Ein paar Fragen

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HanSoloOne
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Hallo,

ich hätte ein paar Fragen zur Story, die ich mir noch nicht so ganz erklären kann.

1.) Wie war es möglich, dass Konstantin durch das "Fenster der Zeit" schauen konnte und somit die Wahrheit sah? Was genau ist der lebende Tempel? Ein Bote? Ein Hoher? Eine Konstante der Natur? Wer genau hat Konstantin die Augen geöffnet und warum? Sein Tod ist mMn. für den Plan der Hohen nicht sonderlich bedeutend.

2.) Auf dem Ladebildschirm stehen die Worte "Ich habe ihnen das Licht gebracht. Ich allein." - ich bin mir nicht sicher, ob ich diesen Satz nicht sogar mal innerhalb des Spiels gelesen habe. Was jedoch nicht möglich sein dürfte. Das hieße ja, jemand hätte die Läuterung überlebt und das wichtige Wissen niedergeschrieben. Das wiederum würde bedeuten (so wie ich das auch sehe), dass es keinen Unterschied macht und der Lauf der Dinge sich gar nicht anders entwickeln kann.

3.) Was passiert, wenn man sich opfert? Die Maschine wurde bereits gezündet. Wird der Prozess dadurch unterbrochen? Breitet sich das Licht nicht weiter aus und die Läuterung ist gestoppt? Bzw. breitet sich das Licht dann nur auf Enderal aus und verschont den Rest der Welt? Was passiert mit den Leuten, die bereits von der Läuterung betroffen sind? Erkennen die anderen Menschen der Welt, was da passiert ist und tragen dieses WIssen sinnvoll weiter? So müsste es ja sein. Arantheal vernichtet ganz Enderal, das schlägt Wellen. Mit dem Wissen um diese Katastrophe müsste den Menschen auf den anderen Kontinenten ja die Augen geöffnet werden und sie sollten alles dafür tun, eine derartige Katastrophe zukünftig zu vermeiden.

Das war es erst mal :)
G0lgrim
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Zuerst, ich habe natürlich auch keine "wahren" Antworten sondern kann nur mit dir teilen wie ich die Ereignisse betrachte. :)

1. Der Lebende Tempel ist, wie Konstantin eigentlich auch ganz gut beschreibt ein Pyräer (bzw. eine Frau weil er später von "Sie" redet) die durch seltene aber in der pyräischen Oberklasse durchaus gebräuchliche beseelung in das Gebäude gebannt wurde... das haben die Pyräer wohl ab und an mit Seelen Freiwilliger gemacht um sie in Gegenstände oder eben ganze Gebäude als lebende und abwägende, ich nen es mal Betriebssysteme, für ihre Fallen und Funktionen dienten.
Nun hat die Pyräerin deren Seele den lebenden Tempel ausmacht durch ihre Bannung in das Gebäude die letzte Läuterung überstanden... was ihrem Geisteszustand aber nicht gerade bekommen ist. Sie hat schließlich beobachten müssen wie ihr ganzes Volk vernichtet wurde... ob sie mit Konstantin, einem offenen Geist, einfach ihr Leid teilen wollte um überhaupt wieder mal mit jemandem zu kommunizieren oder ob sie ihn und somit die Menschen vor der Läuterung warnen wollte indem sie ihm zeigte was passierte weiß man nicht. Aber sicher ist das Konstantins Geist das gezeigte nicht aushilft da es gepaart mit den Emotionen des lebenden Tempels zu seinem Wahnsinn führte.

2. Den Satz könnte man wohl als Geständniss, wenn nicht gar als Selbsteingeständniss und Resignation des Spielercharakters... des Fleischlosen selbst sehen.
"Ich habe ihnen das Licht gebracht. Ich allein." - ist zumindest sehr treffend wenn man bedenkt das die Hohen... die keinen Grund haben zu lügen uns allein eine wichtige Rolle im Spiel zugestehen. Und wenn man sieht das all unsere Bemühungen die wir ohne besseres Wissen im Sinne des Kampfes GEGEN die Läuterung unternehmen diese erst überhaupt endgültig einleiten ist der Satz sehr treffend finde ich. Der Fleischlose allein war in der Lage all dies zu bewirken... im Grunde ist der Satz also traurige Erkenntnis unserer Selbst kurz vor dem Ende wenn man so will.

3. Ich wüsste nicht was die Läuterung aufhalten sollte... und auch unser endgültiger Tot, tot sind wir ja bereits würde daran nix ändern meiner Meinung nach. Am Ende weiß auch niemand vom vorgefallenen... war ja bisher auch nicht so.
Wahrscheinlich wäre wohl der einzige weg etwas zu ändern der sich NICHT selbstlos zu opfern sondern groß zu denken. Betrifft uns die Läuterung wirklich in dem Sinne? Vielleicht ja nicht, immerhin sind wir schon tot... unser Geist, auch wenn unsere eigene Vorstellung vom Möglichen ihn beschränkt um nicht verrückt zu werden, bereits auf einer höheren Ebene...
Vielleicht würden wir in iregend einer Form die Läuterung überstehen und so die zukünftigen Zivilisationen warnen können... gleich dem alten Mann mit Andeutungen, oder gleich dem lebenden Tempel mit Erklärungen. Ob das etwas ändern würde ist fraglich... wie den alten Mann würde uns wohl niemand glauben oder verstehen... und wie der Tempel könnten wir niemandem klare Bilder zeigen ohne sie verrückt zu machen.
HanSoloOne
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Hi,

zu 1.) ja, diese Legende ist mir bekannt. Der Geist von jemandem ist in den Tempel gebannt, so weit, so gut. Aber allein diese Tatsache heißt ja noch lange nicht, dass sie von dort aus den ganzen Ablauf hätte sehen können. Sie hätte das Licht spüren können, Leben verenden sehen - aber woher sollte sie die Gewissheit erlangen, wie es dazu kommt? Zumal sie ja, wie du sagst, Pyräerin war. Also bei Weitem nicht so alt, wie der schwarze Wächter. Wobei dieser auch - warum auch immer - in der Lage zu sein scheint, zu sehen was so passiert.

Und ob der Tempel helfen wollte, die Läuterung aufzuhalten? Das bezweifle ich. Vielleicht könnte es ein Wunsch sein, aber sie müsste wissen, dass es zwecklos ist. Man sieht ja an Konstantin, was passiert. Er wird "verrückt" und ist gar nicht mehr in der Lage, diese tiefe Erkenntnis mit seinen Mitmenschen zu teilen. Aber ok. Vllt. hoffte sie, dass Konstantin den Propheten aufhalten und damit den Zyklus beenden könnte. Aber selbst das. Ein Prophet hat besondere Kräfte und ist einem Normalsterblichen, wie Konstantin, haushoch überlegen. Mut der Verzweiflung?

2.) Den Satz spricht Arantheal am Ende aus, als er auf dem Boden neben der Maschine liegt. Das spiegelt den Antrieb des Charakters und seinen Selbstwahn perfekt wieder. Genial!
Ich möchte darauf hinaus, dass (und das weiß ich nicht mehr genau!), sollte dieser Satz irgendwo im Spiel auftauchen, es irgendwann in der Vergangenheit jemanden gegeben haben müsste, der dieses Trauerspiel beobachtet hat. Das aber ist unmöglich, da alles Leben im Zuge der Läuterung vernichtet wird.
Wenn überhaupt, kämen hierzu der schwarze Wächter, der alte Mann oder der Tempel in Frage.
Der Prophet hat nicht alleine zu diesem Ergebnis geführt, er war "nur" ein Part. Wie Coarek, Arantheal oder Sharim auch. Da die Hohen die Schwächen und Begierden der Menschen kennen, wissen sie auch, wie sich der jeweilige Charakter verhalten wird. Es gibt also gar keine andere Möglichkeit als das, was passiert. Keiner der Boten hat eine wirkliche Wahl.

3.) Ich beziehe mich darauf, dass beim "Karthasis-Ende" davon die Rede ist, dass der Untergang Enderals kein Triumph der Hohen, aber auch kein Triumph der Menschheit sei. Es ist also vom Untergang Enderals die Rede und nicht von der ganzen Welt. Sonst wäre das Opfer des Propheten ziemlich nutzlos gewesen?
Daher frage ich mich, was genau passiert, wenn der Prophet die Maschine zerstört. Verschwindet das Licht in diesem Moment? Eher nicht, sonst wäre Enderal nicht untergegangen. Also kann es doch nur so sein, dass die Ausbreitung über das sogenannte rote Meer gestoppt wurde und der Prophet sich für das Weiterleben der Menschheit außerhalb Enderals geopfert hat. Was ja auch dazu passen würde, dass angeblich Arazeal ein Leuchtfeuer rekonstruiert hat und Calia / Jespar darin einen Funken Hoffnung sieht.

In diesem Fall würden viele Leute das Vorgefallene erkennen und hätten vllt. die Möglichkeit, das drohende Unheil abzuwenden.

Frage 4, die sich hieraus ableitet:

Die Hohen absorbieren das komplette Bewusstsein einer Menschheit, um einen neuen der ihren zu kreieren. Da aber in dieser Geschichte "nur" Enderal unterzugehen scheint, wäre es auch nur das Bewusstsein einer begrenzten Anzahl an Menschen. Die Frage ist, ob sich daraus überhaupt ein "vollwertiger Hoher" erschaffen lässt. Bisher sind die Hohen ja aus dem kompletten Bewusstsein der Menschheit entstanden und nicht nur einem Teil dieser.

Frage Nr. 5

Wie man vom schwarzen Wächter erfährt, wird eine Projektion weder von sich selbst, noch von anderen als das wahrgenommen, was sie ist. Jedoch stimmt das nicht so ganz! Vati und Aixon deuten darauf hin, dass der Prophet tief im Inneren weiß, dass er tot ist, es aber nicht wahr haben will, weil er zwingend an seinem Antrieb festhält. Wie lässt sich das erklären? Arantheal scheint ja nicht einen Gedanken an diese, zugegebenermaßen abstruse Vorstellung zu verschwenden.
Wie unterscheidet sich der Bote Prophet also von dem Boten in Form von Arantheal? Weshalb erkennt er, zumindest im Ansatz, was er wirklich ist?

Und hier kommt auch Frage Nr. 6

Der alte Mann scheint mir ebenfalls ein Prophet zu sein, eine Marionette der Hohen. Er ist dafür verantwortlich, dass das "Wort der Toten" in die Hände des Propheten gelangt und die Ereignisse dadurch erst ihren Lauf nehmen.
Der Haken an der Sache ist, dass er sehr alt zu sein scheint. Nun wird ja gesagt, dass sich der Prophet mit der Läuterung auflöst. Der alte Mann existiert jedoch. Also ist er entweder kürzlich gestorben und wurde zu einer Projektion der Hohen gemacht. Oder aber er hat den Zyklus überstanden. Aber wie? Er scheint ja ebenfalls ein Fleischloser zu sein, hätte sich dann aber mit den Läuterungen zuvor aufgelöst. Auch die Fähigkeit, das Haus einfach verschwinden zu lassen.
Ich hatte schon daran gedacht, dass der alte Mann selbst ein personifizierter Hoher ist. Aber auch das scheint nicht möglich zu sein, da die Hohen lediglich in der Lage sind, in den Verstand der Menschen einzudringen, selbst aber keine materielle Natur haben. Das kann also auch nicht sein.
Hatte er sich früher als Prophet in die Sternenstadt flüchten können? Möglich. Aber dann hätte er bei der Formung einer neuen Menschheit versagt. Was wiederum bedeuten würde, dass der Mensch unveränderbar ist und es niemals ein Entrinnen aus diesem Zyklus geben könnte.

Beim ersten Treffen mit Coarek begegnet der Prophet den Hohen. Diese erklären ihm, dass ein wahrer Gott ein Zustand sei, dessen alleinige Existenz die Realität nach seinem Willen formt. Da fallen mir spontan nur 2 Charaktere ein, auf die das zutrifft.

1.) Rynéus mit dem schwarzen Stein
2.) der alte Mann

Besitzt der alte Mann also einen der schwarzen Steine? Es gibt ja mehr als die 3, die man im Zuge der Hauptquest findet. Und ermöglicht es ihm der Stein, die Realität in einem gewissen Rahmen nach seinen Gedanken zu formen (wie das Verschwinden des Anewesens)? Oder ist er soetwas wie ein "wahrer Gott"?

Den Steinen kommt ohnehin eine besondere Bedeutung zu. Das Leuchtfeuer existiert ja angeblich seit Anbeginn der Zeit. Somit auch die Steine und deren Energie, die notwendig sind, um es zu starten. Dadurch, dass sich durch den Besitz eines dieser Steine die Realität formen lässt, wohnt ihnen eine gewisse "göttliche Macht" inne. Nur scheint nicht jeder verantwortungsvoll damit umgehen zu können, siehe Rynéus. Er hat sich dabei bestimmt nichts Schlechtes gedacht, aber das Ergebnis war fatal. Möglicherweise wäre einer dieser Steine in den richtigen Händen eine Möglichkeit, den Zyklus zu beenden? Das Denken der Menschen in die richtige Richtung zu formen?

EDIT: Nächste Frage, Nr. 7 :)

Die Männer mit den Masken - ich habe hier im Forum aufgeschnappt, dass die Männer mit den Masken Angehörige des Ordens gewesen sein sollen, die die Geburt des unehelichen Kindes mit dem Tode bestraft haben sollen. Das wäre durchaus möglich, jedoch habe ich keine Anhaltspunkte gefunden, die diese Theorie stützen.

Interessant hierbei ist aber der Gedanke, dass zum Zeitpunkt des Mordes an der Familie bereits schon die Hohen im Spiel gewesen sein könnten. Der damalige Vorfall ist es letztendlich, was diese "Geißel" im Protagonisten erst auslöste, ihn zum Propheten und damit zu einem mächtigen Werkzeug der Hohen formte.
Die Frage ist nur, ob das Zufall war oder die Männer mit den Masken bereits damals schon von den Hohen besessen waren.
Auch der ständige Bezug zum verbrannten Fleisch ließe auf die Intervention der Hohen schließen.
Weiß der Protagonist insgeheim etwa, was passieren würde?


Fragen über Fragen :D

PS.: es ist klar, dass die Hohen in erster Linie metaphorischen Zwecken dienen. Einer Verbildlichung der menschlichen Fehler, Ängste, Makel. Dennoch scheinen sie irgendwie real zu sein, da man am Ende die Seelen Richtung Himmel aufsteigen sieht.
Scadur
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PS.: es ist klar, dass die Hohen in erster Linie metaphorischen Zwecken dienen. Einer Verbildlichung der menschlichen Fehler, Ängste, Makel. Dennoch scheinen sie irgendwie real zu sein, da man am Ende die Seelen Richtung Himmel aufsteigen sieht.
Wieso sollten die Hohen nicht real sein? In der Welt von Enderal gibt es doch auch Geister...die bestehen auch nur aus öhm...Ektoplasma und Energie und sind trotzdem real. Vielleicht ernähren sie sich auch von diesen Ängsten und Makeln der Menschen oder brauchen die Läuterung um sich fortzupflanzen. Sie sind ja selbst wie ein Naturgesetz, wie im Spiel mal gesagt wurde. Wäre gut, weil dann ein bisschen Hoffnung besteht. Früher wurden auch Blitze angebtet, bevor man begriffen hat, warum es blitzt. Vielleicht entwickelt sich die Menscheit weiter und versteht den Zyklus irgendwann so gut, dass es ihn umgehen kann. :thumbsup:


Die Männer mit den Masken - ich habe hier im Forum aufgeschnappt, dass die Männer mit den Masken Angehörige des Ordens gewesen sein sollen, die die Geburt des unehelichen Kindes mit dem Tode bestraft haben sollen. Das wäre durchaus möglich, jedoch habe ich keine Anhaltspunkte gefunden, die diese Theorie stützen.
Auch spannend! Aber dann wäre die kleine Schwester ja nicht alt genug gewesen, um mit am Tisch zu sitzen. Ich denke eher, der Protagonist hat eine Teilschuld, mit der er im Unterbewusstsein noch immer nicht umgehen kann. (*Schleichwerbung* Bei nem' Filmprojekt das ich plane ist es z.B. so: Protagonist-Kind hat eine abfällige Bemerkung über den Schöpfer machte und damit die Männer mit den Masken auf die Familie hetzt, die dann das Haus abfackeln. Man selbst ist gezwungen versteckt zuzusehen, wie die Familie verbrennt und gibt sich die Schuld daran).

Natürlich sind es ja Träume und daher kann man alles unterschiedlich interpretieren. Ich frage mich auch, warum man nur vom Vater träumt und nicht von der Mutter oder Schwester? Also ohne Sack überm Kopf...
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Scadur hat geschrieben:
Ich frage mich auch, warum man nur vom Vater träumt und nicht von der Mutter oder Schwester? Also ohne Sack überm Kopf...
Dafür gibt es eine gänzlich unpsychologische Erklärung: um die Wahl einer Rasse für den Spieler offen zu halten. Man ist ja auch nur Halb-Irgendwas, darum kann man den Vater ruhig zeigen, aber der Mutter und Schwester würde man es ansehen (ohne Sack).
Scadur
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Ah....sehr gut beobachtet

Gut, der kileanische Akzent würde auch irgendwie die gruselige Stimmung im Traum verderben. :mrgreen:
HanSoloOne
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Hi,
Wieso sollten die Hohen nicht real sein? In der Welt von Enderal gibt es doch auch Geister...die bestehen auch nur aus öhm...Ektoplasma und Energie und sind trotzdem real. Vielleicht ernähren sie sich auch von diesen Ängsten und Makeln der Menschen oder brauchen die Läuterung um sich fortzupflanzen. Sie sind ja selbst wie ein Naturgesetz, wie im Spiel mal gesagt wurde. Wäre gut, weil dann ein bisschen Hoffnung besteht. Früher wurden auch Blitze angebtet, bevor man begriffen hat, warum es blitzt. Vielleicht entwickelt sich die Menscheit weiter und versteht den Zyklus irgendwann so gut, dass es ihn umgehen kann. :thumbsup:
Letztendlich gibt es nur ein paar wenige Menschen, die die Hohen sehen. Daher wäre es auch möglich, dass sie lediglich in deren Wahrnehmung existieren, als Versinnbildlichung der inneren Dämonen der Betroffenen, des inneren Kampfes mit sich selbst. Dann würden sie gar nicht real existieren, außer in den Köpfen einiger weniger, die aufgrund ihrer Schwächen und erheblichen Selbstzweifel eine besonders destruktive Natur entwickeln.

Selbst die Seelen, die am Ende gen Himmel aufsteigen, sieht der Prophet, den man spielt. Ob andere normale Menschen das auch sehen, bleibt interpretationsbedürftig ;)

Denn unter dem Strich ist es der Mensch selbst, der sich durch Erschaffung eines, möglicherweise imaginären Feindbildes, selbst zerstört und die Läuterung einleitet.

Und außerdem glaube ich mich zu erinnern, dass SureAI sich dahingehend ähnlich geäußert hatte :D


Auch spannend! Aber dann wäre die kleine Schwester ja nicht alt genug gewesen, um mit am Tisch zu sitzen. Ich denke eher, der Protagonist hat eine Teilschuld, mit der er im Unterbewusstsein noch immer nicht umgehen kann. (*Schleichwerbung* Bei nem' Filmprojekt das ich plane ist es z.B. so: Protagonist-Kind hat eine abfällige Bemerkung über den Schöpfer machte und damit die Männer mit den Masken auf die Familie hetzt, die dann das Haus abfackeln. Man selbst ist gezwungen versteckt zuzusehen, wie die Familie verbrennt und gibt sich die Schuld daran).

Natürlich sind es ja Träume und daher kann man alles unterschiedlich interpretieren. Ich frage mich auch, warum man nur vom Vater träumt und nicht von der Mutter oder Schwester? Also ohne Sack überm Kopf...
Was die Hohen den Projektionen schicken, umschließt fast alles, auch Träume. Das erläuterte der schwarze Wächter.
Insofern stammen vermutlich auch die Träume mit Vati von den Hohen. Hierin stacheln sie den Propheten dazu an, immer weiter zu machen, nicht erneut zu versagen. Jede dieser "Begegnungen" führt letztendlich dazu, dass der Prophet seinen Part, wie von den Hohen vorgesehen, erfüllt.
Grundlegende Schuldgefühle bestehen, das ist keine Frage. Gerade das haben sich die Hohen zu Nutze gemacht. Allerdings wird der Prophet insbesondere in diesen Träumen und bei dem Aufnahmeritual (Aixon) mehrfach auf das Gegenwärtige (dass er in Wirklichkeit tot ist, insbesondere Aixon's Bemerkung bzgl. der von Salz zerfressenen Lunge oder so ähnlich), aber auch das Zukünftige (verbranntes Fleisch durch die Läuterung) hingewiesen. Dies könnte den "Plan der Hohen" gefährden.

Insofern liegt hier fast schon der Schluss nahe, dass die Hohen tatsächlich ein Naturgesetz sind, das keine andere Möglichkeit hat, als zu agieren wie sie es tun.

EDIT: die Idee mit der "blasphemischen Äußerung" des Protagonisten in gut! ;)

Dafür gibt es eine gänzlich unpsychologische Erklärung: um die Wahl einer Rasse für den Spieler offen zu halten. Man ist ja auch nur Halb-Irgendwas, darum kann man den Vater ruhig zeigen, aber der Mutter und Schwester würde man es ansehen (ohne Sack).
Diese Erklärung ergibt Sinn! :D
Allerdings könnte man es sich einfach so erklären, dass die Gesichter von Mutter und Schwesterchen sehr entstellt sind, da sie ja beide verbrannten. Was genau mit Vati passierte, also wie er zu Tode kam, bleibt offen.
Eine Ingame-Erklärung bevorzuge ich immer :D


Es ist allgemein die Frage, ab wann die Hohen eingriffen. Wenn Sie ein konstantes Naturgesetz sind, dann laufen ihre Mechanismen ja dauerhaft ab. Die Tötung der Familie des Protagonisten, überhaupt erst das Entstehen der "Götter" könnten bereits als einleitende Ereignisse betrachtet werden. Alles Grundsteine für das letztliche Ergebnis.
Scadur
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Insofern stammen vermutlich auch die Träume mit Vati von den Hohen. Hierin stacheln sie den Propheten dazu an, immer weiter zu machen, nicht erneut zu versagen. Jede dieser "Begegnungen" führt letztendlich dazu, dass der Prophet seinen Part, wie von den Hohen vorgesehen, erfüllt.
Stimmt für die ersten beiden Träume. Im Dritten jedoch sagt er dir so verschleiert wie der alte Mann die Wahrheit.
Dass die Fackel und das Feuer nicht die Lösung sind und man zuhören sollte (z.B. Konstatin vor seinem Tod, als er die Wahrheit erkennt).


Wie tot sind wir eigentlich? :-D Sind wir 100% tot und ganz Enderal ist nur eine Illusion eines Sterbenden? Glaube ich eher nicht, weil dann hätte uns die verschleierte Frau nicht zu retten brauchen. Laut ihr wären wir ja ohne ihre Einmischung sowieso gestorben.

Fleischlos, aber dennoch lösen wir uns selbst nach Einleiten der Läuterung nicht auf, wie die anderen Propheten.
Was haben wir denn besser gemacht? :)
WaldelfLarian
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Scadur hat geschrieben:
Fleischlos, aber dennoch lösen wir uns selbst nach Einleiten der Läuterung nicht auf, wie die anderen Propheten.
Was haben wir denn besser gemacht? :)
Vielleicht weil man selbst über seine eigene Leiche stolpert, und man deswegen 'erkennen' konnte, dass man tod ist. (Sprich, an der Stelle mit dem Schwarzen Wächter)
ist für mich das einzig sinnvolle XD
Zuletzt geändert von stuemper am 28.08.2016 10:31, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitat richtig gesetzt
HanSoloOne
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Fleischlos, aber dennoch lösen wir uns selbst nach Einleiten der Läuterung nicht auf, wie die anderen Propheten.
Was haben wir denn besser gemacht? :)
Der schwarze Wächter selbst fragt sich erstaunt, ob es denn möglich sein könne, dass die unwahrscheinlichste aller Möglichkeiten eingetroffen ist.
Man weiß nicht, wie viele Zivilisationen zuvor untergegangen sind. Man kann nur erahnen, dass es mit Sicherheit viele waren. Die Hohen hatten immer gewonnen, vermutlich ohne dass die Menschheit etwas dagegen hätte tun können. Nun ist halt, nach etlichen und etlichen Durchläufen eine besondere, da statistisch äußerst seltene, Situation eingetroffen.

Die Frage nach dem "Warum" müsste man sich also gar nicht unbedingt stellen. Es ist möglich, daher ist es passiert (Murphy's Law) ;)

Wie tot sind wir eigentlich? :-D Sind wir 100% tot und ganz Enderal ist nur eine Illusion eines Sterbenden? Glaube ich eher nicht, weil dann hätte uns die verschleierte Frau nicht zu retten brauchen. Laut ihr wären wir ja ohne ihre Einmischung sowieso gestorben.
Diese Frage ist sehr schwierig zu beantworten :D
Die Illusion eines Sterbenden halte ich für unwahrscheinlich. Wäre auch eine äußerst billige Auflösung ;)

Klar kann es dahingehend interpretiert werden, dass die Geschehnisse sich einzig und allein im Kopf des Protagonisten abspielen, wenige Sekunden vor seinem Tod.
Es ist bekannt, dass das Gehirn kurz vor dem Tod noch mal ein riesiges "Neuronen-Feuer" freisetzt, um dem Sterbenenden "den Tod zu erleichtern". Ich bin mir nicht sicher, ob diese Neuronen zwingend zu schönen Erlebnissen führen, aber nur das würde m.M.n. Sinn ergeben. Eine schlechte "Traumwelt", wie jene sich in Enderal entwickelt, würde den Nutzen komplett verfehlen.
Wobei das erlebte Abenteuer auch der größte Wunsch des Protagonisten hätte sein können. Dann wäre der Nutzen doch nicht verfehlt :D

Wie auch immer: die Auflösung einer erlebten Illusion ist sehr schlechter Stil. Dadurch lässt sich alles wenig Nachvollziehbare im Handumdrehen erklären. Außerdem wäre die komplette Bedeutung der Geschichte dahin.
Warum sollte ein Sterbender auch von etwas wie der Läuterung und dem Fehlverhalten der Menschheit träumen?

Die Frage, ob der Protagonist zu 100% tot ist, ist sehr philosophisch.
Der eigentliche Mensch dahinter ist tot, wie der schwarze Wächter erklärt. Aber was ist der eigentliche Mensch?
Die Projektion weiß nicht, dass sie eine Projektion ist. Sie nimmt sich selbst als normalen, realen Menschen wahr, sowie auch ihre Umgebung das tut. Das ist jetzt Interpretationssache. Macht menschliches Denken allein einen Menschen aus oder gehört noch mehr dazu? Wenn es ausschließlich das Denken ist, dann wäre der Prophet sogar zu 0% tot ;)

Gewisse Quantentheorien gehen von Schöpfung durch Beobachtung aus.

Da stellt sich mir die interessante Frage, ob es in Enderal nicht ein Parallele hierzu gibt. Ob es nicht eine Notwendigkeit darstellt, dass in dem Moment, in dem die Hohen in den Geist eines Menschen eindringen, niemand anderes zusehen bzw. überhaupt davon Kenntnis haben darf. Z.B. starben diese Boten allesamt recht einsam:

-Arantheal ist alleine im Gebirge erfroren

- Der Protagonist ist alleine ertrunken, ohne dass jemand anderes vermutlich an ihn dachte (Sirius, angeblich sein einziger Freund, war ja bereits tot)

- Sha'Rim hat vermutlich die "Nacht der Tausend Feuer" lange überlebt, ist dann aber irgendwann, als einer der Letzten, seinen Verletzungen erlegen. Als alle um ihn herum tot und Arantheal mit seinen Truppen wieder abgezogen war.

Das führt zu Folgendem: hätte die verschleierte Frau Sirius nicht getötet und die Dinge hätte einen anderen Verlauf genommen, dann wäre Sirius möglicherweise zum Todeszeitpunkt des Protagonisten als Freund an seiner Seite gestanden. Dadurch, dass er die Realität beobachtet, hätten die Hohen nicht in den Geist des Propheten eindringen können.

EDIT: Ich habe den Satz oben ganz überlesen bzgl. der verschleierten Frau. Dass Sie aussagt, der Prophet wäre ohne ihr Eingreifen gestorben. Das würde dazu passen.
Was auch immer die Kapitänin mit den beiden gemacht hätte, irgendjemand hätte das Geschehen beobachtet und seien es der Protagonist und Sirius untereinander. Die Hohen hätten somit keine Möglichkeit gehabt, in seinen Geist einzudringen und ihn zu einer Projektion zu machen. Somit wäre er ohne das Eingreifen der verschleierten Frau tatsächlich gestorben.
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