Mein Fazit zum Spiel (spoiler)
Verfasst: 16.07.2017 08:29
Ich habe Enderal in ca 60h durchgespielt und Stufe 57 oder so erreicht.
Dieser Aufsatz versucht chronologisch die Gedanken auszudrücken, welche ich beim Spielen hatte. Manches mag überrepräsentiert sein und anderes verdrängt aber so funktioniert ein Gedächtnis nunmal.
Der erste Punkt, der micht gestört hat war der Auftritt von Jesper. Ich habe ihm lange Zeit einfach nicht abgenommen, dass er mit dem Überfall auf die beiden Apothekarii nichts zu tun hatte, weil mir sein Erscheinen und seine Hilfsbereitschaft zu gut und praktisch erschien. Später wollte er dann immer wieder wissen wie es beim Orden lief, da hatte ich das Gefühl er würde mich aushorchen. Erst als seine private Geschichte weiter ans Licht kam verschwand mein Unbehagen gegenüber Jesper.
Generell sind Jesper und Calia, die beiden Begleiter, gut geschrieben und vor allem erfrischend unterschiedlich. Die langsame Charakterentwicklung der beiden fand ich sehr schön, man hat zusammen etwas erlebt und spricht bei den kleinen Gesprächen danach immer wieder über vergangene oder aktuelle Probleme und vertieft so langsam das Verhältnis. Ich hätte es nur besser gefunden, weniger Hinweise "xy findet das sympathisch" zu geben, weil mich das irgendwann in meinen Antworten beeinflusst hat.
Zurück zur Chronologie. Auf dem Weg nach Flussheim bin ich mehrfach gestorben trotz nicht besonders hohem Schwierigkeitsgrad. Das Kampfsystem war mir noch nicht ganz geheuer. Aufgrund des Arkanfiebers (beschränkt die Zahl der Zauber?) und weil ich meistens zuerst einen Krieger spiele habe ich mich gegen einen Magier und für einen Nahkämpfer entschieden. Nach einem Blick ins Charaktermenü war mir schnell klar Schwere Rüstung der leichten vorzuziehen. Dann stellte sich die Frage Einhand- oder Zweihandkampf. Ich hatte früh im Spiel eine solide 2-Handwaffe, die sich dann aber als unbrauchbar erwies, weil ich ohne Fackel in fast allen Innenräumen und Höhlen und nachts nichts sehen konnte und somit auf eine Einhandwaffe wechseln musste. Also Einhandwaffe und Fackel oder Schild. Ich bin bestimmt 60-70% der Zeit mit einer Fackel in der Hand rumgelaufen und habe somit erst gar nicht gelernt im Kampf zu blocken. Die Punkte in Parieren habe ich mir also direkt gespart.
Das Charaktersystem generell hat mich nicht besonders angesprochen. Anfangs waren mir die Handwerkspunkte zu knapp, mir war klar ich würde mich entscheiden müssen welche Handwerke ich skillen würde. Nach ein paar Youtube-Videos wusste ich dann Alchemie, Verzauberungen und Handwerk (schmieden etc.) lohnen sich kaum. Also habe ich ohne zu zögern meine Punkte in Schlösser öffnen gesteckt. Es gibt nichts schlimmeres also vor einem Schloss zu stehen und es nicht öffnen zu können! Später wird einem relativ schnell klar gemacht, dass es ohne Rethorik unmöglich sein würde genügend Meisterbücher zu kaufen umd die Waffenskills zu verbessern. Für die anderen Handwerke blieben also so oder so keine Punkte übrig.
Wo wir gerade von Gold reden. Ich hatte lange Zeit 60-100 Lernpunkte unverteilt übrig, weil mir das Gold gefehlt hat Lernbücher für Schwere Rüstung und Einhandkampf zu kaufen. Als Magier oder Allrounder sieht das zugegeben sicher anders aus.
Am Spielende knapp Stufe 60 hatte ich dann knapp 100 Lernpunkte, praktisch keine Handwerkspunkte und 20+ Erinnerungspunkte übrig.
Glücklicherweise nimmt im Verlauf des Spiels die Geschichte so richtig an Fahrt auf wodurch mir die Charakterentwicklung nicht so wichtig war. Großes Lob an dieser Stelle für die Geschichte und deren Wendungen!
Am Schluss bleibt mir noch zu sagen, dass manche Nebenquests zu schwer zu finden sind. Wenn man nicht direkt darüberstolpert wird man sie verpassen. Gerade bei der nicht ganz so hohen Anzahl wäre das sehr schade.
Auch wenn das vielleicht nicht so klingt hatte ich meinen Spass mit Enderal. Ich war nicht so geflasht wie von Nehrim damals aber durch Spiele wie Witcher 3 sind die Rollenspielstandards ja auch um einiges höher als früher.
Gute Arbeit, Daumen hoch und weiter so!
PS:
Punktesystem:
Story 10/10
Charaktere 10/10 - insbesondere die beiden Begleiter
Welt 10/10 - gerade die Gegend um Dünenhain hat mir optisch sehr gefallen.
Kampfsystem 5/10 - Witcher 3 und DarkSouls zeigen was möglich ist. Skyrims erhebliche Schwächen lassen sich vermutlich nicht ganz aushebeln.
Charaktersystem: 6/10 - mir schien es an Balance zu fehlen. Anzahl Skillpunkte, Preis für Handwerksbücher, Nutzen der Kampfskills (nur % Werteverbesserung)
Handwerke: 4/10 - Ich habe zwar nicht viel gemacht aber mir erschienen Alchemie,Handwerk und Verzauberung recht unnötig.
Vertonung und Sound: 10/10
Dieser Aufsatz versucht chronologisch die Gedanken auszudrücken, welche ich beim Spielen hatte. Manches mag überrepräsentiert sein und anderes verdrängt aber so funktioniert ein Gedächtnis nunmal.
Der erste Punkt, der micht gestört hat war der Auftritt von Jesper. Ich habe ihm lange Zeit einfach nicht abgenommen, dass er mit dem Überfall auf die beiden Apothekarii nichts zu tun hatte, weil mir sein Erscheinen und seine Hilfsbereitschaft zu gut und praktisch erschien. Später wollte er dann immer wieder wissen wie es beim Orden lief, da hatte ich das Gefühl er würde mich aushorchen. Erst als seine private Geschichte weiter ans Licht kam verschwand mein Unbehagen gegenüber Jesper.
Generell sind Jesper und Calia, die beiden Begleiter, gut geschrieben und vor allem erfrischend unterschiedlich. Die langsame Charakterentwicklung der beiden fand ich sehr schön, man hat zusammen etwas erlebt und spricht bei den kleinen Gesprächen danach immer wieder über vergangene oder aktuelle Probleme und vertieft so langsam das Verhältnis. Ich hätte es nur besser gefunden, weniger Hinweise "xy findet das sympathisch" zu geben, weil mich das irgendwann in meinen Antworten beeinflusst hat.
Zurück zur Chronologie. Auf dem Weg nach Flussheim bin ich mehrfach gestorben trotz nicht besonders hohem Schwierigkeitsgrad. Das Kampfsystem war mir noch nicht ganz geheuer. Aufgrund des Arkanfiebers (beschränkt die Zahl der Zauber?) und weil ich meistens zuerst einen Krieger spiele habe ich mich gegen einen Magier und für einen Nahkämpfer entschieden. Nach einem Blick ins Charaktermenü war mir schnell klar Schwere Rüstung der leichten vorzuziehen. Dann stellte sich die Frage Einhand- oder Zweihandkampf. Ich hatte früh im Spiel eine solide 2-Handwaffe, die sich dann aber als unbrauchbar erwies, weil ich ohne Fackel in fast allen Innenräumen und Höhlen und nachts nichts sehen konnte und somit auf eine Einhandwaffe wechseln musste. Also Einhandwaffe und Fackel oder Schild. Ich bin bestimmt 60-70% der Zeit mit einer Fackel in der Hand rumgelaufen und habe somit erst gar nicht gelernt im Kampf zu blocken. Die Punkte in Parieren habe ich mir also direkt gespart.
Das Charaktersystem generell hat mich nicht besonders angesprochen. Anfangs waren mir die Handwerkspunkte zu knapp, mir war klar ich würde mich entscheiden müssen welche Handwerke ich skillen würde. Nach ein paar Youtube-Videos wusste ich dann Alchemie, Verzauberungen und Handwerk (schmieden etc.) lohnen sich kaum. Also habe ich ohne zu zögern meine Punkte in Schlösser öffnen gesteckt. Es gibt nichts schlimmeres also vor einem Schloss zu stehen und es nicht öffnen zu können! Später wird einem relativ schnell klar gemacht, dass es ohne Rethorik unmöglich sein würde genügend Meisterbücher zu kaufen umd die Waffenskills zu verbessern. Für die anderen Handwerke blieben also so oder so keine Punkte übrig.
Wo wir gerade von Gold reden. Ich hatte lange Zeit 60-100 Lernpunkte unverteilt übrig, weil mir das Gold gefehlt hat Lernbücher für Schwere Rüstung und Einhandkampf zu kaufen. Als Magier oder Allrounder sieht das zugegeben sicher anders aus.
Am Spielende knapp Stufe 60 hatte ich dann knapp 100 Lernpunkte, praktisch keine Handwerkspunkte und 20+ Erinnerungspunkte übrig.
Glücklicherweise nimmt im Verlauf des Spiels die Geschichte so richtig an Fahrt auf wodurch mir die Charakterentwicklung nicht so wichtig war. Großes Lob an dieser Stelle für die Geschichte und deren Wendungen!
Am Schluss bleibt mir noch zu sagen, dass manche Nebenquests zu schwer zu finden sind. Wenn man nicht direkt darüberstolpert wird man sie verpassen. Gerade bei der nicht ganz so hohen Anzahl wäre das sehr schade.
Auch wenn das vielleicht nicht so klingt hatte ich meinen Spass mit Enderal. Ich war nicht so geflasht wie von Nehrim damals aber durch Spiele wie Witcher 3 sind die Rollenspielstandards ja auch um einiges höher als früher.
Gute Arbeit, Daumen hoch und weiter so!
PS:
Punktesystem:
Story 10/10
Charaktere 10/10 - insbesondere die beiden Begleiter
Welt 10/10 - gerade die Gegend um Dünenhain hat mir optisch sehr gefallen.
Kampfsystem 5/10 - Witcher 3 und DarkSouls zeigen was möglich ist. Skyrims erhebliche Schwächen lassen sich vermutlich nicht ganz aushebeln.
Charaktersystem: 6/10 - mir schien es an Balance zu fehlen. Anzahl Skillpunkte, Preis für Handwerksbücher, Nutzen der Kampfskills (nur % Werteverbesserung)
Handwerke: 4/10 - Ich habe zwar nicht viel gemacht aber mir erschienen Alchemie,Handwerk und Verzauberung recht unnötig.
Vertonung und Sound: 10/10