Game Design studieren ?

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Northstrider
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Hiho,
da sich bei mir die 12. Klasse mittlerweile langsam dem Ende neigt und ich danach mit ner' allgemeinen FH-Reife entlassen werde, habe ich mir nochmal grundlegend gedanken gemacht, ob ich entweder wie geplant im Bereich der Jugendarbeit bleibe oder doch die Richtung der Arbeit am PC einschlage. Dabei habe ich vorweg den Entschluss gefasst, dass ich auf keinen Fall in das Ingeneurswesen gehen werde, da ich mathetechnisch keine Sportskanone bin.

Da ist mir dann das Game Design in den Kopf gekommen und habe mich ein wenig darüber informiert und es scheint an sich eine ziemlich coole Sache zu sein, vom Modellieren, bishin zum Gestalten der Landschaften alles grundlegend zu erfassen.

Jedoch war die Suche recht ernüchternd. Aktuell bin ich nur auf 2 Hochschulen aufmerksam geworden. Die erste fiel bereits aus dem Konzept, als ich sah, dass diese ziemlich heftige Studiengebühren erhebt und ich ohnehin zusehen muss, dass ich den Spaß finanziert bekomme. Die zweite schien sehr einladend zu sein, doch da wird bei jedem Bewerber ein Eignungstest auf den Tisch gelegt, welchen man in einem Zeitrahmen einreichen muss. Da stellte sich mir die Frage, ob ich das überhaupt schaffe, denn vom Ideenreichtum her habe ich meiner Ansicht nach keine Probleme, aber was die Illustration dieser Ideen angeht, sehe ich bei mir eine Schwäche.

Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn ihr mögliche Auskünfte geben könnt, ob es sich generell lohnt, diesen Bereich zu zu studieren oder ob es sonst noch Alternativen zu diesem Bereich gibt!
Metanoeite
Schwarzer Wächter
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Hallo Northstrider,

das ist eine verflixte Sache. Was für dich da richtig ist, kannst nur du selber wissen.
Zu der Situation an deutschen Hochschulen muss ich sagen, dass diese noch viel verbessern müssen. Die interdisziplinäre Ausrichtung hat durchaus ihre Vorteile, aber man darf nicht vergessen, dass Spieleentwicklung eine sehr vielschichtige Angelegenheit ist und die Hochschulen lediglich so etwas wie eine Grundlagenausbildung vermitteln. Die reicht nicht aus, um in der Industrie wirklich zu arbeiten. Du solltest du also Gedanken machen, in welche Richtung du dich spezialisieren möchtest, was du also konkret tun möchtest in dieser Branche. Gamedesign, Modellierung und Leveldesign sind sehr verschiedene Disziplinen und Firmen benötigen Spezialisten in ihrer Disziplin. Wenn du kein Artist werden möchtest, sind deine llustrationsskills auch nicht wichtig. ;) Wenn du Gamedesign als solches machen möchtest, so reichen die theoretischen und praktischen Fähigkeiten im Studium nicht wirklich aus. Du müsstest dir durch andere Projekte die nötigen "Referenzen" aneignen. Die Gamesbranche ist eine Branche, in der sehr viel Wert auf Projekte und Portfolio gelegt wird und weniger Wert auf Studienabschlüsse. Das wird sich vielleicht eines Tages ändern, wenn die Ausbildungssituation besser geworden ist.

Je nach dem, was du machen möchtest, machen andere Studiengänge wesentlich mehr Sinn. Medieninformatik wäre auch etwas, das man sich angucken sollte, denn wenn du irgendwann keine Lust mehr auf Spiele hast, ist der Wechsel in andere Branchen viel einfacher als mit einem reinen Gamedesign-Studium.
Von kostenpflichtigen Ausbildungen im Gamesbereich würde ich abraten. Die Institute sind sehr teuer und in der Regel nicht besser als ihre staatlichen Vertreter. Private Hochschulen haben insbesondere das Problem, dass die Studiengebühren eigentlich nicht ausreichen, um ausreichend gute Dozenten einzustellen. Ist eher so, als kauft man sich einen Bachelor und lernt nichts dabei.
Northstrider
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@Lord Dagon
Danke für deine Rückmeldung!
Grundlegend ist mir zumindest der Ansatz der Spieleentwicklung nicht ganz fremd. Ich bastel mittlerweile 2 1/2 Jahre mit ein paar Kollegen via C++ und MySQL an Gameserver-Emulatoren für Spiele herum und dabei hat mich der Bereich des AI-Scriptings beispielsweise am meisten angesprochen. Also prinzipiell bevorzuge ich es, Landschaften zu gestalten und gleichzeitig diese mit Leben zu füllen. Von daher wäre der von dir genannte Aspekt des Leveldesigns wohl der, der mir am meisten zusagt.

Was die privaten Hochschulen angeht, habe ich schon öfters gehört, dass man sich dort den "Bachelor kauft". Ich habe schon einmal eine solche Schule an einem Besichtigungstag besucht und man merkt schnell, wo der Hase lang läuft :)

Was mir aktuell eher Sorgen bereitet, ist die geringe Anzahl der Schulen für diesen Bereich. Ich habe sowohl das Netz, als auch meinen Studienberater durchblättert und bis jetzt halt die von mir bereits genannten Schulen (HTW Berlin, HS Düsseldorf) keine weiteren entdeckt. Natürlich werde ich noch weiter Ausschau halten :) Dennoch danke für deine Aussage, dass meine mangelnden Illustrations"skills" nicht unbedingt von Relevanz sind :D
hennim
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Das ist leider so.
Was moderne Medien angeht, hinkt Deutschland leider sehr stark hinterher.
Ansonsten würde ich dir empfehlen erstmal ein Jahr zu überbrücken und dir somit ein Jahr Zeit zulassen, zu überlegen, was du wirklich willst.
Ich spreche da aus eigener Erfahrung.
Schließlich hast du 12 Jahre Schule hinter dir.
greenlight
Eliath
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Ich studiere es selbst nicht, aber Informatik ist schon hart, besonders wenn man mit Mathe nicht viel am Hut hat (bzw. haben will). Denn für viele war es ein Schock zu sehen, dass Informatik zunächst gut 80% Mathematik ist. Ob das bei Medieninformatik anders ist, weiß ich nicht, aber ganz ohne Mathematik wirst du da auch nich auskommen (genau so wenig, wie bei Gamedesign).

Entwickle vielleicht selbst mal ein Spiel und gucke, was dir dabei am meisten Spaß macht. Programmierung, Design, Gameplay, Modellierung, Sound... etc.
AI-Programmierung ist teils sehr viel anstrengende Theorie und auch ein Spezialgebiet, mit dem man alleine nur schwer einen Job finden wird.
Sagantor
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Es gibt noch die Uni in Trier wo man soetwas wie Game Design studieren kann :wink: Wenn du dich aber schon mit C++ und Datenbanken in Bezug auf Spiele auseinandergesetzt hast, dann besitzt du damit ein gutes Vorwissen und solltest dir überlegen, ob du dir nicht lieber ein paar theoretische Bücher zum Design kaufst und tatsächlich in die Informatikrichtung studieren gehst. Wie man ein Spiel designed, kann nur schwerlich vermittelt werden und die Grundsätze findest du in solchen Büchern. Ich kann dir da den Game Design Workshop von Tracy Fullerton empfehlen oder, wenn du es ein bisschen esotherischer möchtest, Werke von Eric Zimmerman sowie Game Design - Theory & Practice von Richard Rouse. Letzteres war bei mir sogar Pflichtlektüre und ( leider ) viel zu oft gehen die Vorlesungen nicht darüber hinaus.
Lernen tust du das Designen nur in der Anwendung und dafür musst du das nicht studieren. Mit der Informatik ( bzw. dem Programmieren ) ist es ähnlich, aber da bekommst du einen wertigeren Abschluss und kannst in jeden Bereich mal reinschnuppern. Mein Rat: erkundige dich mal tatsächlich nach Medieninformatikangeboten in deiner Umgebung. Mit deinem Vorwissen, solltest du auch die Aufnahmeprüfungen leicht bestehen können und in der Regel bietet dieser Studiengang eine Vertiefung im Gamebereich an. Und wer weiß: vielleicht findest du auf dem Weg doch noch deine Vorliebe für Android-Apps.

Grüße,

Sagantor
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