Der Wegelose Wanderer

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Tealor Arantheal
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HanSoloOne hat geschrieben:
wie Witcher 3 sei besser :D
Zudem Witcher auch ein teurer AAA-Titel ist.
Für Enderal braucht man zwar auch einen AAA-Titel (Skyrim), aber um ehrlich zu sein sage ich mal, dass sich der Kauf von Skyrim dafür ebenso lohnt, wie der Kauf von Oblivion für Nehrim.
Als DVD-Version selbstverständlich. ;)
Ich weiß nicht wie gut sich das Spiel über Steam installieren lässt und möchte es auch gar nicht ausprobieren :sick:

Aber da Skyrim ohnehin Steam-gebunden ist, hattet ihr diesmal ja keine andere Wahl als euch mit einer Implementation für diese ärgerliche Platform abzumühen.
Wobei die Mod-Kompatibiliät von Steam im Bezug auf solche Spiele ab New Vegas erheblich besser wurde.
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Endlich, Supertoll :-) DANKE!
Rothinsky
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HanSoloOne hat geschrieben:
Nicht nachvollziehbar, wie es auf YouTube so viele User gibt, die unter Geschmacksverirrung leiden und allen Ernstes der Meinung sind, ein 08/15-Spiel wie Witcher 3 sei besser :D
In einem RPG kommt es auf Immersion und Atmosphäre an. Und in diesem wichtigsten Bereich scheint ihr mit riesigem Abstand die Besten zu sein! Ich freue mich riesig auf das Spiel und es wird mir eine Ehre sein, für dieses Meisterwerk zu spenden! :)
Naja, ich denke, dass ist schon etwas zu hochtrabend. Hier mal ein ganz, ganz kurzer Gedankengang, den ich schon lange habe:
Erstmal kann man eine von SureAIs TCs nicht mit AAA-Titelnvergleichen wie TW3 vergleichen, dass ist in vielen Bereichen unfair. Unfair ist es aber auch, einfach nur zu sagen, dass SureAI das Beste vom Besten macht ohne dabei auf dessen Kritikpunkte einzugehen, nicht nur auf Seiten anderer Entwickler, sondern auch gegenüber SureAI. Letztlich haben Sie schließlich auch das Ziel, ihr Handeln professionell umzusetzen, da kommen rosarote Brillen sehr verkehrt, vor allem, wenn man es mal in einer wirtschaftlichen Sicht sieht.

Nehrim, zum Beispiel, ist, neben dem Erkunden und der Hauptstory, in sehr vielen Bereichen extrem fad. Und dass ist eben nicht NUR auf die Engine zurückzuführen, sondern auch auf mangelde Ressourcen und Erfahrung der Belegschaft.

Ich finde es schon erstaunlich, wie Entwicklungsstudios in solchen Foren vom kleinen Spielerfreudlichen Studio zum 08/15 Rollenspielentwickler abgestempelt werden, sobald sie endlich damit anfangen noch professioneller zu werden. Ich kann mir in dem Sinne sehr gut ein SureAI als Substitutionsstudio vorstellen, welches, wenn es mal anfängt wirklich Profit zu machen, plötzlich auch nur noch Standart-PRGs macht.

Nichts für ungut, jedem seine Meinung, allerdings erschreckt mich diese als objektiver Fakt dargestellte Subjektivität irgendwie mittlerweile immer mehr.

Ich bin der Meinung: Lasst uns doch aufhören, auf andere RPGs rumzuhacken, mit der einzigen Intension um *hier X-beliebiges anderes Spiel einfügen* besser dastehen zu lassen und gehen eher auf Fakten ein.

---

Uiuiui, da habe ich mehr geschrieben als ich wollte. Naja, ich hoffe wieder einmal, dass mein Kommentar nicht irgendwie falsch aufgefasst wird.
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Rothinsky hat geschrieben:
Naja, ich denke, dass ist schon etwas zu hochtrabend. Hier mal ein ganz, ganz kurzer Gedankengang, den ich schon lange habe:
Erstmal kann man eine von SureAIs TCs nicht mit AAA-Titelnvergleichen wie TW3 vergleichen, dass ist in vielen Bereichen unfair. Unfair ist es aber auch, einfach nur zu sagen, dass SureAI das Beste vom Besten macht ohne dabei auf dessen Kritikpunkte einzugehen, nicht nur auf Seiten anderer Entwickler, sondern auch gegenüber SureAI. Letztlich haben Sie schließlich auch das Ziel, ihr Handeln professionell umzusetzen, da kommen rosarote Brillen sehr verkehrt, vor allem, wenn man es mal in einer wirtschaftlichen Sicht sieht.

Nehrim, zum Beispiel, ist, neben dem Erkunden und der Hauptstory, in sehr vielen Bereichen extrem fad. Und dass ist eben nicht NUR auf die Engine zurückzuführen, sondern auch auf mangelde Ressourcen und Erfahrung der Belegschaft.

Ich finde es schon erstaunlich, wie Entwicklungsstudios in solchen Foren vom kleinen Spielerfreudlichen Studio zum 08/15 Rollenspielentwickler abgestempelt werden, sobald sie endlich damit anfangen noch professioneller zu werden. Ich kann mir in dem Sinne sehr gut ein SureAI als Substitutionsstudio vorstellen, welches, wenn es mal anfängt wirklich Profit zu machen, plötzlich auch nur noch Standart-PRGs macht.

Nichts für ungut, jedem seine Meinung, allerdings erschreckt mich diese als objektiver Fakt dargestellte Subjektivität irgendwie mittlerweile immer mehr.

Ich bin der Meinung: Lasst uns doch aufhören, auf andere RPGs rumzuhacken, mit der einzigen Intension um *hier X-beliebiges anderes Spiel einfügen* besser dastehen zu lassen und gehen eher auf Fakten ein.

---

Uiuiui, da habe ich mehr geschrieben als ich wollte. Naja, ich hoffe wieder einmal, dass mein Kommentar nicht irgendwie falsch aufgefasst wird.
Das seh ich ähnlich - allerdings kann ich die ganzen Vergleiche, vor Allem von der Grafik her, nicht ab.

Wenn ich sowas les wie: "Nach Witcher 3, sieht diese Skyrim 2 Grafik einfach lächerlich aus" kommt mir ein wenig die Galle hoch, weil hier Äpfel mit Birnen verglichen werden.

Und das liest man ja sogar ziemlich oft unter dem Video...da frag ich mich ob hier gerade tatsächlich jmd eine Mod zu einem 4 Jahre alten Spiel mit einem AAA-Spiel vom letzten Jahr mit Millionen-Budget vergleicht und das auch noch Ernst meint.
HanSoloOne
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Naja, ich denke, dass ist schon etwas zu hochtrabend. Hier mal ein ganz, ganz kurzer Gedankengang, den ich schon lange habe:
Erstmal kann man eine von SureAIs TCs nicht mit AAA-Titelnvergleichen wie TW3 vergleichen, dass ist in vielen Bereichen unfair. Unfair ist es aber auch, einfach nur zu sagen, dass SureAI das Beste vom Besten macht ohne dabei auf dessen Kritikpunkte einzugehen, nicht nur auf Seiten anderer Entwickler, sondern auch gegenüber SureAI. Letztlich haben Sie schließlich auch das Ziel, ihr Handeln professionell umzusetzen, da kommen rosarote Brillen sehr verkehrt, vor allem, wenn man es mal in einer wirtschaftlichen Sicht sieht.
Wie kommst du bitte dazu, mir die rosarote Brille zu unterstellen?
Ich hatte eindeutig klar gemacht, worum es für mich in einem RPG geht. Immersion und Atmosphäre. So leid es mir für die Fanboys von CD Project tut, diese war meiner Meinung nach bei Witcher 3 gleich 0.
Desweiteren hatte ich die Punkte Leveldesign, Soundtrack und Storytelling hervorgehoben. Die letzten beiden sind wohl immer subjektiv....

Ich habe nahezu jedes RPG der letzten 10 Jahre angespielt und habe bei den meisten nach wenigen Stunden enttäuscht aufgehört. Anders war das bei Nehrim, das mir sehr gut gefallen hatte!
Hättest du meinen Post nicht nur überflogen, sondern aufmerksam durchgelesen, dann wäre dir aufgefallen, dass ich, in Klammern gesetzt, sehr wohl Kritik an Nehrim geübt hatte. Auch, wenn ich diese nicht näher spezifiziert hatte.

Es geht mir auch nicht darum, einzelne Punkte aufzugreifen und eine Analyse durchzuführen. Das Gesamtbild muss stimmen!
Ich als RPGler möchte eine lebendig wirkende Welt präsentiert bekommen, die eine dichte Atmosphäre aufweist --> Immersion.....
Und in diesem entscheidenden Punkt ist Enderal um Längen besser als ein viel gelobtes Witcher 3. Selbstverständlich ist das meine Meinung. Welch andere sollte ich auch vertreten, wenn ich hier schreibe? :shock:

Es ist mir relativ egal, wie bahnbrechend die grafischen Effekte, Animationen etc. sein mögen. Das interessiert mich an einem RPG rudimentär. Es geht darum, sich in eine stimmige Welt hineinzuversetzen und sich gewissermaßen mit dem Protagonisten identifizieren zu können. Das konnte ich in Witcher 3 zu keinem Zeitpunkt. Ob dir das passt oder nicht ;)

Es ist doch auch selbstverständlich, dass kommerzielle Entwickler mit einem Millionenbudget ein Spiel entwickeln, das dem Massenmarkt entspricht. Insbesondere dem bedeutenden US-Markt. Alles andere wäre aus wirtschaftlicher Sicht wohl ziemlich dumm.....
Das impliziert, dass Spieler wie ich, die Wert auf die bereits genannte Immersion legen (worum es in einem RPG definitiv geht), von diesen Titeln enttäuscht werden. Ist ja auch nicht weiter schlimm, ich muss es weder kaufen noch spielen.
Die Ressourcen werden schlicht und ergreifend so eingesetzt, dass am Ende ein Durchschnittsprodukt herauskommt. Und der Durchschnitt ist nun mal eben ein 08/15-Produkt, das außer toller Technik nichts zu bieten hat.

Oder willst du mir allen Ernstes erzählen, die viel gelobte Story von Witcher 3 sei gut oder gar gut inszeniert? Durch Cutscenes? Das ist weder schwer, noch eine Kunst. Es verschlingt mit Sicherheit ein beachtliches Budget, keine Frage.
Das führt nur dazu, dass der Spieler aus dem Spielgeschehen heraus gerissen wird. Es ist nichts weiter als ein Film, der spielerische Elemente integriert hat. Somit wurde das Ziel völlig verfehlt.
Ein gutes Spiel bindet den Spieler mit ein, erzählt die Geschichte IN der Welt und nicht künstlich außerhalb durch vorgefertigte, filmisch wirkende Szenen.
Hast du schon mal Gothic gespielt? Dann weißt du ja, an welchem Werk sich selbst Bethesda orientierte. Sogar nach eigenem Bekunden....

Witcher 3 bot keinerlei Immersion, die komplette Spielwelt war, wie bereits beschrieben, eine einzige Hintergrundkulisse. Mag nett anzuschauen sein und auch gameplaytechnisch gut. Mehr aber auch nicht!
Insofern ist (und ich stelle hier wieder meine eigene Meinung in den Raum. Welche auch sonst?) Enderal definitiv das bessere RPG!
Ob du den Vergleich nun passend finden magst oder nicht.

Wirtschaftliche Ambitionen seitens SureAI müssen mich auch nicht weiter interessieren. Ich, als Spieler, bewerte das Spiel, das ich vor mir habe. Und ehrlich gesagt interessiert es mich nicht die Bohne, wer aus welchen Motiven heraus (kommerziell / hobbymäßig) ein Spiel entwickelt. Für mich zählt das Ergebnis!
Es ist mit Sicherheit zutreffend, dass ein Spiel wie Enderal unter Führung eines Publishers niemals herausgekommen wäre. Na und? Umso besser, dass dies non-kommerziell geschehen ist! Dann gibt es wenigstens ein Spiel, das sich auf die Kernelemente fixiert und eben nicht versucht, den Durchschnittsmarkt zu befriedigen. Nur so können außergewöhnliche Spiele entstehen!

Zusammenfassend, aufgrund ausführlicher Erläuterung: für mich ist Enderal (sollte es in Etwa so sein, wie ich es mir vorstelle und da bin ich guter Dinge) mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit das x-fach bessere Spielerlebnis, als es irgendein Witcher Teil jemals sein könnte.
Das seh ich ähnlich - allerdings kann ich die ganzen Vergleiche, vor Allem von der Grafik her, nicht ab.

Wenn ich sowas les wie: "Nach Witcher 3, sieht diese Skyrim 2 Grafik einfach lächerlich aus" kommt mir ein wenig die Galle hoch, weil hier Äpfel mit Birnen verglichen werden.

Und das liest man ja sogar ziemlich oft unter dem Video...da frag ich mich ob hier gerade tatsächlich jmd eine Mod zu einem 4 Jahre alten Spiel mit einem AAA-Spiel vom letzten Jahr mit Millionen-Budget vergleicht und das auch noch Ernst meint.
Werden hier wirklich Äpfel mit Birnen verglichen?
Was genau zeichnet "die Grafik" aus? Einzig und allein Fotorealismus und Licht/Schatten-Effekte? Wie natürlich das Wasser wirkt? Usw. usf....

Die Landschaft in Witcher 3 ist ein generischer Einheitsbrei. Da könnte die Grafik noch so fotorealistisch und beeindruckend sein, die Landschaften sind es eben nicht. Es entscheidet doch das Design! Authentische, organisch wirkende Landschaften kann man mit einem sehr niedrigen Grafikniveau kreieren. Hingegen werden langweilige Landschaften durch gestochen scharfe Grafik noch lange nicht interessant! Man denkt sich vllt. im ersten Moment, wie toll dies und das aussieht, weil es dieses Technikniveau bisher noch nicht zu bestaunen gab. Das war es dann aber auch schon.
Ich habe Witcher 3 lange gespielt und muss sagen, dass mir kaum ein Ort oder ein besonderer Landschaftsabschnitt in Erinnerung geblieben ist. Denke ich da z.B. an das Minental aus Gothic 1, so fallen mir (in dieser kleinen Spielwelt!) gleich mehrere ein.

Genau aus diesem Grund finde ich die "Grafik", genau genommen das Leveldesign, in Enderal um ein Vielfaches besser als in Witcher 3.
Zuletzt geändert von HanSoloOne am 09.03.2016 23:25, insgesamt 1-mal geändert.
Metanoeite
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HanSoloOne hat geschrieben:
Das impliziert, dass Spieler wie ich, die Wert auf die bereits genannte Immersion legen (worum es in einem RPG definitiv geht), von diesen Titeln enttäuscht werden. Ist ja auch nicht weiter schlimm, ich muss es weder kaufen noch spielen.
Die Ressourcen werden schlicht und ergreifend so eingesetzt, dass am Ende ein Durchschnittsprodukt herauskommt. Und der Durchschnitt ist nun mal eben ein 08/15-Produkt, das außer toller Technik nichts zu bieten hat.
Das ist nicht vorwurfsvoll gemeint, sondern so meine Wahrnehmung als Entwickler von Nehrim: Es gibt da draußen ziemlich viele Leute die Nehrim gar nicht immersiv fanden. Immersion ist immer subjektiv und die "Durchschnittsprodukte" versuchen im Grunde nichts anderes als "Immersion" bei der größten möglichen Zielgruppe zu erreichen... Aber es gibt eben keinen Universalanspruch auf "Immersion". Das ist für jeden anders. Ich würde Leuten nicht das Interesse für Immersion absprechen, weil sie sie in anderen Ebenen wahrnehmen.

Ein Planescape Torment wird von vielen als DAS Rollenspiel bzgl. Immersion beschrieben - Das ging mir aber gar nicht so, weil die Handlung von Planescape Torment auf einer Abstraktionsebene stattfindet, die es dem Spiel schwer macht mich auch emotional zu packen. Ich spreche den Leuten deshalb aber nicht ihre Faszination für das Spiel ab. Ist nämlich zu subjektiv. Und das Einzige das man bei Spielen tatsächlich realtiv objektiv bewerten kann ist ihre technische Umsetzung.
HanSoloOne
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Das ist nicht vorwurfsvoll gemeint, sondern so meine Wahrnehmung als Entwickler von Nehrim: Es gibt da draußen ziemlich viele Leute die Nehrim gar nicht immersiv fanden. Immersion ist immer subjektiv und die "Durchschnittsprodukte" versuchen im Grunde nichts anderes als "Immersion" bei der größten möglichen Zielgruppe zu erreichen... Aber es gibt eben keinen Universalanspruch auf "Immersion". Das ist für jeden anders. Ich würde Leuten nicht das Interesse für Immersion absprechen, weil sie sie in anderen Ebenen wahrnehmen.

Ein Planescape Torment wird von vielen als DAS Rollenspiel bzgl. Immersion beschrieben - Das ging mir aber gar nicht so, weil die Handlung von Planescape Torment auf einer Abstraktionsebene stattfindet, die es dem Spiel schwer macht mich auch emotional zu packen. Ich spreche aber den Leuten aber nicht ihre Faszination für das Spiel ab.
Ich bezog mich in punkto Immersion auch mehr auf Enderal, als auf Nehrim. Ich habe genug Material zu dem Spiel gesehen, um mir ein relativ genaues Bild machen zu können.

Eine Diskussion über den Begriff "Immersion" würde an dieser Stelle und zu dieser späten Stunde den Rahmen bei Weitem sprengen ;)

Wer Plancescape Torment den "Thron der Immersion" zuschreibt, der meint wohl etwas anderes als den tatsächlichen Begriff :)
Das kann allein daher schon mal nicht sein, weil PT meines Wissens nach ein Party-RPG ist. Ein Grundpfeiler der Immersion ist es aber, eben EINEN Helden zu spielen, mit dem sich der Spieler, je nach qualitativer Umsetzung, bestmöglich identifizieren kann.
Ich kann nicht allzu viel dazu sagen, da ich PT nicht gespielt habe. Allerdings gehe ich davon aus, dass bspw. Schadenswerte im Kampf angezeigt werden. Dadurch sinkt die Immersion ebenfalls beträchtlich.

Auch verstehe ich an immersiver Gestaltung, dass Dialoge i.d.R. im Spiel selbst stattfinden, ohne künstliche Cutscenes. Jede Situation "von außen" zerstört das Gesamtbild. Daher finde ich auch die Gestaltung des Dialogs am Ende eures neuen Videos fantastisch.

Ich lese immer wieder, dass ihr selbst Fans der guten alten Gothic-Teile (1+2) seid. Bei vielen der sinnvollen Neuerungen / Änderungen in Skyrim wurde genau auf das Werk der Piranhas verwiesen. Daher hat Bethesda ja wohl erkannt, dass es genug Spieler gibt, die darauf Wert legen. Wenn auch nicht in dem Maße, in dem es wünschenswert wäre. CD Project jedoch hat in dieser Hinsicht nicht viel zu bieten.
Bis heute gibt es meines Erachtens kein Spiel, das den Begriff "Immersion" deutlicher vertritt, als die ersten beiden Gothic-Teile. Das beginnt bei spärlichen Anzeigen, über das ingame basierte Dialogsystem, bis hin zu einer dynamischen Welt, die sich mit dem Protagonisten und seinen Taten verändert.

Ich könnte noch etliche Beispiele nennen, aber das reicht erst mal.
Außerdem ist das ein großes Lob von mir an euch! ;)
Ich spielte sehr viele RPGs und weiß daher, wovon ich rede. Keine Veröffentlichung der letzten 10 Jahre konnte mich begeistern. Enderal hat das geschafft :)
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...und die "Durchschnittsprodukte" versuchen im Grunde nichts anderes als "Immersion" bei der größten möglichen Zielgruppe zu erreichen...
Da muss ich ganz klar widersprechen!
Der Fokus liegt darauf, was der Konsument des "Durchschnittsprodukts" haben möchte. Das sind in erster Linie tolle Animationen, ein imposantes Kampfsystem, eine riesige Spielwelt und natürlich eine bombastische Grafik. Dem Durschnittsspieler geht es nicht um Immersion, sondern um Action und kurzzeitiges Vergnügen. Die Spieler, denen die Werte der ursprünglichen Idee eines RPG besonders wichtig sind, bilden leider nur eine Nische.

Aus Sicht der kommerziellen Entwicklung ist es auch völlig nachvollziehbar, warum wenige Ressourcen darauf verwendet werden.
Gerade in unserer globalisierten Welt steigt der Arbeitsdruck, die verfügbare Freizeit sinkt. Wie viele potentielle Käufer haben schon die Zeit (oder Lust nach der Arbeit), sich dutzende Stunden mit einem Spiel(erlebnis) zu beschäftigen. Die Wenigsten!
Daher ist es klar, dass derjenige, der sich mit seinem begrenzten Budget für ein Spiel entscheiden muss, sich für ein solches entscheidet, das ihm in seiner mehr oder weniger geringen Freizeit direkten und kurzzeitigen Spaß bringt. Für eine glaubwürdige, immersive Spielwelt hingegen braucht man Zeit, viel Zeit. Das war früher auch nicht anders.
Der Erfolg und die herausragende Qualität von Gothic 1 bspw. lässt sich eindeutig darauf zurückführen, dass dieses Projekt ursprünglich als reines Hobbyprojekt gestartet wurde und die Entwickler ein Spiel auf die Beine stellen wollten, welches IHREN Vorstellungen entspricht. Mit einem offentsichtlichen Faible für immersive Rollenspiele.
Teil 2 wurde dann auf Basis der gleichen Engine erstellt. Was aus Gothic 3 wurde, nun ja, darüber braucht man nicht mehr allzu viele Worte zu verlieren ;)

Das ist mitunter der Grund, aus dem ich so beeindruckt von eurem Projekt bin! Ihr macht genau das, was IHR wollt und kreiert ein Spiel, das EUREN Vorstellungen entspricht. Einzig und allein deswegen kommt eine derart hohe Qualität raus.
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HanSoloOne hat geschrieben:
Eine Diskussion über den Begriff "Immersion" würde an dieser Stelle und zu dieser späten Stunde den Rahmen bei Weitem sprengen ;)

Wer Plancescape Torment den "Thron der Immersion" zuschreibt, der meint wohl etwas anderes als den tatsächlichen Begriff :)
Das kann allein daher schon mal nicht sein, weil PT meines Wissens nach ein Party-RPG ist. Ein Grundpfeiler der Immersion ist es aber, eben EINEN Helden zu spielen, mit dem sich der Spieler, je nach qualitativer Umsetzung, bestmöglich identifizieren kann.
Ich kann nicht allzu viel dazu sagen, da ich PT nicht gespielt habe. Allerdings gehe ich davon aus, dass bspw. Schadenswerte im Kampf angezeigt werden. Dadurch sinkt die Immersion ebenfalls beträchtlich.
So schwer ist die Deffinition nicht. Vom wissenschaftlichen Standpunkt ist Immersion die Verschiebung der Wahrnehmung aus der Realen Welt in eine Virtuelle Welt. Nicht mehr, nicht weniger. Ob man dabei einen, mehrere oder gar keine Charaktere steuert steht dabei nicht im Zentrum, ist nicht definiert und kann ich auch persönlich nicht bestätigen. Was war ich schon immersiert, wenn der dumme Gandhi in Civilization meine Civ zum Islam bekehrt und Atombomben auf mich wirft - Ohne einen bestimmten Charakter zu spielen, der wahrnehmbar wäre. Jeder hat "seine" Elemente, die ihn immersieren.

Wer sich von PT immersiert fühlt, tut das. Wer nicht, der nicht. Geh mal in die Foren von RPGCodex... Dort wird man Gothic genauso hassen wie ein The Witcher oder Skyrim (Zitat: "Our presenter was a sleepy dude named Michael Rüve [managing director of Piranha Bytes], who seemed unable to muster any enthusiasm for the game whatsoever; and really, who can blame him?")

Dort sagen alle das PT (und vergleichbare Games) die einzigen "wahren RPGs" sind, geh in andere Foren, dort sagen sie etwas anderes, in Gothicforen ist Gohtic das "wahre immersive RPG", in Morrowindforen eben Morrowind. Es gibt bei 5 Spielern 9 Meinungen was das "wahre RPG" oder Immersion sein muss.
HanSoloOne hat geschrieben:
Ich lese immer wieder, dass ihr selbst Fans der guten alten Gothic-Teile (1+2) seid. Bei vielen der sinnvollen Neuerungen / Änderungen in Skyrim wurde genau auf das Werk der Piranhas verwiesen. Daher hat Bethesda ja wohl erkannt, dass es genug Spieler gibt, die darauf Wert legen. Wenn auch nicht in dem Maße, in dem es wünschenswert wäre. CD Project jedoch hat in dieser Hinsicht nicht viel zu bieten.
Gothic liest man im Bezug auf unsere Projekt oft - Aber wir haben nie gesagt, dass wir Gothic kopieren wollen. Ich kann dir viele Aspekte nennen wo sich unsere Projekte wesentlich von Gothic unterscheiden. Nicht falsch verstehen, ich habe Gothic gerne gespielt und es waren gute Spiele - Aber ich wurde z.B. von einem Morrowind mehr immersiert. Wir haben uns an vielen Facetten vieler Spiele orientiert, die uns gefallen haben. Gothic war da ein wichtiger Baustein, aber er bleibt auch einer von vielen. Heute, wo ich älter geworden bin, muss eine Story komplexere Konstellationen haben um mich zu packen als das damals bei Gothic der Fall war.
HanSoloOne hat geschrieben:
Außerdem ist das ein großes Lob von mir an euch! ;)
Ich spielte sehr viele RPGs und weiß daher, wovon ich rede. Keine Veröffentlichung der letzten 10 Jahre konnte mich begeistern. Enderal hat das geschafft :)
Danke! :)
HanSoloOne hat geschrieben:
Der Fokus liegt darauf, was der Konsument des "Durchschnittsprodukts" haben möchte. Das sind in erster Linie tolle Animationen, ein imposantes Kampfsystem, eine riesige Spielwelt und natürlich eine bombastische Grafik. Dem Durschnittsspieler geht es nicht um Immersion, sondern um Action und kurzzeitiges Vergnügen. Die Spieler, denen die Werte der ursprünglichen Idee eines RPG besonders wichtig sind, bilden leider nur eine Nische.

Ich persönlich glaube nicht dass ein Spiel "konsumierbar" ist wenn die Zielgruppe nicht davon "immersiert" wird. Wie diese Immersion aussieht und wer davon angesprochen wird, ist eine andere Frage. Ich würde dem entgegnen, dass die Mehrheit der Spieler keine Immersion aufbauen kann, wenn die optische Hürde zu hoch ist, sprich die Grafik zu alt und damit die Hürden der Wahrnehmungsverschiebung zu groß. In der Hinsicht stimme ich dir aber zu: Die absolute Mehrheit der Käufer hat keine Toleranz für unzeitgemäße grafische Inszeniertung.
HanSoloOne hat geschrieben:
Das ist mitunter der Grund, aus dem ich so beeindruckt von eurem Projekt bin! Ihr macht genau das, was IHR wollt und kreiert ein Spiel, das EUREN Vorstellungen entspricht. Einzig und allein deswegen kommt eine derart hohe Qualität raus.
Nochmals Danke! :)
Auch hier ist es so: Unsere Projekte sind tatsächlich ziemlich nischig. Ich bin mal gespannt wie die Mehrheit der Skyrimgamer das nach Release von Enderal sieht. Obwohl viele unserer Fans überzeugt sind, dass die Qualität ausreicht um große Produktionsbudgets zu rechtfertigen ("Sucht euch doch nen Publisher!") muss man natürlich auch sagen dass ca. 1,3. Mio Downloas für Nehrim für eine kostenlose Mod gar nicht viel sind. Es gibt viele Mods (auch Total Conversions für andere Spiele) die erheblich mehr Aufmerksamkeit bekommen haben. Vielleicht ändert sich das mit Enderal, wo viele Hürden von Nehrim (Nicht-Erklärung der Steuerung, zähe Integration der Narrative, Anzahl der Nebenquests, Balancing das gerne zu schwer oder dann zu einfach wird) verändert wurden, ohne die Kernelemente zu ändern (Enderal nutzt immer noch dieselbe "Formel"). Aber die Aufmerksamkeit die Nehrim bekommen hat würde nicht ansatzweise den Aufwand einer (kommerziellen) Produktion rechtfertigen. Das wäre ein millionenschweres Projekt gewesen das seine Kosten nie eingespielt hätte.

Und es ist auch klar - Nur weil es bisher so war, das wir diese Projekte gemacht haben - Wir haben sie gemacht, weil wir sie machen wollten. Enderal hat das Maximum aller Grenzen erreicht - Was unkommerziell ereichbar ist ebenso was man Entwicklern zumuten kann - Und ja, es gab auch Leute die im Laufe der Entwicklung in einen echten Burnout geraten sind. Deshalb gingen wir in den letzten 1-2 Jahren auch vieles anders an, egal ob Leute rumheulen weil wieder etwas später kommt. Es geht absolut an die Grenzen des Machbaren und das war das Ziel, so wie ein sportlicher Anreiz. Wenn ich mir den Verschleiß anschaue... Mhh... In dieser Form wird es so ein Projekt kein zweites Mal geben und wohl auch sehr, sehr selten etwas vergleichbares, weil der Aufwand in keinem Verhältnis zum Nutzen steht.
Rothinsky
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HanSoloOne hat geschrieben:
Wie kommst du bitte dazu, mir die rosarote Brille zu unterstellen?
Ich hatte eindeutig klar gemacht, worum es für mich in einem RPG geht. Immersion und Atmosphäre. So leid es mir für die Fanboys von CD Project tut, diese war meiner Meinung nach bei Witcher 3 gleich 0.
Desweiteren hatte ich die Punkte Leveldesign, Soundtrack und Storytelling hervorgehoben. Die letzten beiden sind wohl immer subjektiv....

[...]
Rosarote Brille in dem Sinne, dass man, wie schon erwähnt, Kritikpunkte verschluckt und nur auf ppositive faktoren eingeht.

Desweiteren an dieser Stelle ein lautstöhnendes: "Arrrrg", denn ich wusste doch, dass mein Kommentar falsch aufgefasst werden könnte. Ich müsste gerade eigendlich noch ein bisschen BVWL lernen für die Vorabi-Klausur nacher, deswegen hier mal die Kurzversion:
Dein Teilkommentar war auf meinen Kommentar gerichtet, nicht der ganze Kommentar noch du selber.
Es ist eine allgemeine Gefühlsbeschreibung, die ich in letzter Zeit immer mehr hege.
Warum, wieso, weshalb wurde, wenn du genauer liest, schon durch unseren Werten Herrn und Meister Lord Danoeide erklärt. ;)
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Rothinsky hat geschrieben:
Werten Herrn und Meister Lord Danoeide ;)
Ehhhh...
Das entwickelt befremdliche Assoziationen in meinem Kopf...
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