Ihr müsst auch bedenken welche Dynamik in Studiengängen herrscht, in denen mehr Absolventen abschließen als die Branche an Arbeitskraftbedarf hat - Die Leute konkurrieren um wenige Jobs. Wenn ihr einen guten Trackrecord habt setzt ihr euch durch, und ja, nicht jeder an einer Uni wird deshalb dein Freund. Ein Studium kann ein guter Rahmen für Trackrecordaufbau sein, wenn man ihn nutzt (was viele dann auch nicht tun - zumindest nicht in dem Maße an Fähigkeiten, die die Industrie erwartet). Die meisten Menschen denken aber nicht so, dass man sich jetzt einfach mehr anstrengen muss um sich durchzusetzen.
Im Gegenteil. Neid ist ein Thema. Oder Gründe suchen warum es für uns gut läuft und für sie nicht so. Die Antwort ist als Außenstehender vielleicht: Wir haben nicht im Lotto gewonnen sondern über die Jahre einfach immer weiter gemacht. Und erst mit den Jahren kam die Bekanntheit, wenn man etwas macht, das genug Leuten taugt, und man lernt aus jedem Projekt an Erfahrung. Es ist natürlich in einer Konkurrenzsituation immer einfach, wenn man sich Gründe sucht, warum es bei SureAI ganz gut läuft, zu Antwort zu gelangen wie "die werden bevorteiligt". Ist natürlich völliger Quatsch. Klar ist es schön wenn man auf einer Werkschau was ausstellen kann, aber der Nutzen ist für uns doch überschaubar. Die Besucher auf einer uniweiten Werkschau sind ja nicht gerade die Coregamerzielgruppe. Da bringt jeder Gamestarartikel die hundertfache Aufmerksamkeit. Aber trotzdem. Da rennen Leute eben auch zu Dozenten und beschweren sich fortlaufend, dass wir bevorteiligt werden, und eine Möglichkeit diesen Bevorteiligungsverdacht entgegen zu kommen ist doch die Daumenschraube für jenes Team zu verengen. Man will ja schließlich als Dozent beweisen, dass man "neutral" ist und verhält sich entsprechend auch so dass man allen zeigt dass man auch strafen kann. Weil man nicht den Ruf haben möchte subjektiv und nach PR-Erfolg zu bewerten. Aus der Perspektive wird das auch verständlich.
Mal abgesehen davon dass unsere Strukturen von Außen (wenn man sie näher sieht) ziemlich komisch wirken wenn man sie mit einem regulären Unternehmen vergleicht. Das ist logisch, weil es ein Modteam ist, das keine bezahlten Angestellten beschäftigt sondern die Mitarbeiter motivieren muss - Aber auch nur wenn man das kennt.
Deshalb funktionieren auch viele Projektmanagementmethoden gar nicht. Wir haben hier auch viele kreative Leute, die wollen einfach ihr Ding machen und da ist das Zeitargument immer schwer durchzusetzen. Alles in allem auch Paradiesvögel, die ihren Job nicht nach Vorschrift machen, sondern viel mehr, dafür aber auch Mitbestimmung erwarten. Dass ein Producer genau vorgibt welche Tasks von dir gemacht werden funktioniert in dieser Struktur nicht ohen Konflikte die das Team zerreißen würden. Jemand, der das aber nicht weiß und sich dessen auch nicht bewusst ist, würde unsere Organisation schlicht als chaotisch und unprofessionell bewerten, wenn sie mit einem strikt geführten Unternehmen verglichen wird.
Das sieht von Außen aus wie ein Haufen starrsinniger Paradieshühner mit ihren Vorstellung "alles" zu können und machen zu wollen, und das in Verbindung mit dem Oberzuchtmeister Metanoeite der verzweifelt versucht die verschiedenen Hühner einzufangen und in eine gemeinsame Richtung zu kanalisieren und jeden Tag neue Strategien austüfteln muss damit das funktioniert.