Weil's einfach nicht in den Dev-Blog gehört!

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Tealor Arantheal
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dilldappel hat geschrieben:
Tealor Arantheal hat geschrieben:
Was das Gehirn verarbeitet ist eine Sache.
Wie sich ein Mensch verhaltet eine andere.

Freier Wille ;)
Man kann sich entscheiden, wie man sein möchte, leben möchte.
Zumindestens in einer freien Gesellschaft.
Von wegen Freier Wille :wink:
http://www.berliner-zeitung.de/wissen/h ... 10326.html
Wenn dem so wäre, dann wäre es für Menschen auch vollkommen unmöglich sich selbst zu belügen oder etwas zu tun, dass sie gar nicht tun möchten.
Will ich jeden Tag früh aufstehen und in die Arbeit gehen?
Nö!

Es ist meine freie Entscheidung das zu tun. Genauso wie es meine freie Entscheidung war meinen letzten Job zu schmeißen.

Wenn es um die Logik geht, sind wir frei. Aber im Bezug auf Gefühle geb ich dir recht. Die kann man sich nicht aussuchen.
Fragt sich dann nur, ob ein Mensch von seinen Gefühlen beherrscht wird oder umgekehrt.
Denke das ist auch von Mensch zu Mensch verschieden.

In der Hinsicht ist die Hirnforschung für die Katz. Wenn man ein Gehrin erforscht, trifft das auf alle anderen zu?
Wenn ja, warum haben dann Menschen unterschiedliche Persönlichkeiten und sind nicht alle gleich?

Als ob sich ein Mensch durch seine Organe ausgezeichnet.
Wir sind vielleicht biologische Maschinen, die aber vollkommen unterschiedlich sind, weil sie unterschiedliche Erfahrungen sammeln und Dinge unterschiedlich bewerten.
Hängt alles mit der Individualität zusammen und nicht von dem wie unser Rechenzentrum funktioniert.
Selbst wenn es bei allen gleich funktionieren würde, sind doch die Daten und deren Bewertung ausschlaggebend.

Interessant wäre es, wenn man einen Menschen klonen würde, den Klon den selben Erfahrungen wie dem Original aussetzt und danach feststellt, ob er sich vollkommen gleich entwickelt hat.
dilldappel
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Tealor Arantheal hat geschrieben:
dilldappel hat geschrieben:
Tealor Arantheal hat geschrieben:
Was das Gehirn verarbeitet ist eine Sache.
Wie sich ein Mensch verhaltet eine andere.

Freier Wille ;)
Man kann sich entscheiden, wie man sein möchte, leben möchte.
Zumindestens in einer freien Gesellschaft.
Von wegen Freier Wille :wink:
http://www.berliner-zeitung.de/wissen/h ... 10326.html
Wenn dem so wäre, dann wäre es für Menschen auch vollkommen unmöglich sich selbst zu belügen oder etwas zu tun, dass sie gar nicht tun möchten.
Will ich jeden Tag früh aufstehen und in die Arbeit gehen?
Nö!

Es ist meine freie Entscheidung das zu tun. Genauso wie es meine freie Entscheidung war meinen letzten Job zu schmeißen.

Wenn es um die Logik geht, sind wir frei. Aber im Bezug auf Gefühle geb ich dir recht. Die kann man sich nicht aussuchen.
Fragt sich dann nur, ob ein Mensch von seinen Gefühlen beherrscht wird oder umgekehrt.
Denke das ist auch von Mensch zu Mensch verschieden.

In der Hinsicht ist die Hirnforschung für die Katz. Wenn man ein Gehirn erforscht, trifft das auf alle anderen zu?
Wenn ja, warum haben dann Menschen unterschiedliche Persönlichkeiten und sind nicht alle gleich?

Als ob sich ein Mensch durch seine Organe ausgezeichnet.
Wir sind vielleicht biologische Maschinen, die aber vollkommen unterschiedlich sind, weil sie unterschiedliche Erfahrungen sammeln und Dinge unterschiedlich bewerten.
Hängt alles mit der Individualität zusammen und nicht von dem wie unser Rechenzentrum funktioniert.
Selbst wenn es bei allen gleich funktionieren würde, sind doch die Daten und deren Bewertung ausschlaggebend.

Interessant wäre es, wenn man einen Menschen klonen würde, den Klon den selben Erfahrungen wie dem Original aussetzt und danach feststellt, ob er sich vollkommen gleich entwickelt hat.

Aber im Bezug Entwicklung eines Rollenspiel finde ich das ein wichtiges Thema. Weil man mit Animationen, Sprache eine Welt schafft und möchte das es möglich viele erreicht. Im Bezug auf Skyrim hab ich manchmal das Gefühl, das ich an eine mir vergangene Zeit erinnert werde. Wunsch, Fantasie? Ja, ich habe mich schon gefragt, wo wäre ich heute, wenn die katholische Kirche im Mittelalter uns Alemannen nicht bekehrt hätten. Ich identifiziere mich sehr mit den Nord, weil es mir meinem wilden Charakter sehr entsprechen.

Magie mag man denken wie man will. Aber ich begründe die Faszination von Fantsiespielen damit, in einer Welt zu leben, wo so getan wird, im Sinne der reinen Wissenschaft, in dieser Welt alles sei alles rational erklärbar. Und obwohl es ein Widerspruch an sich zu sein scheint, wird versucht mit Hilfe von Spielen dem Computer, Sinnbild unser technokratischen Welt, Fantasie zu entlocken. Ein spannendes Paradoxon.

Aber warum mögen so viele Menschen Skyrim, was löst es in den Menschen aus. Was ist ausschlaggebend, das sich mehr Leute mehr für ein Rollenspiel interessieren als für ein anderes. Archaische Muster in uns, Sehnsuchte, Wünsche, Ängste. Ist es die Freiheit die uns Spieler ein Sandbox Spiel gibt? Es ist ein spannendes Thema, weil man nicht in die Menschen reinschauen kann, aber die Art wie jemand spielt, verrät etwas über ihn.

Ich bin unfreiwillig frei, weil ich seit Geburt genetisch anders bin, als andere Menschen. Ich habe das Asperger Syndrom, habe keine Gefühlsäußerungen nach außen und bin auch deswegen nicht in der Lage sozial zu agieren. Deswegen war Internet die Brücke für mich, in einer Art soziale Kontakte aufzubauen.Ich beobachte Menschen, auch auf Youtube und Twitch, um zu sehen, was so genannte normale Menschen an Gefühlsäußerungen haben. Ich versuche auf meine Art Gefühle zu verstehen, was absurd klingen mag. Aber ich kann nicht beurteilen ob ich falsch liege, weil ich nicht in der Lage bin, nach zu empfinden. Ich assimiliere Gefühlsregungen wie lächeln, um vor Kunden auf der Arbeit eine gute Figur zu machen, wenn ich dabei auch innerlich ohne Regung bin.

Aber ich danke dir das du dich mit mir auf diese spannende Diskussion eingelassen hast.
Tealor Arantheal
Hoher
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Um ehrlich zu sein gefällt mir Skyrim nicht, da ich den Vorgänger besser finde.
Deshalb mach ich mir ja auch Sorgen, ob mir Enderal auch nicht so gut wie Nehrim gefallen wird.

Aber ich denke SureAI macht das Beste aus dem was zur Verfügung steht. Wunder zu vollbringen (Unterwasserkampf, Attribute, gutes Reparatussystem) sollte man trotz SKSE nicht erwarten. Dennoch bleib ich zuversichtlich, dass mich schon allein die Atmosphäre ähnlich wie in Nehrim in den Bann ziehen wird.
Da kommt es ja nicht mehr auf die Einsparungen im Gameplay (wegen Skyrim-Vorlage) an.

War mir ein Vergnügen, diese Unterhaltung zu führen. :)
dilldappel
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Oblivion Nehrim lief bei mir auch auf vielen Computer nur mit vielen Abstürzen. Das hat mir ziemlich lust zum spielen genommen. Wichtig ist für mich, das Enderal stabil läuft.
Metanoeite
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So, ich melde mich jetzt mal mit etwas Verspätung in dem Fred. :mrgreen: Finde die Diskussion interessant, konnte mich aber dank überstandener Influenza-Grippe nicht mehr beteiligen.
Grundsätzlich gilt gerade bei dem Thema: Mein Geschreibsel hier ist erstmal Kram der für mich logisch wirkt, ich erhebe aber keinen Anspruch auf wissenschaftliche Korrektheit oder Allgemeingültigkeit.
Wenn es um die Logik geht, sind wir frei. Aber im Bezug auf Gefühle geb ich dir recht. Die kann man sich nicht aussuchen.
Fragt sich dann nur, ob ein Mensch von seinen Gefühlen beherrscht wird oder umgekehrt.
Denke das ist auch von Mensch zu Mensch verschieden.
Ich denke das ist viel komplexer um so etwas wie einen Freien Willen durch Zusammenspiel von Emotio und Ratio zu beschreiben. Wir versuchen immer gerne alles logisch zu erklären und unsere Entscheidungen danach auszurichten, was "logisch" sein soll. Tiefere, unbewusste Prozesse spielen bei Entscheidungsfindungen eine große Rolle, das müssen nicht mal bewusste Emotionen sein. Eine Entscheidungsmöglichkeit wird überhaupt erst dann von der bewussten Ebene als solche akzeptiert, wenn sie diverse unbewusste Bewertungsprozesse durchlaufen hat - Die bewusste Wahrnehmung steht in der Regel schon vor verarbeiteten und gefilterten Informationen. Wenn man denn von so etwas wie einem Freien Willen reden kann, muss man bedenken wie sehr dieser Wille vom unbewussten Erfahrungsschatz eines Menschen "gefärbt wird". Deshalb kommen Menschen auch oft zu unterschiedlichen Schlüssen, die für sie logisch total sinnvoll erscheinen, für andere aber gar nicht. Das zu akzeptieren schiebt dieses Ding von Freien Willen und der Dominanz der Ratio erstmal ein bischen weiter weg, weil es zeigt, wie unfrei wir Entscheidungen treffen.

Da liegt auch der Grund einer meiner Überlegungen, die ich schon vor längerer Zeit hatte und mir überlegte, wie sie mit Spielen in Verbindung steht. Interessant, dass sich das Gespräch hier in eine ähnliche Richtung entwickelt hat!

Grundsätzlich ging es dabei um Überlegungen bzgl. der Theory of Mind, der Objektbeziehungstheorie und dem Begriff der Subjekt-Objekt-Spaltung. Das klingt jetzt erstmal nach alles und nix und es ist sehr theoretisch. Aber ich versuchs mal zu erklären. Sorry dafür, dass es so umfangreich wird.

Das Rahmenkonzept der Objektbeziehungstheorie ist, dass wir anders als andere Säugetiere sehr früh geboren werden, die mentalen Strukturen sich erst in den ersten Lebensjahren herausbilden und das Ich sich durch das Zusammenspiel von frühen Erfahrungen entwickelt, die zu mentalen Strukturen weiterentwickelt werden. Diese mentalen Strukturen sind Systeme von Erinnerungen, die zu einem übergreifenden Schema organisiert werden und, sehr vereinfacht ausgedrückt, persönlichkeitsbildend sind und eine Basis für die zukünfitge Bewertung von Situationen schaffen - Und diese mentalen Strukturen bieten so etwas wie ein "Kernel" für das Bewusstsein.

Eine wesentliche Komponente der mentalen Strukturierung ist die Erkentniss des Unterschieds zu anderen Objekten - Mit Objekten meine ich nicht nur andere Menschen, sondern grundsätzlich die Umgebung, die einen umgibt. Zu erkennen, dass Objekte "da draußen" vom Subjekt, also mir, getrennt sind, eigenständig nach ihren Interessen handeln, sich der Kontrolle entziehen - Das findet im Zuge der Strukturierung statt und ist nach Erkentnissen der Psychologie bei Kleinkindern noch nicht ausgeprägt, sondern wird entwickelt. Es ist sozusagen keine bewusste Trennung zwischen mir und dir vorhanden, wenn ich noch nicht verstanden habe, dass es ein "Du" gibt. Und dieses "Du" wird nicht dadurch verstanden, dass die Umgebung tut was ich will und immer nett zu mir ist, sondern dadurch, dass sie sich von mir unterscheidet, in Situationen in denen die Umgebung feindselig wirkt oder eine Zusammenarbeit verweigert. Die Erkentniss des Unterschieds und der Trennung von anderen findet also dann statt, wenn die Umgebung etwas ablehnt, das ich will. Das klingt trivial, ist es aber kaum, weil die Situationen jeder Mensch erleben wird, aber natürlich immer unterschiedlich, weil sich seine Umgebung unterscheidet. Karl Jaspers nannte das Erkennen von Trennung der Umgebung "Subjekt-Objekt-Spaltung".

Kombiniert man Erkentnisse der Objektbeziehungstheorie und deutet sie auf die Subjekt-Objekt-Spaltung, wird klar, dass Situationen in denen man abgelehnt wird oder die Umgebung gegen das eigene Interesse reagiert, zu einer mentalisierten Struktur der Trennung "von Dingen außerhalb von mir" führt - Bei jedem Menschen unterschiedlich, aber doch vorhanden, weil jeder die Erfahrung macht dass die Umgebung nach eigenen Interessen reagiert - Menschen, die mehr ablehnende Erfahrungen machen, natürlich umso mehr. Hier wird das Gefühl der Trennung umso stärker. Anteilig ist wohl auch immer das Bedürfnis die Trennung zu Objekten aufzuheben, eins mit der Welt zu sein, eine Rückkehr zum Urzustand - Als auch sich vor Objekten zu schützen, die negativen Effekt haben.

Dann zeigt sich die allgemeine Struktur der Sehnsucht nach Auflösung der Abgrenzung gegen andere (oder sogar gegen die Gesamtheit anderer) Objekte - Denn mit der Welt und anderen Menschen verbunden zu sein, ist ein erstrebenswerter Zustand. Das ist aber nur die eine "Seite". Die andere muss man gerade durch das Gegenteil ausdrücken: Die Sehnsucht nach stabiler, konstanter, lückenloser Abgrenzung gegen das andere Objekt. Die Anderen handeln eigen, manchmal entgegen meiner Interessen, ich will aber ein eigenständiger Mensch bleiben, der autonom ist, ich will mich vor allem vor Angriffen schützen! Diese beiden Sehnsüchte sind die entgegengesetzten Extreme zu einer "Mittellage" (sorry, ich drück das mal so aus, damits sprachlich nicht zu kompliziert wird und zu umfangreich), die um die Gleichgewichtlage "pendelt" zwischen Verschmelzungsbedürfnis und Abgrenzung mit/von dem anderen Objekt, was so eine "gesunden" stabile Bindungs- oder Beziehungsfähigkeit zu anderen Menschen ermöglicht, weil man sowohl das Gemeinsame als auch die Unterschiede akzeptiert und davon profitiert.
Das eigenartige an diesen beiden Extremen ist aber eben, dass sie in einem dialektischen Verhältnis zueinander stehen, d.h. sie sind genaugenommen nicht wirklich verschieden. Soll heißen:

1. Verschmelzungsphantasien (mit dem/den anderen)
2. Allmachtsphantasien (über den/die anderen)
3. Auflösungsphantasien (in dem/den anderen)
4. Abgrenzungsphantasien (gegen den/die anderen)

sind alles nur verschiedene Ausdrücke für dieselbe "innere" Subjektstruktur: Es sind keine "Komponenten", die man wirklich getrennt, isoliert voneinander betrachten kann, sondern ein ständiges Pendeln der "Grenze" zwischen mir und dir, der Subjekt-Objekt-Spaltung, und dieses ständige Pendeln macht das Auflösung dieser Grenze im normalen Leben unmöglich. Trotz allem kann das Bedürfnis bestehen, die Grenze aufzulösen, Teil von "allem" zu sein - Meditation kann das vielleicht, bei manchen Menschen Sexualität, andere fühlen sich bei den Weisssagungen der Zeugenden Jehovas verbunden. Dabei findet sich aber in Extremformen auch immer wieder ein Pendelausschlag in eine "Richtung" der Grenze und es sie kann nicht wirklich aufgelöst werden. Aber beide Seiten der Alternative können wieder in zweierlei Weisen oder zweierlei Bewegungen "realisiert" werden:

1. Meine Allmacht über dich entweder indem ich dich "vernichte" (bzw. dich zur Selbstauflösung zwinge ? z.B. humiliation) oder indem ich dich in mir (bzw. in meinem Willen) "auflöse" (bzw. dich meinem Willen unterwerfe ? z.B. slavery),
2. Meine Selbstauflösung ebenfalls in einem entweder/oder, wofür du das 1. nur passiv auszudrücken brauchst.

Diese Spannungen werden dann gerade in Machtgefällen deutlich - Menschen wollen Kontrolle über Objekte, andere wollen sie abgeben, sich dem Objekt unterwerfen, das Spektrum ist weit, angefangen von politischen Strukturen bis zu BDSM-Praktiken in der Sexualität. Die Sehnsucht nach Abgrenzung (Schutz!) und Auflösung (Verschmelzung mit Objekten!) ist ein fundamentaler Baustein der mentalen Struktur - Und die Grenze verläuft natürlich bei jedem Menschen anders! Beide Seiten, die dominante und die submissive, haben demnach sowohl Verschmelzungs- als auch Abgrenzungscharakter, sowohl Selbstauflösungs- als auch Selbstgewinnungscharakter. Hier wäre es halt nur theoretisch (bzw. dialektisch-logisch) begründet. Das durchschnittliche, beziehungsfähige autonome Subjekt, das "gesunde Grenzen" zu anderen lebt und dadurch in Kontakt tritt und dabei die Balance zwischen Abgrenung und Verschmelzung hält, lebt aber jedenfalls genau zwischen diesen Extremen, oder, was ebenfalls dialektisch betrachtet dasselbe ist, in ihrer Summe.

Damit das ganze Gelaber auch einen Sinn hat: Ich halte Spiele für eine sehr fähiges Objekt, das die "Grenze" beeinflusst, und zwar besonders intensiv. Wir lernen beim Spiel schnell dass es auf uns "reagiert" und in der Regel auch so gestaltet ist, dass es unsere Bedürfnisse maximal erfüllen soll, und das ohne Ausnahme: Es erfüllt die Wunschvorstellung eines externen Objekts, es erinnert an ein altes Gefühl, an die Zeit als die Trennung zur Umwelt noch nicht so bewusst war, verbunden mit ozeanischen Glücksgefühlen, wenn ein Spiel das erreicht - "Hey, ich bekomme Süssigkeiten wenn ich sie möchte! Willkommen im Zentrum meines seelischen Universums!".
Vielleicht beschreiben Begriffe wie "Immersion" das: Sie bringen uns einen Moment dazu, die Subjekt-Objekt-Spaltung zum Teil hinter uns zu lassen und mit einem Objekt zu interagieren, bei dem die Abgrenzungstendenzen aufgelöst werden, weil sie nicht notwendig sind! Immersion = Auflösung der Grenze zum Objekt, das Gefühl von "eins sein", das im erwachsenen Kontakt mit Dingen der realen Welt so unerreichbar erscheint. Spiele sind das Substitut für das Gefühl des Getrenntseins! Man konsumiert sie nicht nur wie andere Medien, die zu eskapistischen Zwecken dienen, sie reagieren durch ihre Interaktivität auf einen wie ein menschliches Objekt! Sie tun es zuverlässiger und vorhersehbarer und verbinden es mit Eskapismus. Grund genug, Abgrenzungssehnsüchte bei dem Konsum von Spielen zu "vergessen" und voll und sich voll und ganz mit diesem Objekt (Spiel) zu verbinden. Das würde zumindest die Faszination als auch die Abhängigkeit mancher Individuen erklären - Sowie ihre stark negative Reaktion, wenn die "Verschmelzung" nicht wie erhofft funktioniert ("Scheiß Publisher, schon wieder keine 4k Unterstützung! Alles scheiße! Oh man, die scheiß Konsolengamer sind schuld! Tötet sie alle! #masterrace!").
Rothinsky
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Metanoeite hat geschrieben:
...
:sick: ...
Metanoeite
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Rothinsky hat geschrieben:
Metanoeite hat geschrieben:
...
:sick: ...
Ja es ist schlimm, es war jetzt wieder so weit! :mrgreen:
Aber was hast du erwartet? Nach dem ihr meinen neuen Namen so interpretationsfreudig gedeutet habt, muss ich dem ja jetzt auch gerecht werden! :mrgreen:
greenlight
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Sehr interessanter Beitrag, den muss ich auch zwei oder drei mal lesen (bzw. mich mit anderen Quellen informieren). Viel kann ich dazu jetzt noch nicht sagen, da muss ich erst ewas länger drüber nachdenken^^
Marais
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Oha, das hört sich ja schon so an wie die ein Philosophieseminar von der Uni. :wink:

Irgendwie würde es mich jetzt nichtmal wundern, wenn es in Enderal ähnlich philosophische Momente geben sollte. Ein Planescape Torment im Elder Scrolls-Gewand? Die Ausgangslage in Enderal bietet ja schonmal eine Menge Zündstoff:
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Das durch den Spieler in Nehrim geschaffene Machtvakuum, der Rote Wahnsinn und die scheinbar grundlosen Morde, der Spieler als Flüchtling aus einer vom Bürgerkrieg zerütteten Welt... Da tun sich Fragen auf. Fragen über Macht, Hass, Menschlichkeit, das Leben an sich... Und können die Taten des Spielers in Nehrim eigentlich noch als "gut" bewertet werden, wenn diese letztlich scheinbar so schreckliche Folgen haben? Ist der Schattengott eigentlich der wahre "Böse", ein kaltblütiger Mörder an den Lichtgeborenen, die mit ihrer Herrschaft in Wahrheit nur die schlimmsten Abgründe menschlichen Verhaltens verhindert haben?
Vieles, was einem in Nehrim als selbstverständlich dargestellt wurde, erscheint mit dieser Ausgangslage plötzlich in einem anderen Licht. Mal schauen, inwieweit ihr das aufgreift. Würde mich generell freuen, wenn das ganze Schwarz/Weiß-Schema aus Nehrim etwas aufgelöst wird und mehr Spielraum für Interpretationen sowohl in die eine als auch in die andere Richtung gegeben wird. In jedem Fall steckt hier eine Menge Potential für eine hochphilosophische Handlung drin. :mrgreen:
Caleb8980
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Marais hat geschrieben:
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Da tun sich Fragen auf. Fragen über Macht, Hass, Menschlichkeit, das Leben an sich... Und können die Taten des Spielers in Nehrim eigentlich noch als "gut" bewertet werden, wenn diese letztlich scheinbar so schreckliche Folgen haben? Ist der Schattengott eigentlich der wahre "Böse", ein kaltblütiger Mörder an den Lichtgeborenen, die mit ihrer Herrschaft in Wahrheit nur die schlimmsten Abgründe menschlichen Verhaltens verhindert haben?
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Es ging in Nehrim nie über gut oder böse - es ging um Freiheit. Gut oder böse waren nur Mittel zum Zweck und noch dazu stark subjektiv ;-)

Ja, die Lichtgeborenen (und auch Barateon) wollten das Gleichgewicht halten, der Spieler und Narathzul brechen. Aber die Frage ist doch dieselbe wie Tyr am Ende von Nehrim dem Spieler stellt: War die Herrschaft der Lichtgeborenen gerecht? Nein. Laut Tyr war sie aber notwendig.

Wenn man sieht, dass jetzt Bürgerkrieg in Nehrim herrscht scheint sich Tyr's Verdacht zu bestätigen.
Allerdings hatte ja auch der Spieler nie eine Wahl - das Schicksal (bzw. die Vorherbestimmung des Tel'Imaltath) hat ihn "kontrolliert", die Lichtgeborenen zu töten um daraufhin durch die Hände eines Schicksalsboten zu sterben.
Hätte sich der Spieler opfern sollen, damit wieder ein Gleichgewicht besteht? Dann hätte der Spieler allerdings die Freiheit verschwendet, die er sich so mühsam erkämpfen musste.

Übrigens zu dem "Wir (Spieler) sind an allem Schuld" hat Johannes was Interessantes im Spekulationsthread gepostet - hier (keine Sorge, ist kein Spoiler, nur etwas das wir uns zu dem Thema durchlesen sollten). :wink:
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