Enderal – echt schwere Kost

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EMS60
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Ich freu mich schon drauf. Egal wanns erscheint. :thumbsup:
Und wenn die Entscheidungen wieder an so offensichtlich erst mal harmlosen Situationen wie bei der 'Auswürfelung' der Romanze festgemacht werden, wirds mit Sicherheit sehr interessant. :D
Im zweiten Durchgang durfte ich eine ganze Spielsession in die Tonne kloppen bis ich erst mal herausfand, wo ich den falschen Haken gesetzt hatte. Dabei ist gerade diese Stelle so unauffällig. Ja, ja, spiel einfach nicht mit den Gefühlen Deiner Gefährten... :dumb:
Gräfin Feuerblitz
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@ EMS60

Dankeschön und danke für den Tipp mit dem erfundenen Ende. Da es noch so viel in dieser wunderschönen Welt zu entdecken gab, war ich mir während des ganzen Spiels sicher, dass ich es (vielleicht sogar auf Englisch) nochmal während der Weihnachtsfeiertage spielen muss.
Das schlimme Ende oder besser gesagt die schlimmen Enden haben sich aber leider momentan regelrecht in mein Gehirn eingebrannt. Ich muss gestehen, dass ich froh bin, wenn ich jetzt erst mal nicht mehr über Enderal nachdenken muss und wieder Platz auf einem Computer schaffen kann. – Man ich hätte nie gedacht, dass ich so ein Weichei bin - Vielleicht schaffe ich es in ein paar Monaten wieder zu spielen, dann vielleicht wie von dir vorgeschlagen mit einem erfundenen Ende.

@ Niko

Ja, es ist auch ein riesen Kompliment. Das Spiel berührt einen in der Seele. Aber wie gesagt, dass Ende ist einfach (für mich) zu heftig und ich unterstelle jetzt einfach mal frech wie ich bin, dass auch das dritte mögliche Ende, das ja laut deiner Aussage auch nicht so „happy“ ist, für mich persönlich ebenfalls einen negativen „Spielenachgeschmack“ hinterlassen wird.

Ein Ende, so wie ich es (und vielleicht auch andere) brauchen würde um ein Spiel in positiver Erinnerung zu behalten ist aus der Geschichte - meiner Meinung nach - auch nicht mehr rauszuholen, auch wenn ich davon überzeugt bin, dass es wieder beeindruckend sein wird. Aber vielleicht unterschätze ich euch auch einfach nur, denn dass ihr genial seit habt ihr ja absolut bewiesen. Auf jeden Fall macht es mich neugierig und diesmal kann ich mich ja vorher erkundigen wie es ausgeht.

@ all

Gedankenspiel:

Als ich heute Abend im Mediamarkt an den Spielen vorbei ging und dort mal wieder die „Warnhinweise“ gelesen habe – ihr wisst schon, erst ab 16, erst ab 18 etc. – musste ich schmunzeln.

Diese Warnhinweise haben mich noch nie interessiert (auch damals als 14jährige nicht als mein armer damaliger Freund die ab 18 mitbringen musste). Tja und dann ist es passiert, ich habe über einen Warnhinweis für Enderal nachgedacht …

Ich dachte mir, wenn es ein Spiel schafft, mich, einen Menschen bei dem alles relativ gut läuft, dem so schnell nichts zu nahe geht und der fröhlich durch Leben stolpert, tagelang in Melancholie zu versetzten, wie ist es dann erst bei jemanden der sich gerade in einer Lebenskrise befindet und positive Ablenkung sucht?

Eigenfallen ist mir keiner.

Oder vielleicht dieser:

Achtung, das beste Spiel überhaupt, aber Weicheier (wie ich) sollten auf keinen Fall bis zum Ende spielen und sich ein eigenes Ende ausdenken!
Mr. Gnom
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Hallo "Weichei" ... ähm ... Gräfin Feuerblitz natürlich :wink:

Im Ernst: Ich glaube nicht, dass man Dich und Andere als "Weichei" bezeichnen kann.
SureAI "berührt" in diesem Spiel lediglich alle Gefühle, zu denen wir wohl fähig sind ...
Sie müssen ziemlich lange darüber "diskutiert" haben, wie sie das Spiel inhaltlich gestalten
und wir sind uns sicher alle darüber einig, dass dies SureAI wirklich phantastisch gelungen ist.

Ich würde mir eher Gedanken über mich machen, wenn dieses Spiel mich nicht "berührt" hätte.

Man könnte so auch sagen, dass SureAI "getestet" hat, wieviel "Weicheier" es denn nun gibt. :P


Gruss
Mr.Gnom
JohnnyArogunz
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Guten Abend,

vor ein paar Stunden habe ich nun die Story ebenfalls beendet und ich muss sagen: Ich hätte heulen können. 1 Stunde vor meinem Opfer (ein anderes Ende konnte ich mir nicht vorstellen), während ich mich noch durch die Echos der Läuterung geprügelt habe und der Drache meine Begleiter und mich verschüttete ... dachte ich ok. Das wars wohl. Gleich ist das Spiel aus. Doch man wacht auf und die liebe Calia ist von uns abgeschnitten. Kein schönes Gefühl. Ein ähnliches, als Lishari ermordet wurde oder Jaspers kurzzeitiges Ableben. In diesem Spiel wird zu anderen Charakteren eine wirklich tiefe Beziehung geschaffen und wenn diesen etwas zustößt trifft mich das sehr. Auf alle Fälle ging es dann eben ohne Calia weiter in die Erinnerungen des Hohen und dann vergeigt mir der Qyraner die Hoffnung auf ein Wiedersehen mit meinen teuren Begleitern. Dann doch wieder etwas Hoffnung mit der vermeintlichen Hoffnung durch die Entfesselung des Leuchtfeuers durch Tealor die Läuterung zu stoppen. Tja, Pusteblume ... und ich habe beim schwarzen Wächter endgültig die Nerven verloren. Ich kam mir verarscht vor und bin nun, auch wenn ich nichts dafür kann, an der ganzen Läuterung schuld und mein Leben war eine Lüge. Dieser Plot Twist hatte es echt in sich. Ich finde das Ende der Story wirklich sehr frustrierend, aber ... es war das beste Ende in einem Spiel, welches ich jemals erlebt habe. Generell das ganze Spiel lang überkam mich des öfteren eine Beklommenheit. Einmal musste ich sogar einen Tag Pause vom Spielen nehmen und zwar, als ich in Silberhein den armen Jungen töten musste. So krank wie dieses Spiel ist, so fesselnd ist es auch. Es gab so viele Stellen, so viele gute Unterhaltungen die mich berührten. Das hat noch nie zuvor ein Spiel oder ein Film geschafft. Ich bin absolut begeistert von diesem Spiel. Schwere Kost ja, aber auch wenn es mich nervlich oft ans Ende brachte, war eben genau dies der Grund warum ich so gut in das Spiel eintauchen konnte. Agh, entschuldigt ich musste hier mal kurz einfach drauf losschreiben :D
Tigerente
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Ich musste mich jetzt auch mal einloggen um mich zu äußern...

Liebe Gräfin,
deine Äußerung "schlechter Spiele-Nachgeschmack" ist noch sehr verschönt!

Dieses Spiel ist eine Zumutung und ein seelischer Grausamkeit kaum noch zu überbieten. Psychologisch versetzt ist einen fortwährend in ein up-and-down-Gefühl was wahrscheinlich für eine grandiose Spiel-Atmosphäre sorgen würde wäre hier nicht das erschreckende Ende. Der Spieler wird motiviert sich in diese Welt einzuleben und eine emotionale Bindung aufzubauen um dann mit einer riesigen Ohrfeige abgeklatscht zu werden. Man kommt sich vor wie ein Hamster in einem riesigen Laufrad der sich abmüht um anschließend an eine Klippe gestellt zu werden. Dort muss er sich dann entscheiden ob er nach links oder nach rechts in den Abgrund springt.

Du bist demnach kein Weichei, denn jeder der sich emotional und vor allem geistig voll und ganz auf dieses Spiel einlässt läuft Gefahr nach dem Spiel in ein tiefes Loch zu fallen. Computerspiele, gerade Rollenspiele leben davon eine emotionale Bindung zum Spieler aufzubauen. Erschreckend ist es dann nur, wenn es benutzt wird um zu schockieren mit der Entschuldigung zum Nachdenken anregen zu wollen.

Viele Spielemacher vergessen leider ihre soziale Verantwortung und welche Gefühle gerade Rollenspiele beim Probanden auslösen können. Welche Folgen es für einen emotional schwachen oder sensiblen Menschen haben kann wird da leider sehr oft außer Acht gelassen. Hauptsache man kommt ins Gespräch.

Das mit dem Warnhinweis finde ich eine gute Idee. Ich finde es sogar problematisch, dass bis jetzt darüber noch nicht nachgedacht wurde. Ich persönlich rate zwischenzeitlich bei mir in der Einrichtung davon ab dieses Spiel zu spielen.

Du denkst die Erfinder sind genial? Das streite ich nicht ab. Wie das so ist mit genialen Menschen, sie haben immer ein Defizit. Hier eindeutig die Schwermut des Verfassers. Deshalb möchte ich dir zum Schluss die Hoffnung nicht nehmen aber ich denke aufgrund des Gemüts Zustandes der Schreiber wird auch ein drittes Ende nicht positiv für dich ausfallen.

Mit freundlichen Grüßen
Tigerente
Gräfin Feuerblitz
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Ähm …danke – schätze ich. Du versteht da was falsch - ich habe nie mit einem Happyend in der dritten Ausführung gerechnet. Weniger, weil ich auch der Meinung bin, dass der „Erfinder „ eine sehr deprimierende Weltanschauung hat, sondern ehr, weil ich nach längerem Nachdenken einfach kein Happyend sehe. Deshalb werde ich es nicht mehr spielen, oder wie geschrieben mit Abstand und einen erfundenen Ende …
Breadfish
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Was ich persönlich wirklich hart fand, war eigentlich, dass mir seit etwa der Hälfte der Story klar war, wie es enden würde (allerdings hatte ich eigentlich damit gerechnet, dass ein funktionierendes Leuchtfeuer mit Numinos die Läuterung auslöst). An Hinweisen dafür hat es ja nicht gemangelt. Deshalb musste ich quasi sehenden Auges wie auf Schienen in den eigenen Untergang fahren, weil das Spiel dann doch zu fesselnd war und man wissen wollte, wie genau es denn jetzt die Story auflöst. Das ist halt so ein Problem mit den vorgegebenen Antwortmöglichkeiten, da ist man dann doch etwas eingeschränkt.
Allerdings gibt es für mich schon ein drittes Ende. Wenn man einfach mal nicht das tut, was das Spiel einem sagt, die letzte Mission nicht startet und die Läuterung eben Läuterung sein lässt und aus Ark verschwindet. Das wird ja auch vom schwarzen Wächter indirekt empfohlen wenn ich mich richtig erinnere ("würden die Menschen die Hohen ignorieren, hätten sie keine Macht mehr" oder so ähnlich). Somit ist die Läuterung verhindert und der Spieler hat das Spiel beendet, indem er das Spiel nicht beendet (und das war jetzt philosophisch :D )
Zuletzt geändert von Breadfish am 03.12.2016 22:22, insgesamt 1-mal geändert.
EMS60
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@Tigerente:
Dieses Spiel hat mMn nichts mit irgendwelchen melancholischen Auswüchsen der Autoren zu tun.
Es ist ein Spiegel unserer Zeit und menschlichen Verhaltens, in dem das Finale nur noch nicht eingetreten ist, weil jeder der möglichen Arantheals sich bewusst ist, dass der Gegen-Arantheal den gleichen roten Button besitzt.
Man kann nur hoffen, dass Dich die Realität genauso schockiert, wie dieses Spiel.
Oder gibst Du in Deiner Einrichtung auch die Leitthese aus, die Welt am besten zu ignorieren? Willkommen auf dem Ponyhof.

Aber ich mag es nicht, Leuten die man nicht kennt, mögliche charakterliche Defizite zu unterstellen, nur weil kein Mainstream befriedigt wurde.
Breadfish hat geschrieben:
Allerdings gibt es für mich schon ein drittes Ende. Wenn man einfach mal nicht das tut, was das Spiel einem sagt, die letzte Mission nicht startet und die Läuterung eben Läuterung sein lässt und aus Ark verschwindet. Das wird ja auch vom schwarzen Wächter indirekt empfohlen wenn ich mich richtig erinnere ("würden die Menschen die Hohen ignorieren, hätten sie keine Macht mehr" oder so ähnlich). Somit ist die Läuterung verhindert und der Spieler hat das Spiel beendet, indem er das Spiel nicht beendet (und das war jetzt philosophisch :D )
Meine Rede. Einfach vorher aufhören. :)
Breadfish
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@EMS60
Also ich kann nicht für Tigerente sprechen, aber ich muss sagen, wenn er in seiner "Einrichtung" mit psychisch labilen Personen zu tun hat, kann ich die Warnung da sehr gut verstehen. Das Problem ist nunmal, dass man durch die vorgegebenen Antwortmöglichkeiten nicht den Lauf der Dinge beeinflussen kann, was gerade zum Ende hin ein schwer verdauliches Gefühl hinterlässt, was man erstmal verarbeiten muss. Google vielleicht mal "gelernte Hilflosigkeit". Im Prinzip ist die Idee dabei, dass Menschen in Depressionen stürzen können, wenn sie häufiger erfahren müssen, dass ihr Handeln scheinbar keinen Einfluss auf den Ausgang der Dinge hat.
EMS60
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Ich habe mich hier schon öfters geäußert wie ich mich während und speziell auch nach dem Ende des ersten Durchgangs gefühlt habe. Noch mehr Wiederholungen davon möchte ich jetzt niemandem antun.
Das "Problem" von Enderal ist, dass es nunmal sehr stark das RL widerspiegelt anstatt es auszublenden, wie 99,9 v.H. der Videogames es handhaben. Was jetzt jeder daraus für sich macht..., that's up to you.
Du denkst die Erfinder sind genial? Das streite ich nicht ab. Wie das so ist mit genialen Menschen, sie haben immer ein Defizit. Hier eindeutig die Schwermut des Verfassers. Deshalb möchte ich dir zum Schluss die Hoffnung nicht nehmen aber ich denke aufgrund des Gemüts Zustandes der Schreiber wird auch ein drittes Ende nicht positiv für dich ausfallen.
Meine Gegenwehr bezog sich hauptsächlich darauf, aus diesem Spiel heraus gleich eine Charakterstigmatisierung der Devs vorzunehmen. Gerade, wenn er/sie im psychosozialen Bereich tätig sein sollte, dürften ihm/ihr solche Fauxpas nicht unterlaufen.
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