NjectRevenge hat geschrieben:Ich glaube es zählt zu den Grundlagen einer guten Story, das der Protagonist eine Wandlung durchmacht. [...]Mit Verlaub: Falsch. Mittlerweile erwartet man nichts anderes mehr. Stereotypen, mehr nicht. Sicherlich, es taugt mehr zur Identifikation mit dem Protagonisten, wenn dieser alltägliche Schwächen hat und nachvollziehbare Entwicklungen durchmacht, im Grunde ist das aber ein sehr altes Schema und daher meist elend langweilig. Der Großteil aller Rollenspiele ist so aufgebaut, dass man als noname startet und dann irgendwann zum Übermenschen wird.
Eine Parallele zur Realität drängt sich da auf: Die Medien suggerieren, dass wir irgendwann mal alle Rockstars, Models oder wenigstens Lotto-Gewiner werden. Werden wir aber nicht.
In Nehrim ist die Wandlung von Zero2Hero sehr gut umgesetzt worden, daher war das in Ordnung, aber einmal reicht, würde ich meinen.
Vielleicht braucht es ja mal Mut, um neue Erfahrungen zu machen: Einen Charakter relativ weit aufbauen, um ihn dann katastrophal gegen die Wand zu fahren, vielleicht. Kommt unerwartet, weil es eben mit den gängigen Schemata bricht. Als Vergleich mag da Merzul herhalten, der einen in Nehrim relativ lang begleitet und dann durch Baratheon umkommt. Man stelle sich vor, man würde Merzul bis zu diesem Punkt aktiv spielen, statt einen Unbekannten, der aus der Mine entkommen muss. Nach dem Tod von Merzul übernimmt man diesen Unbekannten.
Ist ein relativ billiges Konstrukt, soll allerdings auch nur verdeutlichen, dass das alte Schema "ich starte an Punkt A und mache eine Veränderung zu Punkt B durch" nicht mehr zieht.