Wurde hier eigentlich schon "The Elder Scrolls II: Daggerfall" erwähnt? Schon seit fast 2 Jahren gibt es den Teil kostenlos zum download, und mit DosBox ist es auch auf modernen computern uneingeschränkt spielbar. Wer sich etwas zu bequem zum installieren über DosBox ist, kann sich auch mal DaggerfallSetupt ansehen - ein Installer, der Daggerfall fertig konfiguriert installiert, wie jedes andere Spiel auch. Zusätzlich bietet DS die installation von Mods und Sprachpaketen (Französisch) an.
Aber nun zum eigentlichen Spiel: Wie auch Arena und die Nachfolger Morrowind und Oblivion (muss ich das noch erwähnen
) ist Daggerfall ein Open-World-CRPG - und was für eins! Eine solche spielerisch Freiheit boten (und bieten) nur wenige andere Spiele. Mit einer Landmasse von 161.000 km² (ca. halb so groß wie Deutschland), 15.000 Dörfern und Städten, hunderten (oder tausenden?) Dungeons, hunderten Kleidungsstücken und ebensovielen Büchern beeindruck Daggerfall auch schon auf dem Papier. Aber auch spielerisch braucht sich das Spiel nicht vor den weitaus erfolgreicheren Nachfolgern verstecken. Atmosphärische Dungeons, generell klasse Musik (wie ich finde, besser und "markanter" als bei den nachfolgern) und eine gelungene Wettersimulation sind nur wenige der Features. Man ist absolut frei in seinen Handlungen, muss der HQ nicht folgen und kann auch einen völlig anderen Weg einschlagen. Ob man eine der vordefinierten Klassen spielt oder eine selbsterstellte - Freiheit. Ob man einen "guten" oder "bösen" Char spielt - Freiheit. Ob man sich den großen Gilden anschließt oder für z.B. die Dunkle Bruderschaft arbeitet - Freiheit. Ob man sein Geld für ein Pferd, ein Haus oder gar ein Schiff spart, oder doch lieber für gute Waffen verheizt - Freiheit. Ich könnte an dieser Stelle endlos weitermachen, denn fast in allen möglichen Aspekten schreibt Daggerfall einem nichts genaues vor.
Auch kann das Spiel durch einige interessante features glänzen: Man kann Wände (und damit auch Stadtmauern bei nacht) hochklettern, aufgrund von Verbrechen vor das Gericht geführtwerden (und für unschuldig plädieren), selbst banking mit Kreditbriefen und mehreren Konten ist möglich.
Allerdings kann auch ich als fan nicht nur positives berichten: Seit jeher ist Daggerfall wegen seiner vielen Bugs bekannt (daher auch manchmal "Buggerfall" genannt). Die schwerwiegensten wurden zwar bereits mit Patches behoben, aber immernoch ist das Spiel alles andere als bugfrei. Nervige Questbugs die einen am beenden der Quest hindern sind wohl die häufigsten, aber auch am leichtesten zu umgehen. Mit geschicktenm Speichermanagement (es gibt nur 6 Slots) sollte man immer einen Spielstand haben, auf den man im Notfall zurückgreifen kann.
Auch scheint es einige zu stören, dass fast alles in Daggerfall zufallsgeneriert ist. Die Dungeons, die Städte, die Quests, die NPC's - einfach alles wird vom Spiel generiert, um die Ausmaße zu erreichen, die Daggerfall bietet. Leider sehen dadurch die meisten Örtlichkeiten recht ähnlich aus, mal in dieser, dann in jener Kombination, mit Marktplatz, ohne; mit Stadtmauer, ohne; groß, klein...
Auch Quests wiederholen sich dadurch ab einem bestimmten grad. Aber immerhin bietet das Spiel über 270 verschiedene Quests, von verschiedensten Fraktionen angeboten.
Alles in allem kann ich TES II: Daggerfall all denen empfehlen, die sich nicht an veralteter Dos-Grafik und etwas eintönigen Dungeons stören. Der Einstieg ist nicht immer einfach, aber wenn man die Grundzüge ersteinmal verstanden hat, ist das meiste selbsterklärend. Eine klasse Atmosphäre, viel Freiheit und noch mehr Quests machen Daggerall zu einem Spiel was ich zwar nicht Wochenlang am Stück, aber seit über einem halben Jahr immer mal wieder gerne heraushole und weiterspiele.