Danke für eure Ratschläge, wir wissen das zu schätzen.
Die Situation ist leider nicht einfach und wir müssen auf Sicht segeln.
Klar, Bethesda als Publisher wäre eine tolle Sache, ein StandAlone-Addon wie Fallout New Vegas für Bethesdaspiele wäre eine tolle Sache und eigentlich machen wir genau das schon ziemlich lange.
Das entscheiden aber nicht wir, sondern Bethesda oder andere Publisher. Um das zu verstehen muss man sich verinnerlichen dass es international zunächst keinen Mangel an fähigen Entwicklern gibt, die ein Publisher rekrutieren kann, und das so ein Spiel eine sehr teure Entwicklung ist.
Deshalb zählt auch ein Argument: Dass alle unsere Projekte Mods waren. Das hat immer diesen Beigeschmack von etwas "zusammenklicken". Meiner Meinung nach zu unrecht. Trotzdem ist es ein Risiko für jemanden, der uns bewerten würde. Warum in ein kleines Team mit Moderfahrung investieren, wenn es so viele erfahrene Entwickler gibt? Dazu kommt, dass der Gamesmarkt ein nicht-lineares System ist, und zuversichtliche Annahmen über Verkäufe nicht getroffen werden können. Eine neue Marke zu entwerfen ist ein großes Risiko, das zu verbinden mit einem scheinbar unerfahrenen Entwickler ein zu großes (ich gehe bei der Annahme davon aus, dass ihr nicht wollt, dass wir das nächste "Die Siedler Online für den Browser" entwickeln, sondern etwas machen das unseren früheren Projekten ähnelt).
Lieber auch auf Sicht fahren und mit seinen bekannten Entwicklern bestehende IPs entwickeln, dann hat man weniger schlaflose Nächte, die Marken haben bereits Zielgruppen und man kann absehen dass die Entwicklung kein Millionengrab wird. Klar, es ist möglich dass ein Publisher die Entscheidung trifft das Risiko einzugehen, aber auch das ist nicht unsere Entscheidung. Wenn wir auch schon ein Spiel veröffentlicht haben, wird die Sache vermutlich einfacher.
Natürlich bleibt Crowdfunding. Das kann wirklich was werden. Wesentlich aussichtsreicher sogar und mit einer Fanbase durchaus realistisch. Aber kaum realistisch genug, um so viel Geld nach Steuern zu bekommen, um damit etwas in dem Umfang Enderals zu entwickeln. Da müssten wir schon deutlich über dem Budget eines Kingdom Come liegen. Nachteil an Corwdfunding ist ganz klar, dass man schon ein fast fertiges Spiel braucht, um es den Spielern präsentieren zu können. So eine Kampagne verschlingt tausende Euro bevor sie überhaupt gestartet ist. Wir könnten das machen. Aber wenn die Kampagne scheitert, ist kein Geld mehr da.
Also muss es erfolgreich werden und deshalb ist es besser, zunächst etwas kleineres zu machen, um es sicher finanzieren zu können. Einfacher würde es werden, wenn ein Investor wie bei Kingdom Come drinhängt, den konnten wir bisher aber noch nicht finden, denn diese Leute gibts nicht so oft.
Wir versuchen das Beste aus den Möglichkeiten zu machen. Im Moment scheint es uns klüger, Umfang zu reduzieren statt Qualität zu reduzieren, um ein gutes Spiel nach Enderal entwickeln zu können. Dafür haben wir auch schon einige talentierte Leute gefunden. Aber wir reden hier nur vom ersten Projekt. Da es kleiner ist, wird es nicht 4 Jahre auf sich warten lassen und wenn es sich gut verkauft, kann danach alles ganz anders aussehen und wir können uns in noch bessere Projekte knien.
Ich denke, für niemanden wird das Abendland untergehen wenn das Projekt nach Enderal erstmal wieder etwas kleiner ist.
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