dann auch wieder die Bemerkung "ein Mann großer Charakterstärke" (zu unserem Charakter mit seinen ganzen Selbstzweifeln passt das irgendwie nicht) und außerdem war der Brief ja eine Antwort auf einen Brief, den der alte Mann erhalten hatte.
Ich denke auch, dass es auf jeden Fall von ihm so vorgesehen waren, dass wir den Brief finden. Ohne ihn wären wir ja gar nicht erst bis zu dem Raum mit dem Wort der Toten gelangt und immerhin hat der alte Mann ja selbst zugegeben, dass es seine Absicht war, dass wir unser Ziel erreichen.
Aber ob er wirklich an uns, al ein möglicherweise jüngeres oder alternatives Ich gerichtet war, finde ich schwer einzuschätzen.
Genau diese Bemerkung finde ich nämlich auch schwierig. Zum einen, wie du schon gesagt hast, da die Beschreibung nicht so richtig zu passen scheint. Und zum anderen - ganz banal - weil es somit für weibliche Charaktere nicht wirklich elegant gelöst wäre.

Die Idee mit der Traumabewältigung finde ich interessant, aber am Ende steht ja glaube ich noch so etwas wie "in brüderlicher Liebe". Das wirkt für mich schon eher als gäbe es einen "externen" Adressaten. Aber muss natürlich nicht so sein.
Ephine
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Leorah hat geschrieben:
Hier habe ich mich auch schon gefragt, wie
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unsere Leiche eigentlich in den Tempel gekommen ist
Vielleicht habe ich da auch einfach etwas nicht mitbekommen, aber da habe ich auch noch keine logische Erklärung für finden können.
Das ist wahr.
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Ich bin mir auch nicht sicher, ob es unsere echte Leiche war, aber es hat mir den Gedankenanstoß gegeben, dass wir eventuell tot sein könnten. Es wäre naheliegend, dass die Körper vom Fluss, der durch den Tempel fließt, angespült wurden - soweit ich das mit dem Fluss noch richtig in Erinnerung habe. Dazu dürfte der Fundort der Leichen (unser Körper und der Kumpane vom Schiff) jedoch nicht zu weit vom Ort des Ertrinkens entfernt sein. Wir wissen jedoch nicht wo wir ertrunken sind, oder? Wir wissen nur, dass es irgendwo vor Enderal war glaube ich?? Also wäre es eventuell möglich, dass uns die Strömung mitgenommen hat?
Leorah hat geschrieben:
Aber ob er wirklich an uns, al ein möglicherweise jüngeres oder alternatives Ich gerichtet war, finde ich schwer einzuschätzen.
Genau diese Bemerkung finde ich nämlich auch schwierig. Zum einen, wie du schon gesagt hast, da die Beschreibung nicht so richtig zu passen scheint. Und zum anderen - ganz banal - weil es somit für weibliche Charaktere nicht wirklich elegant gelöst wäre.
Stimmt. Man hätte es in diesem Fall eleganter lösen können, indem man von einem "charakterstarken Menschen" oder "einer charakterstarken Persönlichkeit" spricht. Falls der alte Mann den Brief jedoch an sein jüngeres Ich addressiert hat, so war sein jüngeres Ich in seiner Eventualität und Zeitlinie eben männlich. Für all seine anderen Ichs, die ihn aus anderen Eventualitäten besuchen kommen, muss das nicht zutreffen. Allerdings ist er ein Beobachter, der uns bereits kommen sah und wahrscheinlich alle Eventualitäten überblicken kann. Somit ergibt das alles wenig Sinn. Die "brüderliche Liebe" würde insofern passen, da er sein jüngeres Ich eben als seinen kleinen, unerfahrenen "Bruder" sieht. Man entwickelt sich ja stetig weiter und ändert durchaus auch mal seine eigenen Sichtweisen im Laufe des Lebens. Er kann sich wahrscheinlich mit seiner Persönlichkeit von vor x-Jahren nicht mehr wirklich identifizieren. Sein damaliges Ich war von Stolz getrieben und er hat längst erkannt, dass das sein Fall war. Er meinte doch auch, dass er früher eine tolle Antwort darauf gehabt hätte, wer er wäre, doch nun kann er nichts mehr dazu sagen.

Wenn ich versuche mit meiner Theorie "der alte Mann ist das Bewusstsein des fleischlosen Propheten" zu argumentieren, könnte ich nur sagen, dass unser Charakter sein Bewusstsein eben als alten Mann visualisiert, genauso wie er seine Ängste/Schwächen als Jespar/Calia/Ryneus trifft. In diesem Fall ist das Szenario nur stimmig, wenn der alte Mann (=das Bewusstsein) auch im Brief konsequent am gewählten Geschlecht festhält. Denn unser Protagonist hat in diesem Fall die gesamte Welt kreiert, um nach seinem armseligen Leben am Bauernhof mit Vati doch noch als Held glänzen zu können. Er lebt also in einer Parallelwelt/Scheinwelt und läuft vor der Realität weg, ähnlich wie Ryneus. Die verschleierte Frau hat eventuell zu dieser fiktiven Welt beigetragen, indem sie Elemente einfließen lässt, die uns beim Erkenntnisgewinn helfen, damit wir unsere Ängste/Schwächen ablegen können. Aber auch Fiktion braucht konsequente Handlungsstränge. Sobald also die Entscheidung gefallen ist: "Das Bewusstsein wird als alter Mann visualisiert", so muss dieser in unserer Traum-Eventualität auch im Brief an sein jüngeres Ich/Bewusstsein konsequent bleiben. Könnt ihr nachvollziehen was ich meine? Es ist sozusagen alles ein Schauspiel/Rollenspiel (im wahrsten Sinne des Wortes haha) und jede Rolle muss besetzt und konsequent durchgezogen werden.
Überzeugt bin ich von keiner dieser Spekulationen. Bevor ich meine Gehirnwindungen jetzt noch mehr verknote, lasse ich es lieber :mrgreen: Ich habe wirklich keine stimmige Erklärung dafür, wer der Empfänger des Briefes sein könnte.
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